Proleptomonas faecicola
Systematik
ohne Rang: Sar
ohne Rang: Rhizaria
ohne Rang: Cercozoa
incertae sedis
Gattung: Proleptomonas
Art: Proleptomonas faecicola
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Proleptomonas
Woodcock, 1916
Wissenschaftlicher Name der Art
Proleptomonas faecicola
Woodcock, 1916

Proleptomonas faecicola ist ein heterotropher, bodenbewohnender Flagellat aus der Gruppe der Cercozoa. Er ist die einzige Art der Gattung Proleptomonas und wird in unsicherer Position dem Stamm Cercozoa zugeordnet.

Merkmale

Proleptomonas ist ein frei lebender, einzelliger Flagellat und ähnelt den Cercomonadida. Die Zelloberfläche ist nackt. Er besitzt eine lange, vordere Geißel und eine kurze, hintere Geißel, die dem Zellkörper anliegt. Die Zelle ist zigarrenförmig länglich bei einer Länge von 7 bis 12 µm und einer Breite von 1,5 bis 3 µm. Die lange Geißel ist 14 bis 29 µm lang und setzt apikal an. Die hintere Geißel ist so lang wie der Zellkörper. Die Fortbewegung ist sehr rasch, wobei der Körper schnell um die eigene Mitte vibriert.

Die Ernährung erfolgt nicht durch Phagotrophie, sondern durch Endocytose mittels coated pits. Der Zellkern liegt in der Zellmitte in großer Entfernung vom Kinetid. Dieser bildet Mikrotubuli, die eine Struktur bilden, die entfernt dem Mikrotubuli-Kegel der Cercomonadidae ähneln. Extrusomen fehlen bei Proleptomonas. Die Mitochondrien besitzen tubuläre Cristae.

Die begeißelten Stadien teilen sich nicht. Die Zellteilung erfolgt im Zysten-Stadium, das rund ist und einen Durchmesser von 6 bis 9 µm hat. Innerhalb der Zellwand der Zyste erfolgen eine oder mehrere Zellteilungen, so dass zwei bis acht Tochterzellen entstehen.

Systematik

Proleptomonas faecicola galt ursprünglich als freilebender Kinetoplast. Später wurde die Art zu den Cercomonadidae gestellt. Sind unterscheiden sich jedoch schon morphologisch stark von diesen: sie besitzt keine Extrusomen, keinen Microbody und bildet keine Pseudopodien. Dafür fehlen den Cercomonaden die reproduktiven Zysten. Molekulargenetischen Untersuchungen zufolge sind sie kein Teil der Cercomonadidae, sondern sind eher die Schwestergruppe zu Heteromita. Adl et al. wie auch Mylnikov und Karpov stellen sie incertae sedis in die Cercozoa. In manchen Arbeiten sind sie Teil der Heteromitidae.

Belege

  • Alexander P. Mylnikov, Serguei A. Karpov: Review of diversity and taxonomy of cercomonads. Protistology, Band 3, 2004, S. 201–217. ISSN 1680-0826

Einzelnachweise

  1. Sina M. Adl et al.: The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists. The Journal of Eukaryotic Microbiology, Band 52, 2005, S. 399–451. doi:10.1111/j.1550-7408.2005.00053.x.
  2. David Bass, Thomas Cavalier-Smith: Phylum-specific environmental DNA analysis reveals remarkably high global biodiversity of Cercozoa (Protozoa). International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology, Band 54, 2004, S. 2393–2404, doi:10.1099/ijs.0.63229-0
  3. Serguei A. Karpov, David Bass, Alexander P. Mylnikov, Thomas Cavalier-Smith: Molecular Phylogeny of Cercomonadidae and Kinetid Patterns of Cercomonas and Eocercomonas gen. nov. (Cercomonadida, Cercozoa). Protist, Band 157, 2006, S. 125–158, doi:10.1016/j.protis.2006.01.001
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