Die Predmostnaja-Vorstadt (ukrainisch Передмостова слобідка Peredmostowa slobidka, russisch Предмостная слободка Predmostnaja slobodka; deutsch Vorstadt vor der Brücke) war ein Stadtteil der Stadt Kiew am linken Ufer des Dnepr. An ihrer Stelle befindet sich heute der Hidropark.

Geschichte

Die Vorstadt entstand gegen Ende des 18. Jahrhunderts als Wohnsiedlung für die Beschäftigten des Kiewer Arsenals. Nachdem im Jahre 1853 die Nikolaus-Kettenbrücke fertiggestellt wurde, erhielt die Siedlung ihren Namen aufgrund ihrer Lage vor dieser Brücke. Die Kiewer nannten die Siedlung auch „Venedig“ aufgrund der Vielzahl von stillen Buchten und Nebenarmen in diesem Teil des Dnepr. Der Name „Venedig“ hat sich als Name für eine der Dneprinseln und des Kanals zwischen dieser und der Dolobezkyj-Insel bis heute erhalten.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in der Siedlung die Kirche des heiligen Johannes von Rylsky erbaut, die 1935 geschlossen und abgerissen wurde. Die Siedlung selbst wurde im Zweiten Weltkrieg 1943 beim Abzug der deutschen Truppen zerstört. In den 1960er Jahren wurde am Ort der vormaligen Siedlung das Naherholungsgebiet Hidropark angelegt. Ein Denkmal erinnert seit 1991 an die Zerstörung der Siedlung im 2. Weltkrieg und die Opfer unter der Zivilbevölkerung.

• Karte von Kiew aus dem Jahre 1913, die Predmostnaja-Vorstadt liegt im Planquadrat F3
• Denkmal zur Erinnerung an die Zerstörung des Ortes und die Opfer unter der Zivilbevölkerung
• Die Venezianische Brücke im Hidropark erhielt ihren Namen von der umgangssprachlichen Bezeichnung der Vorstadt vor der Brücke

Literatur

• В. Ковалинский: Киевские миниатюры. Купола, Киев 2008 (russisch)

50.44666666666730.576388888889Koordinaten: 50° 26′ 48″ N, 30° 34′ 35″ O