Radsatzgetriebe sind im Triebdrehgestell von Schienenfahrzeugen verbaut. Sie übertragen und wandeln das Drehmoment und die Drehzahl des Antriebsmotors auf die Radsatzwelle. Das Antriebsmoment wird über die Drehmomentstütze am Drehgestell abgestützt. Meist verfügen Radsatzgetriebe über einen sogenannten Notfang oder Notabstützung. Dieser verhindert, dass bei einem Bruch der Drehmomentstütze das Getriebe ins Gleisbett fallen kann. Gehäuse werden in Sphäroguss (Beispiel: Vossloh G 6) oder Aluminiumguss (Beispiel: HHA Typ DT5) ausgeführt. Heutzutage kommen fast ausschließlich Labyrinthdichtungen zum Einsatz. Meistens reicht konventionelle Tauchschmierung aus, in Sonderfällen kommen Ölpumpen zum Einsatz (Beispiel: Siemens Ultra Low Floor). Bei Radsatzgetrieben für Hochgeschwindigkeitstriebzüge werden die Lagertemperaturen permanent überwacht.

Konstruktionsvarianten

Radsatzgetriebe sind meist:

Je nach Anordnung des Antriebs werden Stirnräder, Kegelräder oder eine Kombination von beiden verwendet.

Man unterscheidet außerdem:

Anbindung Antrieb an Schaltgetriebe (bei DMU) oder Elektromotor:

Anbindung Abtrieb:

Kann im Radsatzgetriebe die Fahrtrichtung gewechselt werden, wird von einem Radsatzwendegetriebe gesprochen. Manche Radsatzgetriebe verfügen über einen „Durchtrieb“, der es ermöglicht, über eine Gelenkwelle die zweite Radsatzwelle im gleichen Drehgestell anzutreiben.

Literatur

  • Christian Schindler (Hrsg.): HANDBUCH Schienenfahrzeuge: Entwicklung – Produktion – Instandhaltung, ISBN 978-3-7771-0427-0
  • Karl Gerhard Bauer: Drehgestelle – Bogies, ISBN 9783882551471
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