Prerowstrom
Marianne von Werefkin, 1911
Tempera/Karton
55× 74,2cm
Lenbachhaus, München

Prerowstrom ist der Titel eines Gemäldes, das die russische Künstlerin Marianne von Werefkin 1911 malte. Das Werk gehört zum Bestand des Lenbachhauses. Es wurde 1989 als Geschenk übergeben und trägt die Inventarnummer G 17439. Das Gemälde stammt aus dem Nachlass des Kunsthistorikers Franz Stadler (1877–1959).

Technik und Maße

Bei dem Gemälde handelt es sich um eine Temperamalerei auf Karton, 55 × 74,2 cm.

Ikonographie

Dargestellt ist der Prerowstrom, ein „Fahrwasser vom Barther Bodden bis Prerow im preuß. Regez. Stralsund, es trennt die ehem. Insel Zingst von der Halbinsel Darß, […] es ist 9,4 km lang und hat eine mittlere Tiefe von 2,2 m“. Über den Strom führen zwei einfache Brücken ohne Geländer. Gesäumt wird das Seegatt im Wesentlichen von Schilf, des Weiteren von Buschwerk. „In einem Knie des Prerowstroms befindet seit alters her der Kirchenort“, auf dem die Seemannskirche von Prerow mit ihrem Turm erbaut wurde. Zu Werefkins Zeiten erhoben sich dort ziemlich hohe Bäume, so dass der Turm schon damals von See her nicht mehr zu sehen war. Er war ehemals eine wichtige Landmarke, die 1911 auch von Alexej von Jawlensky gemalt wurde. Ein Fünftel des oberen Bildrandes nimmt ein bedeckter Himmel ein.

Literatur

  • Clemens Weiler: Marianne von Werefkin. Ausst. Kat.: Marianne Werefkin 1860–1938. Städtisches Museum Wiesbaden 1958
  • Bernd Fäthke: Werefkin. Hirmer, München 2001, ISBN 3-7774-9040-7
  • Brigitte Roßbeck: Marianne von Werefkin, Die Russin aus dem Kreis des Blauen Reiters. Siedler, München 2010, ISBN 978-3-88680-913-4; Taschenbuchausgabe btb, München 2015, ISBN 978-3-442-74972-0
  • Helmut Friedel, Annegret Hoberg (Hrsg.): Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München. Prestel, München 2013, ISBN 978-3-7913-5311-1
  • Bernd Fäthke: Marianne Werefkin: Clemens Weiler’s Legacy. In: Marianne Werefkin and the Women Artists in her Circle. (Tanja Malycheva und Isabel Wünsche Hrsg.), Leiden/Boston 2016 (englisch), S. 8–19, ISBN 978-9-0043-2897-6

Einzelnachweise

  1. Meyers: Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Leipzig und Wien 1908, Bd. 16. Band S. 278.
  2. Rudolf van Nahl: Die Kirchen auf dem Darß. Dössel 2005, S. 4.
  3. Jawlenskys Gemälde war ehemals doppelseitig bemalt. Auf der Rückseite befand sich das „Stillleben mit grüner Flasche“. Heute befindet sich dieses Bild im Museum Wiesbaden, Inv. Nr.: M 995. 1968/70 wurde es gespalten, vgl.: Bernd Fäthke: Der Fall Jawlensky. Original-Kopie-Fälschung. In: Beilage zur WELTKUNST vom 1. März 1996, München 1996, S. 5, Abb. 5.
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