Kaiserfische | ||||||||||||
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Blaukopf-Kaiserfisch (Pomacanthus xantometopon) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pomacanthidae | ||||||||||||
Cockerell, 1915 |
Die Kaiserfische (Pomacanthidae) zählen zu den farbenprächtigsten Fischen überhaupt. Sie wurden früher als eine Unterfamilie der Falterfische (Chaetodontidae) angesehen. Im Laufe der Zeit hat man jedoch so viele Unterschiede auch innerer, morphologischer Art festgestellt, dass sie in eine eigene Familie gestellt wurden. Es gibt über 85 Arten.
Verbreitung
Kaiserfische leben in den tropischen Bereichen aller Weltmeere, neun Arten im Atlantik, die anderen im Indischen Ozean und Pazifik. Sie leben immer in Nachbarschaft von Korallen- oder Felsriffen.
Erscheinungsbild
Kaiserfische sind meist sehr farbige, hochrückige und seitlich stark abgeflachte Tiere. Charakteristisch für die Familie ist ein kräftiger, nach hinten gerichteter Dorn, den sie am unteren Kiemenrand tragen und der oft farbig abgesetzt ist. Dieser Dorn ist auch das sicherste Unterscheidungsmerkmal zu den oft recht ähnlichen Falterfischen, die ihn niemals tragen. Die Länge der Kaiserfische liegt zwischen sechs und sechzig Zentimeter.
Junge Kaiserfische sind oft völlig anders gefärbt. So können sie in den Revieren der Alten leben, ohne vertrieben zu werden, denn ausgewachsene Kaiserfische weisen ein aggressives Revierverhalten gegenüber Artgenossen auf. Der Unterschied in der Färbung ist so groß, dass man die Jungtiere für eigene Arten hielt. Der Wechsel des Farbenkleides vollzieht sich, wenn der Fisch circa sechs Monate alt ist.
Ernährung
Kaiserfische haben sehr unterschiedliche Ernährungstrategien. Einige sind Generalisten und nutzen eine breite Nahrungspalette von Algen bis Kleintieren, andere sind Spezialisten und fressen zum Beispiel nur Schwämme oder Algen. Die Rauchkaiserfische (Apolemichthys) ernähren sich fast ausschließlich von Schwämmen, Lyrakaiserfische (Genicanthus) von Zooplankton und Zwergkaiserfische (Centropyge) bevorzugen Algen.
Junge Kaiserfische – in einigen Regionen, wie z. B. den Gewässern um die Galapagos-Inseln auch erwachsene – putzen oft größere Fische und fressen ihnen die Parasiten von der Haut.
Verhalten
Kaiserfische leben meist paarweise oder in kleinen Haremsgruppen, die aus einem Männchen und mehreren Weibchen bestehen. Sie haben im Riff feste Reviere, die sie gegen Rivalen verteidigen. Die Reviere können bei Großkaiserfischen über 1000 m² groß sein, bei Zwergkaiserfischen können sie auch nur einen einzelnen Steinkorallenstock umfassen. Die Territorien werden energisch gegenüber Konkurrenten verteidigt. Kaiserfische der Gattung Pomacanthus können dabei deutlich hörbare „Knacklaute“ erzeugen.
Fortpflanzung
Kaiserfische sind proterogyne Zwitter. Geschlechtsreife Tiere sind zunächst weiblich und wandeln sich später bei Bedarf in Männchen um. Alle Kaiserfische laichen nach einem Balzritual gewöhnlich bei Sonnenuntergang im freien Wasser. Dabei werden tausende Eier abgegeben. Die Larven schlüpfen nach einigen Stunden, sind sehr klein, werden von einem Öltröpfchen in der Schwebe gehalten und besitzen einen großen Dottersack, der ihnen in den ersten Tagen als Nahrungsquelle dient. In Hawaii ist einem Züchter die Nachzucht von verschiedenen Arten der Zwergkaiserfische (Centropyge) im Aquarium gelungen.
Gattungen
- Rauchkaiserfische (Apolemichthys)
- Zwergkaiserfische (Centropyge)
- Paracentropyge
- Samtkaiserfische (Chaetodontoplus)
- Lyrakaiserfische (Genicanthus)
- Engelfische (Holacanthus)
- Eigentliche Kaiserfische (Pomacanthus)
- Pfauen-Kaiserfische (Pygoplites)
Phylogenie
Das folgende Kladogramm zeigt die Verwandtschaft der Gattungen untereinander und das Apolemichthys und Centropyge in ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung keine monophyletischen Gattungen sind:
Kaiserfische (Pomacanthidae) |
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Menschen und Kaiserfische
Haltung in Aquarien
Kaiserfische werden von Meerwasseraquarianern in Aquarien gehalten. Dabei sollte man aber bedenken, dass den meist sehr großen Fischen kaum ein artgerechtes, natürliches Milieu geboten werden kann, da die Revieransprüche der meisten Arten einfach viel zu groß sind. Eine Ausnahme sind da die Zwergkaiserfische der Gattung Centropyge, die meist nur 10–12 cm lang werden und als Paar auch in einem mittelgroßen Aquarium gehalten werden können. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich die Kaiserfische an den Korallen vergreifen werden.
Kaiserfische als Speisefische
In vielen Ländern Afrikas und Asien werden Kaiserfische, besonders große ausgewachsene Exemplare aus der Gattung Pomacanthus, vom Menschen gegessen.
Literatur
- Frank Schneidewind: Kaiserfische, 1999, Tetra Verlag, ISBN 3-89745-137-9
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
- Roger C. Steene: Falter- und Kaiserfische, Band 1, 1977, Mergus Verlag, ISBN 3-88244-001-5
- Gerald R. Allen: Falter- und Kaiserfische, Band 2, 1979, Mergus Verlag, ISBN 3-88244-002-3
Einzelnachweise
- ↑ Warren E. Burgess: Evidence for the Elevation to Family Status of the Angelfishes (Pomacanthidae), Previously Considered to be a Subfamily of the Butterflyfish Family, Chaetodontidae. Pacific Science, Volume 28, January 1974
- ↑ Lauriane M. Baraf, Morgan S. Pratchett, Peter F. Cowman: Ancestral biogeography and ecology of marine angelfishes (F: Pomacanthidae). Molecular Phylogenetics and Evolution, August 2019. doi: 10.1016/j.ympev.2019.106596
Weblinks
- Kaiserfische auf Fishbase.org (englisch)
- Kaiserfische auf maldivers.de