Ein Bügeleisen, Plätteisen oder Glätteisen ist ein Haushaltsgerät zum Glätten (Bügeln, ndd.: Plätten) und In-Form-Bringen von Textilien, vor allem von Kleidungs­stücken, Tisch- und Bettwäsche. Für diesen Vorgang werden Wärme, Druck und, sofern es Dampfbügeleisen sind, Feuchtigkeit genutzt.

Beschaffenheit

Bügeleisen bestehen aus einem Griff (Bügel) und einer heizbaren Platte, die durch die sogenannte Bügelsohle mit dem zu bügelnden Stoff in Kontakt tritt. Die Bügelsohle besteht aus Aluminium oder Edelstahl.

Die Beheizung des Bügeleisens erfolgt üblicherweise durch ein elektrisches Heizelement. Die Temperatur wird über einen Thermostat-Schalter geregelt. Zur Vermeidung einer Überhitzung bei Versagen des Thermostats befindet sich in der Sohle zusätzlich eine Temperatursicherung.

Die gewünschte Temperatur lässt sich über einen Wahlschalter oder Drehknopf einstellen. Statt einer Temperaturskala sind zum Beispiel zur Orientierung drei Stufen gekennzeichnet, die den Textilpflegesymbolen für die Bügeltemperatur entsprechen. Die Temperatur der Bügelsohle beträgt bei der Einstellung auf „“ (Synthetik, das sind unter anderem Acetat, Polyacryl, Polyamid) bis 105 °C, auf „“ (Seide, Wolle, Viskose) bis 165 °C und auf „“ (Baumwolle, Leinen) bis 220 °C.

Eine weitere Variante waren früher direkte Angaben der Stoffart: zum Beispiel Leinen, Baumwolle, Seide, Wolle, Synthetics.

Dampfbügeleisen haben einen Wassertank. Der an der Sohle des Bügeleisens ausströmende Dampf erleichtert das Bügeln. Bei Dampfbügelstationen wird Dampf aus einem separaten Dampferzeuger (auf dem Tisch oder unter dem Bügelbrett) durch einen Schlauch zum Bügeleisen geleitet.

Großflächige Textilien wie Bettwäsche und Tischdecken können auch mit Bügelmaschinen geglättet werden. Die gewerblichen Großbügelmaschinen, sogenannte Heißmangeln mit einem Durchlauf in der Breite von Bettbezügen, wurden früher häufig in eigenen Betrieben zur Selbstbedienung zur Verfügung gestellt.

Verwendung

Ein Bügeleisen braucht einige zehn Sekunden bis wenige Minuten, um Betriebstemperatur zu erreichen. Dann werden die platt ausgelegten Textilien mehrfach mit dem heißen Bügeleisen überstrichen, um sie zu glätten. Das Gerät kann auf verschiedene Temperaturen für unterschiedliche Materialien eingestellt werden. Siehe auch Textilpflegesymbole.

Das Bügeln wird erleichtert, wenn die Wäsche (noch) etwas feucht ist oder besprüht wird. Die Feuchte verdampft und transportiert Wärmeenergie ins Innere. Weiterhin werden die Faserbindungen vorübergehend aufgehoben und die Fasern erweichen, wodurch die Textilien formbarer werden.

Wäschestärke versteift die Wäsche nach dem Trocknen und hinterlässt eine glattere Oberfläche.

Dampfbügeleisen

Eine Alternative zum Anfeuchten der Wäsche ist ein Dampfbügeleisen. Der Wärmeübergang in dicke Textilien wird durch Dampf verbessert. Ein Dampfbügeleisen gibt hierzu Wasserdampf durch Öffnungen in der Bügelsohle ins Wäschestück ab. Das Wasserfach hat hier meist ein Sichtfenster für den Füllstand.

Dampfbügelstationen

Bei Dampfbügelstationen sind Wassertank und Dampferzeuger vom Bügeleisen getrennt, der Dampf wird durch einen Schlauch zum Bügeleisen geleitet. Es gibt Dampfbügelstationen, deren Wassertank auf einem Bügeltisch abgestellt wird. Größere Modelle, die mehr Dampf und mehr Druck erzeugen können, sind in den Bügeltisch integriert. Oft sind solche Bügeltische zusätzlich mit einem Gebläse ausgestattet, das es erleichtert, die Wäschestücke vor dem Bügeln glatt auszubreiten. Gewerbliche Bügelstationen sind für den Dauerbetrieb ausgelegt, haben oft eine höhenverstellbare Arbeitsfläche und Einrichtungen, um Kondenswasser abzuleiten, damit es nicht die gebügelte Wäsche befeuchtet.

