Ein Pompon ist ein wollener Knauf an militärischen Kopfbedeckungen. Er kam etwa zur Zeit der Koalitionskriege auf und wurden meist vorne am Tschako befestigt. Bei Tschapka oder Raupenhelm wurde der Pompon in der Regel seitlich getragen. Neben der ornamentiven Funktion diente der Pompon auch dazu, durch seine Farbe die Zugehörigkeit des Trägers zu einem Truppenteil anzuzeigen. In der Regel wurden so die Kompanie innerhalb eines Verbandes unterschieden oder Elitekompanien wie Grenadiere und Voltigeure gekennzeichnet, während die Unterscheidung der Regimenter selbst meist durch entsprechende farbliche Abzeichen am Uniformrock erfolgte. Gelegentlich wurde auch ein Federbusch oder -stutz über dem Pompon getragen. Von den meisten Felduniformen verschwand der Pompon spätestens im Ersten Weltkrieg, doch französische Marine und schottische Truppen der British Army trugen noch im Zweiten Weltkrieg den Pompon dazu an Matrosenmütze bzw. Barett. An Paradeuniformen einiger Streitkräfte findet man ihn noch heute.
An Zivilkleidung werden Pompons als Bommel oder Bollen bezeichnet.
Literatur
- Laurent Mirouze: Infanteristen des Ersten Weltkriegs Verlag Karl-Heinz Dissberger, Düsseldorf 1990 ISBN 3-924753-28-8
- Friedrich Köhler: Taschenwörterbuch der französischen und deutschen Sprache Verlag von Philipp Reclam jun. Leipzig 1927
- Richard Knötel, Herbert Knötel und Herbert Sieg: Farbiges Handbuch der Uniformkunde. (2 Bände), Augsburg 1997