Die Römerbrauerei war eine Brauerei in Kreisstadt Bergheim im Rhein-Erft-Kreis.
Die Brauerei wurde 1755 gegründet. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts betrieben die Gebrüder Roleff das Unternehmen. Von 1868 bis 1876 war dann Johann Roleff alleiniger Besitzer.
Geschichte
„Bleib der Heimat treu – trinke Römer-Bräu“. So lautete im Adressbuch des Kreises Bergheim von 1911 der Werbeslogan der Brauerei, die hier angesiedelt war. 1907 übernahm Josef Roleff diese Brauerei. Durch ihn erhielt sie den Namen „Römerbrauerei“. Gebraut wurden das so genannte Römer-Kölsch und Römer-Alt. Bis 1980 produzierten 14 Arbeiter und 2 Angestellte 30.000 Hektoliter Bier im Jahr. Mitte der 80er Jahre wurde die Römerbrauerei von der Dortmunder Actien-Brauerei übernommen. Nach wenigen Jahren stellte man den Betrieb in Thorr ein. Die international bekannte Künstlerin Magdalena Jetelová kaufte das Gebäude der Brauerei und richtete hier ihr Atelier und ihre Wohnung ein.
Architektur
Das zweigeschossige Fachwerkhaus ist kurz nach 1800 erbaut worden. Der freiliegende Giebel besitzt ein vorgeblendetes verputztes Backsteinmauerwerk. Der ehemalige zweiachsige seitliche Wirtschaftsteil der Fassade weist heute im Erdgeschoss anstelle der ehemaligen rechteckigen Durchfahrt zwei Fenster auf. Dieses Fachwerkhaus war einmal Bestandteil der Thorrer Brauerei. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts war hier die Gaststätte „Zum Engel“ untergebracht. Das heute vorhandene Sudhaus, das Bestandteil des Brauhauses ist, wurde kurz nach 1889 erbaut. Weitere Aus- und Erweiterungsbauten fanden in den nachfolgenden Jahrzehnten statt.
Denkmal
Das denkmalgeschützte Gebäude in der Römerstraße 68 befindet sich in Thorr, einem der 15 Stadtteile der Kreisstadt Bergheim. Das Bauwerk ist mit der Denkmalnummer 46 in die Liste der Baudenkmäler in Thorr eingetragen. Der Beschreibungstext lautet:
Brauereianlage bestehend aus Sudhaus, Kesselhaus, Toilettenhaus, rückwärtigem Speicherbau und seitlichem Wirtschaftsgebäude. Die Römerbrauerei dokumentiert die wirtschaftlichen und technischen Verhältnisse dieser Zeitepoche. Für einen Industriebau des späten 19. Jahrhunderts weist das Brauereigebäude aus Backstein eine gehobene architektonische Gestaltung auf. Die rundbogigen Fenster mit gusseisernen Sprossen sind teilweise paarweise zusammengefasst. Die Forderfront wird durch die Fenster übergreifende Backsteinblenden betont. Die Schauseiten der Industrieanlage werden durch Absetzungen in hellerem Ziegelmaterial gegliedert.
Literatur
- Heinz Andermahr, Helmut Schrön, Ralph Jansen: Bergheimer Stadtführer Kreisstadt Bergheim (Hrsg.), Bergheim 2011, ISBN 978-3-9801975-7-1.