Die Regula (lateinisch, Plural Regulae), die dorische Tropfenleiste, ist eine kleine Platte mit normalerweise sechs hängenden konischen oder zylindrischen Tropfen, den Guttae, unter der vorspringenden Leiste (Taenia) des Architravs der dorischen Ordnung.

Die Regulae korrespondieren mit den Triglyphen des dorischen Triglyphenfrieses. In der Frühphase der dorischen Steinarchitektur konnte die Anzahl ihrer Guttae nur vier betragen, erst in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Anzahl von sechs Guttae verbindlich. Mit der im 3. Jahrhundert v. Chr. einsetzenden Vermischung der Säulenordnungen konnte eine Regula samt Tropfen allerdings auch die Unterseite ionischer Kymatien verzieren, wie es häufig in der alexandrinischen Architektur zu finden ist.

Beschriftung der Zeichnung: 1. Giebelfeld 2. Akroterion 3. Giebelgesims / Sima 4. Kranzgesims / Geison 5. Mutulus 6. fehlt 7. Fries 8. Triglyphen 9. Metopen 10. Regula 11. Guttae 12. Taenia 13. Architrav 14. Kapitell 15. Abakus 16. Echinus 17. Säulenschaft 18. Kanneluren 19. Basis 19. a) Stylobat 19. b) Euthynterie

Literatur

  • Ernst-Ludwig Schwandner: Der ältere Porostempel der Aphaia auf Aegina. De Gruyter, Berlin 1985, S. 117 ff. ISBN 3-11-010279-X
  • Heiner Knell: Architektur der Griechen: Grundzüge. Wiss. Buchges., Darmstadt 1988. ISBN 3-534-80028-1
  • Wolfgang Müller-Wiener: Griechisches Bauwesen in der Antike. C. H. Beck, München 1988. ISBN 3-406-32993-4
  • Dieter Mertens: Der alte Heratempel in Paestum und die archaische Baukunst in Unteritalien. 1993, S. 103 ff.
  • Gottfried Gruben: Die Tempel der Griechen. Hirmer, München 2001 (5. Aufl.). ISBN 3-7774-8460-1
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