Das Prostashaus (altgriechisch προστάς prostas „Vorzimmer“) ist einer der antiken griechischen Haustypen. Weitere Haustypen sind unter anderem das Pastashaus, das Megaron und das Peristyl.
Kern des Prostashauses ist der Oikos mit Vorhalle (Prostas), im Prinzip eine Weiterentwicklung des bronzezeitlichen Megaron. Um den Hof können sich noch je nach Wohlstand und Platz weitere Räume gruppieren wie ein Andron oder eine Exedra. Im Gegensatz zum Pastashaus bilden der Oikos und die Vorhalle (Prostas) eine Einheit, die nur einander zugeordnet sind und bleiben als solche vom Hof aus erkennbar. Das Prostas bleibt Vorhalle und nimmt nie den Charakter eines Korridors wie die Pastas an. Dem Oikos seitlich angegliedert sind in der Regel zwei kleinere Nebenräume. Der hintere gilt im Allgemeinen als Kammer, während der vordere, zumeist vom Hof aus erschlossen, als frühes Andron gedeutet wird.
Beispiele von Prostashäusern wurden in Priene, Kolophon, Pergamon und aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. auch in Vroulia ergraben. Das Haus 33 in Priene zeigt beispielhaft, wie ein Prostashaus aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. mit Hilfe des Nachbargrundstückes zu einem mehr als doppelt so großen Prostashaus des 2. Jahrhunderts v. Chr. erweitert wurde.
Literatur
- Die Stadtgrabung, Von Meinrad N. Filgis, Wolfgang Radt, Klaus Rheidt, Ulrike Wulf, Deutsches Archäologisches Institut, (Seite 159) Veröffentlicht 1986, ISBN 3110101750
- Wolfram Hoepfner und Ernst-Ludwig Schwandner, Haus und Stadt im klassischen Griechenland, Deutscher Kunstverlag, München 1986 (Wohnen in der klassischen Polis, Bd. 1) ISBN 3-422-00788-1, (Beschreibung bei google books und der zweiten erweiterten Auflage von 1994 beim DAI (Memento vom 14. Mai 2006 im Internet Archive))
- Wilfried Koch, Baustilkunde, (Sonderausgabe 1994, Mosaik Verlag GmbH München), (Seite 342) ISBN 3572006899