Im antiken römischen Hausbau gibt es unterschiedliche Bautypen. Der lateinische Sprachgebrauch unterschied grundsätzlich zwischen Stadthaus (domus) und Landhaus (villa).

Stadthaus (domus)

  • Das altitalische Atriumhaus ist ein früher Wohnhaustyp, der auf etruskische Bauformen zurückgeht. Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. wurde dieser Haustyp oft durch den Bau eines Peristyls erweitert. Zentrum des Atriumhauses war ein unmittelbar nach dem Eingangsbereich anschließender zentraler Raum (lat. atrium), von dem aus eine Reihe von kleineren Räumen erreichbar waren. Im vierten Jahrhundert verschwand das Atrium. Die Häuser hatten nun oftmals nur noch ein Peristyl. Typisch für diese spätantiken Häuser sind auch ein Nymphäum und ein großer Raum in dem vom Eingang am weitesten entfernten Teil des Hauses. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Art Wohnzimmer.
  • Die Insula ist ein großes, mehrstöckiges Mietshaus mit zahlreichen Wohnungen und Läden im Erdgeschoss.

Landhaus (villa)

  • Die Villa rustica ist das Hauptgebäude eines landwirtschaftlichen Betriebs. Es kann sich dabei um ein einfaches Bauernhaus oder um größere Gebäudekomplexe, beispielsweise auf Latifundien, handeln.
  • Als Villa urbana wird ein mit aufwendiger Architektur und städtischem Komfort ausgestattetes Landhaus der römischen Oberschicht bezeichnet. Luxusvillen dieser Art waren oft auch noch mit einem landwirtschaftlichen Betrieb verbunden, ihr Hauptzweck war jedoch der zurückgezogene Sommeraufenthalt des Villenbesitzers, bei dem hellenistisch geprägte Kultur gepflegt und üppige Gastmähler veranstaltet wurden.

Siehe auch

Literatur

  • Ian M. Barton: Roman Domestic Buildings. Exeter 1996, ISBN 978-0-85989-415-9.
  • Christoph Bertsch: Villa, Garten, Landschaft. Stadt und Land in der florentinischen Toskana als ästhetischer und politischer Raum. Berlin 2012, ISBN 978-3-7861-2674-4.
  • Shelley Hales: The Roman house and social identity. Cambridge 2009, ISBN 978-0-521-81433-1.
  • Ursula Heimberg: Villa Rustica. Leben und Arbeiten auf römischen Landgütern. Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24039-5.
  • Werner Mayer Jochen: Imus ad villam. Studien zur Villeggiatur im stadtrömischen Suburbium in der späten Republik und frühen Kaiserzeit. Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08787-7 (Google-Books).
  • Ray Laurence, Andrew Wallace-Hadrill: Domestic space in the Roman world. Pompeii and beyond (= Journal of Roman archaeology, Suppl. Bd. 22). Portsmouth 1997, ISBN 1-887829-22-9.
  • Alexander G. MacKay: Römische Häuser, Villen und Paläste. Feldmeilen 1980, ISBN 3-7611-0585-1.
  • Harald Mielsch: Die römische Villa. Architektur und Lebensform. München 1997, ISBN 3-406-31576-3.
  • Sascha Priester: Ad summas tegulas. Untersuchungen zu vielgeschossigen Gebäudeblöcken mit Wohneinheiten und insulae im kaiserzeitlichen Rom (= Bullettino della Commissione Archeologica Comunale di Roma. Supplementi. Band 11). „L’Erma“ di Bretschneider, Rom 2002.
  • Lisa C. Nevett: Domestic space in classical antiquity. Cambridge 2010, ISBN 978-0-521-78336-1.
  • Katja Schneider: Villa und Natur. Eine Studie zur römischen Oberschichtenkultur im letzten vor- und ersten nachchristlichen Jahrhundert (Dissertation 1994; Quellen und Forschungen zur Antiken Welt, Bd. 18). München 1995, ISBN 978-3-88073-515-6.
Commons: Antike römische Villen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. A. J. Brothers: Urban Housing. In: Barton: Roman Domestic Buildings, S. 57–58.
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