Kabellose Bügeleisen

Kabellose Bügeleisen haben eine Abstellvorrichtung mit Stromkontakten und werden darin nachgeheizt. Die Wärme speichert ein Aluminiumblock. Die Geräte zeigen z. B. während des Bügelns an, wenn sie thermisch nachgeladen werden müssen, und melden, wenn sie – auf der Station abgestellt – fertig nachgeheizt haben.

Geschichte

Bis zum 18. Jahrhundert

Das im 17. Jahrhundert erstmals bezeugte Wort „Bügeleisen“ heißt wohl so nach seinem bügelförmigen Griff; ebenfalls im 17. Jahrhundert ist zum ersten Mal das Wort „bügeln“ für das Glätten der Wäsche oder Kleidung belegt. Bereits zur Zeit der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) glättete man im alten China mit so genannten Pfanneneisen seidene Gewänder. Dabei wurden glühende Kohlen mit Sand vermischt und in eine Metallpfanne gefüllt.

Bei den historischen Bügeleisen unterscheidet man Eisen die im Feuer oder auf einem Herd erhitzt wurden, Eisen in die ein erhitzter Bolzen eingeführt wurde und Eisen, die aus ihrem Inneren heraus geheizt werden. Zur ersten Gruppe gehören Flacheisen und Blockeisen, zur zweiten Kasteneisen, Ochsenzungeneisen und Satzeisen. Kohlebügeleisen, Glühstoffbügeleisen, gas- und spiritusgeheizte Bügeleisen sowie alle Elektrobügeleisen besitzen eine eigene Heizung.

Flacheisen

Flacheisen sind prinzipiell seit dem 15. Jahrhundert bekannt. In Süddeutschland auch „Rutscherl“ genannt kann man mit ihnen die vorher gut eingesprengte Wäsche glätten. Sie bestanden aus einer massiven Metallplatte mit Griff, die auf einem gasbeheizten Spezialofen, einem sogenannten „Rechauds“ erhitzt wurden. Stand ein solcher (noch) nicht zur Verfügung wurden sie auf Kohleöfen wie einer heißen Ofenplatte oder an einem speziellen Bügeleisenofen oder gar dem Kaminfeuer erhitzt. Dies hatte zur Folge, dass sie verschmutzten und vor jedem Gebrauch sorgfältig gesäubert werden mussten. Andernfalls konnte es passieren, dass man die frisch gewaschene Wäsche so beschmutzte, dass sie noch einmal gewaschen werden musste. Ein anderes Problem waren die Metallgriffe, die die Hitze nicht isolierten. Die Büglerinnen mussten einen dicken Handschuh anziehen oder den Griff mit einem (nassen) Lappen umwickeln, um sich nicht die Hand zu verbrennen. Viele Gießereien lieferten hierfür hölzerne Klappgriffe, die auf ihre Modelle angepasst waren, den heißen Griff umschlossen und so einen Schutz vor Verbrennungen boten. Ein weiterer Nachteil ist die geringe Wärmekapazität des Eisens. So müssen viele Bügeleisen gleichzeitig am Ofen sein, um ein kontinuierliches Bügeln zu ermöglichen.

Flacheisen aus Deutschland und den skandinavischen Ländern sind mit Ausnahme der Initialen des Herstellers meist unverziert. Bei Englischen Eisen findet man oft Sterne oder Kronen. Am aufwändigsten verziert sind die Oberflächen französischer Eisen mit Herzen, Blumen, Früchten und Wappen sowie mit kunstvoll verschlungenen Initialen und Firmennamen verziert.

Blockeisen

Bei einem Blockeisen handelt es sich um ein aus Eisen oder Stahl geschmiedetes oder gegossenes Volleisen. Sie sind oft über 5 kg schwer und sind damit ein reines „Männerbügeleisen“, das typischerweise in einer Schneiderwerkstatt verwendet wurde. Der Vorteil gegenüber Flacheisen war die deutlich höhere Wärmekapazität und damit verbunden eine deutlich längere maximale Bügeldauer.

Insbesondere vor dem 19. Jahrhundert waren Bügeleisen verbreitet, bei denen der Bügel fest mit Eisen verbunden war. Sie wurden zum Erhitzen auf eine Herdplatte oder in das Feuer gestellt. Ein Nachteil bestand darin, dass auch die Metallteile des Bügels erhitzt waren und so eine Verbrennungsgefahr für den Bediener bestand.

