❮ | System | Serie | Stufe | ≈ Alter (mya) |
---|---|---|---|---|
❮ | später | später | später | jünger |
T r i a s |
Obertrias | Rhaetium | 201,3 ⬍ 208,5 | |
Norium | 208,5 ⬍ 228 | |||
Karnium | 228 ⬍ 235 | |||
Mitteltrias | Ladinium | 235 ⬍ 242 | ||
Anisium | 242 ⬍ 247,2 | |||
Untertrias | Olenekium | 247,2 ⬍ 251,2 | ||
Indusium | 251,2 ⬍ 251,9 | |||
früher | früher | früher | älter |
Das Rhaetium (Rhät, auch Rät) ist eine international verwendete geologische Stufe der Obertrias, die den Zeitraum vor etwa 208,5 bis 201,3 Millionen Jahren umfasst und somit ca. 7,2 Millionen Jahre dauerte. Das Rhaetium ist die letzte (jüngste) Stufe der Trias und folgt auf das Norium. Auf das Rhaetium folgt das Hettangium.
Namensgebung und Geschichte
Das Rhaetium ist nach den Rätischen Alpen (alte Schreibweise Rhätische Alpen) in der Ostschweiz und dem anschließenden Grenzgebiet Italiens und Österreichs benannt. Sie wurde von Carl Wilhelm von Gümbel 1859 („rhaetische Formation“) vorgeschlagen.
Definition und GSSP
Die Basis des Rhaetium ist bisher noch nicht eindeutig festgelegt; die tiefste (erste) Ammonitenzone des Rhaetiums ist im Tethysbereich Sagenites reticulatus. Im borealen Bereich kommt dieser Ammonit nicht vor. Hier ist die Zone des Cochloceras amoenum die tiefste Ammonitenzone des Rhaetiums. Außerdem treten nahe der Basis auch die Conodonten Misikella spp. und Epigondolella mosheri erstmals auf, ebenso die Radiolarien-Art Proparvicingula moniliformis. Die Obergrenze ist ebenfalls unsicher, da der GSSP für den Beginn des Juras nicht abschließend definiert worden ist. Die oberste Ammonitenzone des Rhaetiums ist im Tethys-Bereich die Zone des Choristoceras marshi. Jedoch existiert bis zur Basis der gutdefinierten Psiloceras planorbis-Zone des Hettangium (Unterjura) ein Übergangsbereich (sogenannte praeplanorbis-Schichten), der vermutlich weiter unterteilt werden kann. In diesem Übergangsbereich wird vermutlich die Trias-/Jura-Grenze definiert werden.
Untergliederung des Rhaetium
Das Rhaetium wird im Tethysbereich in zwei Ammoniten-Zonen untergliedert.
- Choristoceras marshi-Zone
- Rhabdoceras suesii-Zone
Literatur
- Carl Wilhelm Gümbel: Über die Gleichstellung der Gesteinsmassen in den nordöstlichen Alpen mit ausseralpinischen Flötzschichten. Amtlicher Bericht über die vier und dreissigste Versammlung deutscher Naturforscher u. Ärzte in Carlsruhe im September 1858, (34), S. 80–88, Eisenlohr und Volz, Karlsruhe 1859.GoogleBooks
- Peter Brack, Hans Rieber, Alda Nicora, Roland Mundil: The Global boundary Stratotype Section and Point (GSSP) of the Ladinian Stage (Middle Triassic) at Bagolino (Southern Alps, Northern Italy) and its implications for the Triassic time scale. Episodes, 28(4): S. 233–244, Beijing 2005 ISSN 0705-3797.
- Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark D. Schmitz & Gabi M. Ogg: Geologic Time Scale 2020, Vol. 2. Elsevier 2020 ISBN 978-0-12-824363-3
- Leo Krystyn, S. Richoz, Y. Gallet, H. Bouquerel, W. M. Kürschner und C. Spötl: Updated bio- and magnetostratigraphy from Steinbergkogel (Austria), candidate GSSP for the base of the Rhaetian stage. Albertiana, 36: S. 164–172, Utrecht 2007 PDF
Weblinks
- Deutsche Stratigraphische Kommission, Manfred Menning (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7 (1 Blatt, Stratigraphie.de [PDF; 6,6 MB]).
- Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen). Wien 2004 (PDF; 1,8 MB)
- International Chronostratigraphic Chart 2012 (PDF; 346 kB)