Richard Vernon (* 7. März 1925 in Reading, Berkshire; † 4. Dezember 1997 in London) war ein britischer Schauspieler.
Leben
Nach dem Schulabschluss besuchte Vernon die Central School of Speech and Drama in Reading und kämpfte anschließend während des Zweiten Weltkrieges als Freiwilliger in der Royal Navy. Nach seiner Rückkehr spielte er an verschiedenen Bühnen Englands. 1949 gab er neben James Robertson Justice und Gordon Jackson in Stop Press Girl sein Spielfilmdebüt.
In den 47 Jahren seiner Film- und Fernsehkarriere spielte der distinguierte Mann mit dem schmalen Oberlippenbart oft britische Gentlemen, Offiziere und Wissenschaftler. Dabei wirkte er in Filmen der unterschiedlichsten Genres mit – so in Komödien wie Indiskret (mit Cary Grant und Ingrid Bergman) und Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol (mit Peter Sellers), in Epen wie Richard Attenboroughs Gandhi, Krimis wie Agatha Christies Das Böse unter der Sonne (mit Peter Ustinov als Hercule Poirot) wie auch in der Neuverfilmung von Zeugin der Anklage (mit Diana Rigg und Ralph Richardson in den Titelrollen). Auch in Horrorfilmen wie Dracula braucht frisches Blut (mit Christopher Lee) und Das Grab der Ligeia nach Edgar Allan Poe (mit Vincent Price), Musikfilmen wie A Hard Day’s Night mit den Beatles und in dem James-Bond-Film Goldfinger war er zu sehen.
Daneben hatte Vernon zahlreiche Gastauftritte in Fernsehserien wie Yes Minister und Mit Schirm, Charme und Melone. Großen Erfolg hatte er in seiner Heimat 1965 mit der Fernsehserie The Man in Room 17, in der er zwei Jahre lang als Kriminologe zunächst neben Michael Aldridge und später neben Denholm Elliott mit Logik Verbrechen aufklärte, ohne dabei je das Haus verlassen zu müssen.
Einem breiten Publikum wurde Vernon als vertrottelter intergalaktischer Planetendesigner Slartibartfast bekannt. 1978 sprach er für die von Douglas Adams verfasste BBC-Hörspielserie erstmals den unkonventionellen Erfinder der norwegischen Fjorde. Als die BBC 1981 eine erste Verfilmung als Miniserie veranlasste, übernahm er den Part ein zweites Mal.
Vernon war von 1955 bis 1990 mit seiner Schauspielkollegin Benedicta Leigh verheiratet. Die gemeinsame Tochter Sarah Vernon ergriff den Beruf ebenfalls. In seinen letzten Lebensjahren an Morbus Parkinson erkrankt, starb Richard Vernon am 4. Dezember 1997 im Alter von 72 Jahren in London.
Filmografie (Auswahl)
- 1949: Stop Press Girl
- 1958: Indiskret (Indiscreet)
- 1962: Cash on Demand
- 1962: Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1963: Der Diener (The Servant)
- 1963: Accidental Death
- 1964: Das Grab der Lygeia (The Tomb of Ligeia)
- 1964: James Bond 007 – Goldfinger (Goldfinger)
- 1964: Yeah Yeah Yeah (A Hard Day’s Night)
- 1964: Der gelbe Rolls-Royce (The Yellow Rolls-Royce)
- 1965–1966: The Man in Room 17 (Fernsehserie, 26 Folgen)
- 1970: Song of Norway
- 1971: Die 2 (The Persuaders!; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1972: Gene Bradley in geheimer Mission (The Adventurer; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1973: Das Haus am Eaton Place (Upstairs, Downstairs; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1974: Thriller (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1974: Dracula braucht frisches Blut (The Satanic Rites of Dracula)
- 1976: Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol (The Pink Panther Strikes Again)
- 1979: Der menschliche Faktor (The Human Factor)
- 1980: Ein Himmelhund von einem Schnüffler (Oh Heavenly Dog)
- 1981: Per Anhalter durch die Galaxis (The Hitch Hiker’s Guide to the Galaxy); Fernsehserie
- 1982: Gandhi
- 1982: Zeugin der Anklage (Witness for the Prosecution); Remake für das Fernsehen
- 1982: Das Böse unter der Sonne (Evil Under The Sun)
- 1986: Lady Jane – Königin für neun Tage (Lady Jane)
Weblinks
- Richard Vernon in der Internet Movie Database (englisch)