Pont d’Argenteuil
Nutzung Straßenbrücke
Querung von Seine
Ort Argenteuil, Colombes
Konstruktion Stahlbogenbrücke
Gesamtlänge 230 m
Breite 19 m
Anzahl der Öffnungen drei
Längste Stützweite 62 + 68 + 62 m
Fertigstellung 1947
Lage
Koordinaten 48° 56′ 25″ N,  15′ 18″ O

Der Pont d’Argenteuil ist eine Straßenbrücke über die Seine, die Argenteuil (Département Val-d’Oise) an ihrem rechten Ufer mit einem zur Gemeinde Gennevilliers (Département Hauts-de-Seine) gehörenden Uferstreifen und dem dahinter liegenden Gebiet der Gemeinde Colombes im Nordwesten von Paris verbindet.

Sie steht etwa 500 m unterhalb der Eisenbahnbrücke Argenteuil; die nächste Brücke flussabwärts ist der knapp 1,3 km entfernte Pont-Aqueduc de Colombes.

Beschreibung

Der heutige Pont d’Argenteuil ist eine vierspurige Straßenbrücke mit breiten Gehwegen, die die Seine und mit einem unmittelbar anschließenden Brückenbauwerk auch den ihrem rechten Ufer folgenden vierspurigen Quai de Bezons überquert, bevor sie in die Avenue Gabriel-Péri führt. Ins Auge fallend ist die Ausschmückung der Brückengeländer mit einer Reihe von Blumenkästen und gelegentlich auch der Gehwege mit kleinen Bäumen in Pflanzkübeln.

Der Pont d’Argenteuil überquert die Seine mit drei Bögen, die Spannweiten von rund 62 + 68 + 62 m haben. Die Brücke ist zwischen den Widerlagern 203 m lang und 19 m breit, einschließlich der Widerlager und Pfeiler ergibt sich eine Länge von 232 m. Ihre zweigelenkigen Bögen zwischen den nach oben durchgehenden steinernen Pfeilern werden jeweils von sechs genieteten, gebogenen Stahlträgern gebildet, die durch diagonale und querverlaufende Verbindungen versteift sind. Die Fahrbahnplatte ist auf den Trägern mit schlanken Stützen aufgeständert, die – anders als bei dem ähnlich aussehenden Pont d’Asnières – nicht weiter verziert sind und den Blick ins Innere des Tragwerks zulassen.

Geschichte

Hölzerne Bogenbrücke (1833)

In Argenteuil bestand seit langem eine Fährverbindung über die Seine. 1830 entschied man sich für den Bau einer hölzernen Bogenbrücke mit steinernen Pfeilern. Nach der entsprechenden Ausschreibung genehmigte 1831 ein königlicher Erlass die Vergabe an den Unternehmer Rozier des Bordes im Rahmen einer 99-jährigen Konzession, wonach er die Brücke nach Plänen von Henri Navier (und eine Verbindungsstraße nach Sannois zum Anschluss an die Straße Paris – Le Havre) innerhalb von drei Jahren auf eigene Kosten zu bauen und 99 Jahre lang zu unterhalten und zu reparieren hatte und dafür das Recht erhielt, eine der Höhe nach in der Konzession geregelte Maut zu kassieren. Rozier des Bordes, der auch schon der Pont d’Asnières aufgrund einer ähnlichen Konzession gebaut hatte, brachte beide Brücken später in eine Aktiengesellschaft ein.

Diese Brücke wurde 1870 im Deutsch-Französischen Krieg zerstört. Zunächst ließ die Stadt Argenteuil ein hölzernes Provisorium errichten, das Alfred Sisley auf einem seiner Werke dargestellt hat.

Gusseiserne Bogenbrücke (1874)

Die wiederaufgebaute Brücke hatte anstelle des hölzernen Überbaus nun sieben gusseiserne Bögen und ein die Brücke deutlich überragendes Mauthäuschen.

Diese Brücke ist von Claude Monet, Auguste Renoir und Gustave Caillebotte teilweise mehrfach gemalt worden.

1940, im Zweiten Weltkrieg wurde der Pont d’Argenteuil zerstört.

Stahlbogenbrücke (1947)

1947 wurde eine neue – die heutige – Brücke in einem sich an den Pont d’Asnières anlehnenden Stil errichtet.

Commons: Pont d'Argenteuil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ordonnance du Roi N° XXVI vom 27. März 1831. In: Annales des ponts et chaussées, 1re Série, 2. partie: Partie administrative: Lois, ordonnances et autres actes. Carilian-Gœury, Paris 1831, S. 130 (Digitalisat auf Google Books)
  2. Prony: Notice Biographique sur M. Navier ... In: Annales des ponts et chaussées, 1re Série, 1837, 1er Semestre, S. (Digitalisat auf google Books)
  3. Société anonyme des ponts d'Asnières et d'Argenteuil, genehmigt am 31. Oktober 1832 mit Ordonnance portant autorisation de la société anonyme des ponts d'Asnières et d'Argenteuil, et approbation de ses statuts. In: Th. Ravinet: Code des ponts et chaussées et des mines. 5. Band, Carilian-Gœury, Paris 1836, S. 333 (Digitalisat auf Google Books)
  4. Genehmigung des Président de la République vom 22. November 1871 zum Vertrag der Brückengesellschaft mit der Ville d'Argenteuil über den Bau des Provisoriums (Digitalisat auf Google Books).
  5. Ansichtskarte auf artifexinopere.com
  6. Marcel Prade: Ponts & Viaducs au XIXe Siècle. Brissaud, Poitiers 1988. ISBN 2-902170-59-9, S. 245
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