Eine Weiterentwicklung waren Wechselgriffbügeleisen, d. h. Blockeisen mit ausklinkbarem Griff. Durch zwei auf dem Eisen angeschmiedete Ösen wurde ein langer rechtwinkliger Eisenhaken geschoben, der mittels eines Stifts oder eines weiteren Eisenhakens festgehalten wurde. Um 1900 wurde dieser Mechanismus laufend verbessert, was sich in einer Vielzahl von Patenten, die in dieser Zeit erteilt wurden, widerspiegelt.

Satzeisen

Satzeisen sind eine Weiterentwicklung des Wechselgriffbügeleisens. 1871 ließ sich die Amerikanerin Mrs. Pott folgende Idee patentieren: Sie isolierte die Bügeleisendecke mit Asbest und erfand einen Holzgriff mit Klemmmechanismus. Dadurch und auf Grund des relativ geringen Gewichts von etwa 3 kg konnte das Eisen auch von Frauen benutzt werden. Des Weiteren blieb die Hand der Büglerin kühl und sie konnte problemlos das Eisen auf den Ofen stellen, den Holzgriff vom Eisen lösen und auf einem anderen heißen Eisen fixieren. Dies war viel einfacher als das Austauschen glühender Bolzen oder das Nachfüllen der glühenden Holzkohle. Trotz des durchschlagenden Markterfolgs brauchten deutsche Hersteller 40 Jahre, bis sie vergleichbare Produkte herstellten. Dann aber von verschiedenen Herstellern mit den unterschiedlichsten Klemmmechanismen.

Bolzen-, Kasteneisen und Ochsenzungeneisen

Bolzeneisen, Kaseneisen oder Stagl bestehen aus einem Kasten, der nach vorne spitz zuläuft und an der Rückseite gerade ist. Sie sind aus Eisen, Stahl oder Messing. Der Griff ist – eher selten – aus Bandeisen. Häufiger tragen 2 Griffstützen einen Holzgriff oder der ganze Griff ist aus Holz gefertigt. Die Griffstützen waren oft kunstvoll gefertigt. Vor der Benutzung wurde Rückseite her wurde eine im Feuer erhitzte eiserne Platte in den Hohlraum eingeführt, um die Sohle zu erhitzen. Der Bolzen lag auf einem Grat oder mehreren Graten und nicht direkt auf dem Boden des Kastens, da sonst die Bodenplatte zu heiß geworden wäre. War der Bolzen eingeführt wurde die Rückseite mit einer Klappe oder einem Schieberverschlossen, damit der Bolzen nicht herausfallen konnte. Der Nachteil aller dieser Eisen besteht darin, dass es nicht einfach ist einen glühend heißen Bolzen aus dem Feuer zu holen und in das Eisen einzusetzen ohne sich dabei die Finger zu verbrennen. Außerdem unterliegen die Bolzen einem erheblichen Verschleiß.

Aus dem späten 17. und dem 18. Jahrhundert sind hohle Kasteneisen erhalten, die meist aus Messing bestanden. Mindestens seit dem 19. Jahrhundertwurden die Kasteneisen meistens aus Eisen hergestellt.

Eine Weiterentwicklung im späteren 19. Jahrhundert war die Ochsenzunge. Das meist mit einem Eisenbandgriff versehene Eisen ist unten flach und oben halbrund. Es läuft über seine ganze Länge nach vorne spitz zu. Der zugehörige Bolzen – nach seiner Form oft als „Ochsenzunge“ bezeichnet – wird wie bei allen Kasteneisen von hinten in das Bügeleisen eingeschoben und dieses mit einer Klappe verschlossen.

Eisen für spezielle Anwendungen

Neben den bisher vorgestellten Standardbügeleisen gibt es eine Vielzahl von Sondermodelle für spezielle Zwecke. Glanzbügeleisen benutze man zum Stärken von Kragen, Rüschen und Spitzen, andere Eisen wurden zur Pflege von Billardtischen und zum Bügeln von Spitzen und für viele weitere spezielle Zwecke entwickelt.

Kohle- und Glühstoffeisen

Kohle- und Glühstoffeisen sind Bügeleisen, die nicht extern erwärmt werden, sondern ihre Heizung selber mitbringen. Im späten 19. Jahrhundert wurde das Kohle-Bügeleisen entwickelt, in dessen vergrößerten Hohlraum glühende Kohlen i. d. R. Holzkohlen auf den dort befindlichen Rost gefüllt wurden. Dies ermöglichte ein langes kontinuierliches Bügeln und sollte die Temperatur zu niedrig werden konnte weitere glühende Kohle nachgefüllt werden. Diese Eisen sind oft künstlerisch gestaltet. Der hölzerne Griff war gerade oder halbrund (letzteres: amerikanisches Modell). Besonders beliebt war es die Griffstützen bei der Befestigung auf dem Eisen in Delphin- oder Drachenköpfen auslaufen zu lassen Der Deckel hat auf den Seite Luftlöcher für den Rauchabzug, weiter unten waren „Augen“ genannte Löcher oder eine Reihe mit vielen kleinen Löcherchen (Schweizer Modell) für die Luftzufuhr. Mittels einer Klappe an der Rückseite kann die Asche ausgeleert werden. Kohlebügeleisen wurden in Europa letztendlich durch Elektrobügeleisen verdrängt, spielen in anderen Teilen der Welt, wie z. B. in Indien aber immer noch eine Rolle.

