Pura Raza Española

Vorführung spanischer Rassepferde auf der Equitana 2005

Wichtige Daten
Ursprung: Spanien
Hauptzuchtgebiet: Spanien, besonders der Südosten (Extremadura und Andalusien)
Verbreitung: weltweit
Stockmaß: 150–172 cm
Farben: sehr häufig Schimmel, daneben Falben, Braune, Rappen, gelegentlich Füchse
Haupteinsatzgebiet: Reitpferd bis zur Hohen Schule, Zucht

Die Pura Raza Española (zu deutsch Reine Spanische Rasse, abgekürzt PRE oder P.R.E.) ist eine aus Spanien stammende und seit 1912 streng reglementierte Pferderasse. Die Pferde gehören zu den lange unter dem etwas unscharfen Oberbegriff Andalusier bekannten spanischen Rassepferden. Die Rasse ist auch unter dem Namen Iberisches Pferd bekannt und wird vorwiegend in den Regionen Extremadura und Andalusien gezüchtet. PRE-Pferde haben eine nachgewiesene Abstammung (Stutbuch und Körung).

Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.

Exterieur

Das Exterieur entspricht dem eines klassischen Andalusiers. Dessen traditionelle Farbe ist weiß („Schimmel“), aber auch die Farben „Brauner“, „Dunkelbrauner“ oder „Rappe“, selten auch „Fuchs“, können vorkommen. Füchse wurden erst 2003 zur Zucht zugelassen. Schecken werden bei P.R.Es bis heute noch nicht anerkannt. Bei Braunen und Rappen können gelegentlich weiße Abzeichen auftreten. Der elegante Kopf besteht aus dreieckig geformten Augen, Ohren von mittlerer Proportion und weiten Nüstern. Der ebenmäßige Hals ist mitunter geschwungen mit gutem Ansatz an den Rumpf. Der Widerrist setzt sich gut ab, die Kruppe ist leicht abfallend und der Schweif tief angesetzt und meistens sehr üppig. Die Brust ist lang und tief mit sanft geschwungenen Rippen. Die Schultern sind lang und gut gelagert. Die schlanken Gliedmaßen haben robuste Knochen. Das Pferd besitzt lange und muskulöse Unterarme. Die Röhren sind kurz und fest.

Zuchtgeschichte

Die Rassenbezeichnung gibt es erst seit ihrer Anerkennung durch den spanischen Züchterverband im Jahre 1912. Es handelt sich um iberische Pferde (Andalusier) mit nachgewiesener Abstammung von anerkannten spanischen Zuchtlinien. Wie viele andere Rassen hat man die ursprünglich eng mit dem Berber verwandten iberischen Pferde früher auch mit Arabern und englischem Vollblut veredelt. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Abstammung mit der Einführung des „Matrikelregisters von Hengsten und Stuten reinen spanischen Blutes“ (Registro-Matrícula de caballos y yeguas de pura sangre española), von dem sich auch der Name der Rasse ableitet, genauer dokumentiert und reglementiert. Seit 1967 wird die Zucht der ursprünglich im gleichen Zuchtbuch aufgezeichneten portugiesischen Pferderasse Lusitano separat unter dem Namen Puro Sangue Lusitano weitergeführt. Seit 1989 gibt es für den früher als Unterrasse des PRE begriffenen schwarzen Menorquiner eigene Zuchtbücher mit der Rassebezeichnung Pura Raza Menorquina (PRM). Das Zuchtbuch wurde lange Zeit vom spanischen Verteidigungsministerium geführt. Nur Hengste und Stuten, die hier registriert sind und eine Körung absolviert und bestanden haben, sind zur Zucht zugelassen. Auch spanische Pferde ohne Zuchtpapiere, aber vom gleichen Typ, werden im Sprachgebrauch als „Andalusier“, „Spanier“ oder „Iberische Pferde“ bezeichnet.

In Jerez de la Frontera in Andalusien begann im 15. Jahrhundert eine eigene, vom Königshaus und einflussreichen Adligen geförderte Pferdezucht der Kartäusermönche. Dies gilt als Beginn der Zuchtgeschichte der berühmten spanischen Kartäuserpferde (Cartujanos).

Stutbuch

Das Stutbuch wurde von 1912 bis 2006 von der Generaldirektion für Pferde- und Remontenzucht der Streitkräfte (Dirección General de Cría Caballar y Remonta) geführt, der bis heute für die Aufzucht der Militärpferde zuständigen Abteilung des spanischen Verteidigungsministeriums. Im Jahr 2006 wurde die Stutbuchführung dann von der größten spanischen Züchtervereinigung ANCCE übernommen, die das Zuchtbuch heute verwahrt.

Zucht in Deutschland

In Deutschland wurden die Pferde der Pura Raza Española über den "Verein der Freunde und Züchter des Pferdes Reiner, Spanischer Rasse e.V." (VFZPRE) in das original spanische Stutbuch von ANCCE eingetragen. Dies ist seit 2015 nicht mehr möglich.

Verwendung

Pferde der Pura Raza Española sind wegen ihrer Veranlagung zur Versammlung und der guten Bemuskelung für die Hohe Schule geeignet. Sie werden auch im „Militär-Gestüt Córdoba“ (Yeguada Militar de Córdoba), dem traditionellen Zentrum der historisch-militärischen Reitkunst Spaniens, das aus dem 1572 von König Philipp II. gegründeten „Königlichen Marstall“ (Caballerizas Reales) hervorgegangen ist, gezüchtet und ausgebildet. Im Reitsport eignet sich der PRE besonders für das Dressurreiten. In der spanischen Equipe, die bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen die Silbermedaille gewann, waren zwei Andalusier, der Schimmel Invasor, geritten von Rafael Soto und Oleaje geritten von Ignacio Rambla.

Commons: Pura Raza Española – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Verein der Freunde und Züchter des Pferdes Reiner, Spanischer Rasse e.V. LG ANCCE

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