Rechaw’am Ze’ewi (hebräisch רחבעם זאבי, Alternativschreibweise Rehavam Zeevi; * 20. Juni 1926 in Jerusalem; gest. 17. Oktober 2001 ebenda) war ein israelischer General, Politiker und Historiker, der die rechtsnationalistische Moledet-Partei gründete.

Leben

Ze’ewis weithin bekannter Spitzname „Gandhi“ stammte aus der Zeit seines Militärdienstes – als sehr schlanker Brillenträger, der sein Kopfhaar rasierte, hatte seine Erscheinung seine Kameraden an Mahatma Gandhi erinnert. Sein höchster Rang in der IDF war der eines Generalmajors (Aluf).

1974 wurde er Antiterrorismus-Berater des israelischen Premierministers Jitzchak Rabin und 1975 Berater für die Geheimdienste. Ze’ewi trat 1977 von dieser Position zurück, als 1977 Menachem Begin Premierminister wurde. 1981 wurde Ze’ewi zum Direktor des Eretz Israel Museums in Tel-Aviv ernannt.

1988 gründete Ze’ewi die Partei Moledet („Heimatland“). Diese Bewegung hatte sich als wesentliches Ziel die Umsiedlung der Palästinenser aus Israel, Gaza, dem Westjordanland und Ostjerusalem gesetzt. Dies wollte er unter anderem dadurch erreichen, dass das Leben den Palästinensern so unerträglich gemacht würde, dass sie von selbst gingen. Aus Enttäuschung über die Madrider Nahost-Konferenz von 1991 verließ seine Partei die Likud-Regierung von Jitzchak Schamir.

In den nächsten zehn Jahren blieb seine Partei in der Opposition. Die Regierung von Jitzchak Rabin und Schimon Peres lehnte er ebenso ab wie die von Ehud Barak. Nach der Wahl Ariel Scharons zum Premierminister 2001 wurde er als Mitglied der Partei Nationale Union Tourismusminister. Er sprach sich in Interviews dafür aus, dass Jordanien zu Israel gehören müsse, da dies im Völkerbundsmandat für Palästina ratifiziert sei.

Bei einem Attentat im Flur des Hyatt-Hotels in Jerusalem wurde er am 18. Oktober 2001 während der Al-Aqsa-Intifada durch zwei Schüsse in den Kopf und einem weiteren in den Nacken ermordet. Knapp eine Stunde später bekannte sich die Volksfront zur Befreiung Palästinas zu der Tat. Er war der erste israelische Minister im Amt, der im Israelisch-palästinensischen Konflikt ermordet wurde.

Am 15. Januar 2002 wurde Ahmad Sa'adat, Chef der radikalen Palästinenserorganisation PFLP von der Polizei der Palästinensischen Autonomiebehörde festgenommen. Israel macht ihn für das Attentat verantwortlich. Am 25. Dezember 2008 wurde Sa'adat von einem israelischen Militärgericht unter anderem wegen der Federführung des tödlichen Anschlages auf den israelischen Tourismusminister Rechaw'am Ze'ewi zu 30 Jahren Haft verurteilt.

Einzelnachweise

  1. Obituary: Rehavam Zeevi, in: BBC News vom 17. Oktober 2001, abgerufen am 30. Juli 2014 (englisch)
  2. Rechaw’am Ze’ewis Profil auf cnn.com (Memento vom 5. April 2007 im Internet Archive)
  3. csmonitor.com: Israel mints ultranationalist hero
  4. guardian.co.uk: Sharon's "guard dog" bares his teeth
  5. Ein Attentat schockt Israel. In: Hamburger Abendblatt.de. 18. Oktober 2001, abgerufen am 28. Juli 2019.
  6. Radikaler PFLP-Anführer Saadat im Westjordanland festgenommen. In: Kölner Stadt-Anzeiger.de. 16. Januar 2002, abgerufen am 28. Juli 2019.
  7. Radikaler Palästinenserführer in Israel verurteilt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Deutsche Welle, 25. Dezember 2008
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