Dieser Bügeleisentyp hat zwei entscheidende Nachteile: Durch die Löcher kann glühende Holzkohle herausfallen und schwarze Flecken oder noch schlimmer Brandflecken auf der Wäsche verursachen. Ein noch größeres Problem mit den Kohleeisen besteht darin, dass die Büglerin bei ihrer Arbeit stark von der Hitze und vor allem von den Abgasen beeinträchtigt wird. Zur Verbesserung dieser Situation wurden zwei unterschiedliche Wege verfolgt:

Die eine Idee bestand darin einen Kamin als Rauchabzug an das Eisen anzufügen. Dieser leitet den Rauch entweder nach hinten oder zur Seite, d. h. zu der Seite an der die Büglerin nicht steht. Deshalb wurde auch verschiedene Modelle für Links- und Rechtshänderinnen angeboten.

Die andere Idee führte zur Entwicklung des Glühstoffbügeleisens. Dieses ist im Prinzip ein großes Kohlebügeleisen ohne Rost und mit an der Seite im Inneren angegossenen Rippen und kleinen Löchern oder einem Lüftungsschlitz ganz unten an den Seitenwänden. Verfeuert wurde sogenannter Glühstoff, ein Holzkohlenbrikett, das herstellerspezifisch mit diversen Zusatzstoffen angereichert wurde. Es verspricht 10 Stunden Brenndauer, frei von Rauch, Geruch und Staub. Diese Vorteile wurden auch in vielen Werbeanzeigen deutlich herausgestellt. Die Zeit der Herstellung von Glühstoffbügeleisen reicht vom letzten Drittel des 19. Jh. bis etwa 1930. Danach wurden sie endgültig von Elektrobügeleisen verdrängt.

Spiritus- und Gasbügeleisen

Spiritusbügeleisen wurden zwischen 1850 und 1940 hergestellt. 1856 kam ein erstes Exemplar aus der USA nach Deutschland. Hatten die ersten Exemplare noch die Form von Kohleneisen, so bekamen sie im Laufe der Entwicklung einen schlankeren Körper und eine verchromte oder vernickelte Oberfläche. Sie besitzen einen Tank der außerhalb des Eisens, der meist hinter diesem liegt und in den der Spiritus eingefüllt wird. Ein Docht führt vom Tank zum schmalen, röhrenförmigen Heizkörper im Inneren des Eisens. Dort wird der Spiritus vergast und in 6–12 winzigen Löchern verbrannt. Der Heizkörper kann herausgezogen werden und wird normalerweise außerhalb des Eisens angezündet. Insgesamt ist ein Spiritusbügeleisen relativ schwierig zu bedienen, und kompliziert zu starten. Vielleicht ist das der Grund, warum trotz viel Werbung der ganz große kommerzielle Erfolg ausgeblieben ist.

Die Geschichte der Gasbügeleisen beginnt in den 1920er Jahren als viele größere Gemeinden ihr Stadtgasnetz ausbauten. Vor der Verwendung im Bügeleisen musste das Gas mit Luft gemischt werden, um einen maximalen Brennwert zu erzielen. Der erste technologische Ansatz war Bügeleisen an einem externen Brenner zu erhitzen. Da diese Verfahren sich als sehr energieineffizient herausgestellt hat und zudem der Geruch des (giftigen) Gases sehr unangenehm war und nicht zuletzt als störend bei der Arbeit empfunden wurde, wurden andere Lösungsmöglichkeiten gesucht.

Die Idee war das Bügeleisen direkt an die Gasleitung anzuschließen. Zuerst mit zwei Schläuchen für Gas und Luft. Das Mischen von erfolgte im Bügeleisen. Diese Technik wurde von einem Einschlauchsystem abgelöst bei dem ein Kompressor ein zweckmäßiges Gas-Luft-Gemisch erzeugte und das zudem geruchlos arbeitete. Bügelstuben verwendeten oft oben an einer Laufkatze hängende Bügeleisen. Dennoch blieb bei den durch die Bügelbewegungen oft undicht gewordenen Schläuchen eine latente Vergiftungs- und Explosionsgefahr, was einen Wechsel auf elektrische Bügeleisen stark begünstigte.

