René Arnoux war ein französischer Flugzeugkonstrukteur. Er war der erste Luftfahrt-Pionier, der ungepfeilte Nurflügel mit eigenstabilem S-Schlag-Profil baute. Über sein Leben ist wenig bekannt, es existieren lediglich Zeitungsartikel mit Fotos seiner Flugmaschinen.

Geschichte

Neben dem Österreicher Ignaz „Igo“ Etrich und John William Dunne (Pfeilflügel-Dunnetyp) sowie dem in England lebenden Maler und Flugpionier José Weiss war er einer der ersten, der sich mit schwanzlosen Flugzeugen beschäftigte.

Sein erstes Flugzeug, einen schwanzlosen Doppeldecker, baute er bereits im Jahre 1909. Darauf folgten weitere schwanzlose Modelle in Eindeckerbauweise, die alle über durchgängige Elevons verfügten.

  • Die erste Stabloplan wurde 1912 gebaut.
  • Die „Stablavion“ von 1913 hatte unter dem Rumpf eine Seitenflosse und einen wassergekühlten Vierzylindermotor mit Zugschraube. Die Sitze waren hintereinander angeordnet.
  • Die „Stabloplan“ von 1914 hatte in ihrer endgültigen Version zwei primitive Winglets und einen Rotationsmotor mit Druckschraube. Die Sitze waren nebeneinander angeordnet.
  • Nach dem Ersten Weltkrieg machte Arnoux sich gleich wieder an die Arbeit und baute Anfang der 1920er einen normalen Hanriot HD.14-Doppeldecker zu einer schwanzlosen Version um, die HD.14 sans Qeueu genannt wurde. Hierfür wurden die inneren Flügelrippen gekürzt und dann durchgängige Steuerklappe installiert. Auch der hintere Rumpf wurde abgetrennt und durch eine dreieckige Seitenflosse ersetzt. Der 80-PS-Motor wurde beibehalten.
  • Arnoux letztes Modell war das Rennflugzeug „Simplex“, welches von einem 320 PS starken Hispano-Suiza 8Fb-Motor angetrieben wurde. Der typische Tonnenkühler des Motors war vor dem Piloten angebracht, der in der Verlängerung der Seitenflosse saß. Die Maschine wurde für das Luftrennen Coupe Deutsch entworfen und wurde von dem bekannten Jagdflieger Georges Madon geflogen.

Danach wurde Arnoux Mitarbeiter von Charles Fauvel, der ihm zu ehren einen seiner Doppelsitzer vom Typ AV22 auf den Namen René Arnoux taufte.

Literatur

  • Leonard E. Opdycke: French Aeroplanes Before the Great War. Schiffer Publishing, ISBN 978-0-7643-0752-2.
  • Monatszeitschrift L’ Aérophile, 15. Januar 1913, S. 35.
  • Rudolf Storck u. a.: Flying Wings. Die historische Entwicklung der Schwanzlosen- und Nurflügelflugzeuge der Welt. Bernard und Graefe, Bonn 2003, ISBN 3-7637-6242-6.
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