Der Eider-Treene-Sorge-Radweg (kurz: ETS-Radweg) ist ein als Rundweg ausgelegter Radfernweg in Schleswig-Holstein. Auf insgesamt 240 Kilometern Länge führt der Radweg durch die vier Landkreise Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Dithmarschen und Rendsburg-Eckernförde. Bewirtschaftet wird er von den fünf Ämtern Arensharde, Hohner Harde, Eider, Nordsee-Treene und Kropp-Stapelholm. Von den drei namensgebenden Flüssen Eider, Treene und Sorge begleitet, führt der Eider-Treene-Sorge-Radweg durch das gleichnamige Niederungsgebiet und seine Naturschutzgebiete mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna. Diverse als Rundrouten ausgelegte Tagestouren, die vom Eider-Treene-Sorge-Radweg wegführen, wie die Kleeblatt-Touren, die Storchen-Erlebnis-Route oder die Eider-Erlebnis-Route, geben einen umfassenden Überblick über die gesamte Region.

Geschichte

Der Eider-Treene-Sorge-Radweg wurde 1999 im Rahmen einer Beschäftigungsförderungsmaßnahme gegründet und auf den Spuren des alten Ochsenwegs entwickelt. Die thematische Recherche übernahmen Historiker und Biologen und so wurde daraufhin touristische Infrastruktur in Form von Schutzhütten oder Beschilderung errichtet. Zunächst hatte der Radweg die Aufgabe, die vier Städte Rendsburg, Schleswig, Husum und Heide so zu verbinden, dass die Städte sowohl in Nord-Süd und Ost-West-Richtung als auch diagonal mit dem Fahrrad erreicht werden konnten. Mit zunehmender Bedeutung von Radfahrern für den Tourismus sollten nach Vorbildern der Elbe und Donau auch in Schleswig-Holstein Radfernwege entstehen, da neben der Beschäftigung auch der Fahrradverkehr gefördert werden sollte.

Verlauf

Der ETS-Radweg führt als Rundweg durch die Geest- und Marschlandschaft der Eider-Treene-Sorge-Region. Ein möglicher Startpunkt ist die Holländerstadt Friedrichstadt. Von dort aus führt der Weg Richtung Nordwesten über Schwabstedt und Hollingstedt zum Tetenhusener Moor und weiter bis nach Hohn. Bei Lexfähre wird im weiteren Verlauf die Eider überquert, und ab hier südlich der Eider über Pahlen und Lunden Dithmarschen durchquert. Der Routenverlauf ist geprägt von Wirtschaftswegen, welche die Bedeutung der Landwirtschaft für die Region widerspiegeln. Um den Radweg in Bezug auf das Thema erlebbarer zu machen, ist derzeit eine Überarbeitung der Route geplant.

Landschaft

Auf dem Eider-Treene-Sorge-Radweg werden die Radfahrer durch das größte zusammenhängende Fluss- und Niederungsgebiet Schleswig-Holsteins geführt. Viele Moorgebiete wie das Wilde Moor bei Schwabstedt sind charakteristisch für die Region. Darüber hinaus befinden sich viele Schöpfwerke und Schleusen entlang des Weges. Die im Zentrum des Eider-Treene-Sorge-Radwegs gelegene Landschaft Stapelholm ist besonders geprägt von alten Bauernhäusern, welche teilweise aus dem frühen 18. Jahrhundert stammen.

Flora und Fauna

Insbesondere in den Mooren der Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge leben zahlreiche seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Aber auch die weitreichenden Schilfgürtel entlang der Flüsse stellen einen wichtigen Lebensraum dar. Vor allem bekannt ist die Eider-Treene-Sorge-Region als wichtigstes Brutgebiet des Weißstorchs in Schleswig-Holstein. Fast 60 Brutpaare haben hier ihren Platz.

Darüber hinaus dient die Flusslandschaft als Rastgebiet für den sibirischen Zwergschwan sowie als natürlicher Lebensraum für Uferschnepfen, Kiebitze, Rotschenkel oder den Großen Brachvogel. Auch Säugetiere wie der Fischotter kommen hier vor.

Sehenswürdigkeiten und Attraktionen

Friedrichstadt-Süderstapel

Süderstapel-Schwabstedt

  • Eiderpromenade Stapel
  • Beobachtungsstation Stapelholmer Sternenkiek
  • Alte Eisenbahnbrücke an der Treene

Schwabstedt – Hollingstedt

Hollingstedt – Bergenhusen

Bergenhusen – Börm/Alt Bennebek

Börm/Alt Bennebek – Föhrden/Hohn

Föhrden/Hohn – Lexfähre

Lexfähre – Tellingstedt

Tellingstedt – Schalkholz

Schalkholz – Hennstedt

Hennstedt – Lunden

Lunden – Friedrichstadt

  • Heimatmuseum Lunden

Literatur

  • Jörg Ewersen: Stapelholmer BaukulTour. Hrsg. vom Amt Stapelholm, Norderstapel, 2006, DNB 98173569X.
  • M. Becker, G. Kaster: Kulturlandschaft Eider-Treene-Sorge. Wachholtz Verlag, Neumünster 2005, ISBN 3-529-02518-6.
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