Elektrobügeleisen

Mit der Elektrifizierung der Haushalte ergab sich die Möglichkeit das Bügeleisen elektrisch zu beheizen. Voraussetzung für den Einsatz eines Elektrobügeleisens war die Verfügbarkeit von „Kraftstrom“ mit dem sich auch ein 500 Watt Bügeleisen betreiben ließ (und nicht nur Glühbirnen mit ein paar Watt).

Die Anfänge des Elektrobügeleisens lassen sich bis in die 1890er-Jahre zurückverfolgen, aber es dauerte in den USA noch knapp 10 und in Deutschland 20 Jahre bis sich Elektrobügeleisen etablieren konnten. Hatten die ersten Elektrobügeleisen als Stromanschluss hinten am Gerät zwei aus dem Eisen herausragende Metallstäbe, so schützte später die Ummantelung des Bügeleisensteckers der Kontakt vor ungewollter Berührung. Ein anderes Problem war die unterschiedliche Elektrische Spannung in verschiedenen regionalen Stromnetzen. Einige Bügeleisen besitzen deshalb einen Stecker mit drei Kontakten: In der Mitte der Neutralleiter, links der Außenleiter mit 110 V und rechts der Außenleiter mit 220 V. Entsprechend musste man den Anschlussstecker in die passenden Kontakte einstecken.

Bei den frühesten Elektroeisen musste die erforderliche Temperatur z. B. auf einem nassen Lappen oder mit Wasserspritzern getestet werden; denn einen Thermostat gab es an den ersten elektrischen Bügeleisen noch nicht. 1929 kam das erste Bügeleisen auf den Markt, das sich mittels einer Bimetallplatte bei Erreichen der gewünschten Temperatur den Strom ausschalten konnte. Spätere Modelle hatten einen Thermostat mit Drehrad mit dem die Temperatur über einen Thermostat individuell eingestellt werden konnte.

Ursprüngliche bestand der obere Teil des Eisens aus einer verzinkten oder verchromten Haube. Später bis in die 1960er Jahre wurde der Gehäuseoberteil aus Bakelit gefertigt, danach auch aus thermoplastischem Kunststoff. Der Haltegriff vieler früherer Geräte war ursprünglich meist vorne und hinten mit einem Metallband mit dem Eisen verbunden, bei einigen Modellen auch vorne offen, beim Acosta Version aus den 1970er Jahren war er erstmals hinten offen.

Siehe auch

Literatur

  • Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte: eine Kulturgeschichte des Bügelns. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Strobel, München 1987, ISBN 3-9800848-1-7.
Commons: Bügeleisen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bügeleisen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Glätteisen auf duden.de, abgerufen am 15. April 2014.
  2. Fa. Creative Dive/Martin Jost: Angaben zur Bügeltemperatur
  3. Die passende Temperatur am Bügeleisen wählen auf hausjournal.net
  4. Artikel Dampfbügelstation, besucht am 23. Oktober 2012
  5. Der Artikel Bügeln von Flachwäsche Glätten eines Geschirrtuchs. Abgerufen am 13. März 2013
  6. Allgemeine Erläuterungen zum Bügeln
  7. 1 2 bügeleisen-ratgeber.de Warum Dampfbügeln?, abgerufen am 19. Okt. 2018
  8. Artikel Gewerblicher Bügelplatz, Link geprüft am 19. Januar 2013
  9. Bedienungsanleitung des kabellosen Gerätes „Tefal freemove“
  10. Duden Band 7, Etymologie - Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. Bibliographisches Institut Mannheim u. a., Dudenverlag, 1963, Suchwort „Bügel“.
  11. Die Geschichte des Bügelns (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)
  12. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 108 ff.
  13. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 84 ff.
  14. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 180 ff.
  15. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 37 ff.
  16. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 130–168.
  17. Bügel-Nation Indien: Wieso wird hier so viel gebügelt? Abgerufen am 26. Juni 2023.
  18. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 64–83.
  19. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 185–193.
  20. Wolfgang König: Geschichte der Konsumgesellschaft, VSWG Beihefte, Franz Steiner Verlag Stuttgart, 2000, ISBN 3-515-07650-6, S. 225
  21. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 194–207.
  22. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 185–193.
  23. Marianne Strobel: Alte Bügelgeräte. München 1987, ISBN 3-9800848-1-7, S. 208–217.
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