Die Ria (galicisch und spanisch ría) ist ein Küstentyp mit einer schmalen und langen, tief in das Land eindringenden Meeresbucht. Im Gegensatz zu Fjorden und Förden wurden Rias nicht durch Gletscher gebildet; sie gehen vielmehr aus Flusstälern hervor, die durch Überflutung von Festlandsflächen (Transgression) mit Meereswasser bedeckt wurden, ohne dass diese zuvor von einem Gletscher übertieft worden wären. Sie haben daher meist flachere Küstenverläufe und geringere Buchttiefen als Fjorde. Rias entstehen am ehesten auf leicht abbaubarem Untergrund, beispielsweise Karst.

Bei einer Riaküste handelt es sich um eine fluvial geprägte Ingressionsküste altgefalteter Landschaften. In junggefalteten Landschaften ist ihre Entsprechung die Cala-, Vallone- oder Canaliküste.

Die meisten Rias finden sich an der nord- und westspanischen Atlantikküste, in der Bretagne (dort meist Aber genannt), in Wales und in Irland. Des Weiteren gibt es zahlreiche Rias an der Ostküste Australiens, in Neuseeland (z. B. die Marlborough Sounds) und in Argentinien.

Beispiele

Literatur

  • Ludwig Ellenberg: Morphologie spanischer und portugiesischer Flussmündungen. In: Ibero-amerikanisches Archiv. Bd. 7 Nr. 4 1981, S. 431–467.
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