Als Postpositionen bezeichnet man Wörter, die in ihrer Funktion Präpositionen entsprechen, aber hinter dem Wort stehen, das sie regieren (d. h., dem sie Kasus zuweisen):

  • „einem Bericht zufolge“ (+ Dativ)
  • „der Einfachheit halber“ (+ Genitiv)
  • „meiner Meinung nach“ (+ Dativ)
  • „den Fluss entlang“ (+ Akkusativ)
  • „des Geldes wegen“ (+ Genitiv)

Einige Wörter können als Postposition oder Präposition gebraucht werden, aber weisen je nach Position unterschiedlichen Kasus zu:

  • zufolge eines Berichts“ (+ Genitiv)
  • entlang dem Fluss“ (+ Dativ, daneben auch + Genitiv)
  • „Der Comedian macht das alles nur wegen dem Geld – der Kabarettist des Geldes wegen.“ (Johann König zugeschriebenes Zitat)

Einige Sprachen benutzen standardmäßig Postpositionen statt Präpositionen. Beispiele:

  • Hindi:
    • मेज़ पर mez par „auf dem Tisch“: मेज़ mez „Tisch“, पर par „auf“
    • भाई के लिए bhāī ke lie „für den Bruder“: भाई bhāī „Bruder“, के लिए ke lie „für“
  • Japanisch:
    • そのあとで (sono ato de): „dessen nach“, nachdem
    • そこから (soko kara): „dort von“, von dort
  • Ungarisch:
    • az asztal alatt = wörtlich „der Tisch unter“ = unter dem Tisch
    • a ház előtt = wörtlich „das Haus vor“ = vor dem Haus
  • Guaraní:
    • che rógape = wörtlich „ich Haus in“ = in meinem Haus
    • ka'aguýrupi = wörtlich „Wald durch“ = durch (den/einen) Wald

In den ostseefinnischen Sprachen gibt es neben vielen Postpositionen auch einige Präpositionen. Im Finnischen stehen die meisten Postpositionen mit dem Genitiv, nur einige erfordern den Partitiv.

  • minun „kanssani“ „mit mir“ (mit Genitiv),
  • ikkunan „vieressä“ „neben dem Fenster“ (mit Genitiv),
  • sinua „varten“ „für dich“ (mit Partitiv)

Siehe auch

Wiktionary: Postposition – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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