Postmoderner Tanz ist eine Stilrichtung einiger im 20. Jahrhundert entstandenen Choreografien. Sie entstand als Reaktion auf die Entstehungen und Aufführungen des Modern Dance. Im Gegensatz zu diesem wollte der postmoderne Tanz beweisen, dass alltägliche Bewegungen ebenso aufführungswert sind.

Von der Behauptung ausgehend, dass „jede Bewegung der Teil eines Tanzes und jeder Mensch ein Tänzer“ seien (mit oder ohne jegliche Tanzerfahrung), war der frühe postmoderne Tanz eher mit der Ideologie der Moderne verwandt als mit den postmodernen Ideen wie sie zum Beispiel in der Literatur oder Architektur gefunden werden. Dennoch entwickelte sich schnell eine Bewegung, welche heute in der großen Vielfalt der Werke des Judson Dance Theater, der Heimat des Postmodernen Tanz, gefunden werden kann.

Der Höhepunkt des postmodernen Tanzes, zwischen den 1960er und den 1970er Jahren, war zwar nur kurz, aber das Erbe ist heute noch im Bereich des Contemporary Dance zu finden, ebenso wie in den immer noch entstehenden Werken in den verschiedensten Stilen.

Typische Elemente sind die Parodie, die Ironie, der Tanz nur aus Freude an der Bewegung und ein besonderes Bewusstsein für die Realität.

Durch den Postmodernen Tanz entstanden:

Begründer des Postmodernen Tanzes

  • Merce Cunningham (der eigentlich vor der Welle des postmodernen Tanzes per se anzusiedeln ist, jedoch bereits den postmodernen choreographischen Prozess nutzte)
  • Robert Dunn (Lehrer für Komposition an der Cunningham School)
  • Alwin Nikolais
  • Murray Louis
  • Anna Halprin

Literatur

  • S. Banes: Terpsichore in Sneakers: Post-Modern Dance. Wesleyan University Press, 1987, ISBN 0-8195-6160-6.
  • S. Banes (Hrsg.): Greenwich Village 1963: Avant-Garde Performance and the Effervescent Body. Duke University Press, 1993, ISBN 0-8223-1391-X.
  • S. Banes (Hrsg.): Reinventing Dance in the 1960s: Everything Was Possible. University of Wisconsin Press, 2003, ISBN 0-299-18014-X.
  • M. Bremser (Hrsg.): Fifty Contemporary Choreographers. Routledge 1999, ISBN 0-415-10364-9.
  • A. Carter: The Routledge Dance Studies Reader. Routledge, 1998, ISBN 0-415-16447-8.
  • R. Copeland: Merce Cunningham: The Modernizing of Modern Dance. Routledge, 2004, ISBN 0-415-96575-6.
  • Edwin Denby: Dancers, Buildings, and People in the Streets. Curtis Books, 1965.
  • Sabine Huschka: Der amerikanische postmodern dance. Gefundenes reaktiviert, Gesetztes rearrangiert. In: Sabine Huschka: Moderner Tanz. Konzepte, Stile, Utopien. (= Rowohlts Enzyklopädie). Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2002, S. 246–277.
  • N. Reynolds, M. McCormick: No Fixed Points: Dance in the Twentieth Century. Yale University Press, 2003, ISBN 0-300-09366-7.
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