Jimmy Eat World

Jimmy Eat World, 2018 (v. l. n. r.: Rick Burch, Zach Lind, Jim Adkins, Tom Linton)
Allgemeine Informationen
Herkunft Mesa, Arizona, USA
Genre(s) Alternative Rock, Pop-Punk, Emo
Gründung 1993
Website www.jimmyeatworld.com
Aktuelle Besetzung
Jim Adkins
Gitarre, Gesang
Tom Linton
Rick Burch (seit 1994)
Zach Lind
Ehemalige Mitglieder
Bass
Mitch Porter (1993–1994)

Jimmy Eat World ist eine 1993 gegründete US-amerikanische Rockband aus Mesa, Arizona.

Werdegang

Jimmy Eat World wurde 1993 von Sänger/Gitarrist Jim Adkins, Schlagzeuger Zach Lind, Gitarrist Tom Linton und Bassist Mitch Porter in Mesa, Arizona, gegründet. Der Bandname stammt von einer Zeichnung, die Toms jüngerer Bruder Ed im Alter von acht Jahren aufgrund einer Auseinandersetzung mit seinem etwas übergewichtigen Bruder Jim malte und sie Jimmy Eat World nannte, um auszudrücken, sein Bruder sei so dick, dass er die ganze Welt essen könnte. Als Tom Linton das Bild sah, war er von dem (grammatikalisch falschen) Schriftzug so angetan, dass er vorschlug, die Band danach zu benennen.

1994 nahm die Band ihr selbstfinanziertes Debütalbum Jimmy Eat World auf. Es erschien mit einer Auflage von nur 2000 Stück beim Independentlabel Wooden Blue und ist heute ein begehrtes Sammlerstück. Kurz darauf verließ Bassist Mitch Porter aus persönlichen Gründen die Band und Rick Burch, ein weiterer Schulfreund, wurde neues Bandmitglied.

1995 entdeckte ein Talentscout die Band und Jimmy Eat World unterschrieben einen Plattenvertrag bei Capitol Records. Dort veröffentlichte die Band 1996 ihr zweites Album Static Prevails, welches in den USA zu einem Achtungserfolg wurde und zu ausgedehnten Tourneen führte. Jenseits des Atlantiks wurde die CD aufgrund fehlenden Engagements von Capitol Records jedoch nicht veröffentlicht.

Auch das 1999 produzierte Album Clarity erschien vorerst nur in den USA, wo Jimmy Eat World inzwischen vor ausverkauften Hallen spielten. Die Single Lucky Denver Mint wurde von Capitol Records erst veröffentlicht, als der Song im nationalen Radio schon lange ein Erfolg war. Um doch den Sprung nach Europa zu schaffen, kaufte die Band auf eigene Kosten größere Mengen des Albums und verschickte sie nach Europa. Clarity verkaufte sich besonders in Deutschland so gut, dass die Band kurzfristig eine fünfwöchige Europatour organisierte. In diesem Zusammenhang kam es auch zur Trennung von Capitol Records, was beiden Parteien nur recht war.

Für die Band war die Trennung von Capitol ein Befreiungsschlag. Die Aufnahmen für das Album Bleed American finanzierten sie schließlich wieder selbst, hauptsächlich mit Nebenjobs und aus Tournee-Einnahmen. Auf ihrer Europatour in 2000 schaffte es Jimmy Eat World sogar, eine ausverkaufte Show in Tobby Holzingers (Your Choice Records) legendärem Bochumer Rock Club „Blackout“ zu spielen, bei der ein professioneller Live-Mitschnitt entstand, der als Teil der Your Choice Live Series erscheinen sollte, jedoch bis heute unveröffentlicht geblieben ist. Als die Aufnahmen für das Album Bleed American fertig waren, bot die Band sie mehreren Plattenfirmen an, entschied sich aber schlussendlich für DreamWorks Records, wo das Album noch 2001, erstmals weltweit gleichzeitig, erschien. Inzwischen hatte der deutsche Partner von Capitol Records, EMI, das Potenzial erkannt, und auch die Alben Clarity und Static Prevails offiziell in Deutschland veröffentlicht.

Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 wurde das Album Bleed American in den USA nachträglich in Jimmy Eat World umbenannt, die gleichnamige Single in Salt Sweat Sugar.

Nach einer monatelangen weltweiten Tournee begannen Jimmy Eat World 2003 mit den Aufnahmen zum fünften Album Futures, mussten aber nach einiger Zeit feststellen, dass sie mit den Ergebnissen unzufrieden waren. Schweren Herzens beendeten sie die Zusammenarbeit mit Langzeit-Produzent und Freund Mark Trombino und sahen sich nach einem neuen Produzenten um, den sie schließlich in Gil Norton fanden.

Während die Musikstücke auf Clarity ausschweifend und experimentell waren, dagegen auf Bleed American poppiger, härter und insgesamt leichter zugänglich, bildete das Ende 2004 erschienene fünfte Album Futures eine Symbiose dieser beiden Richtungen. Futures stieg in den USA auf Platz 6 der Charts ein und erreichte auch in Europa, getragen von den Single-Auskoppelungen Pain und Work, hohe Verkaufszahlen. Allein in den USA wurden 599.000 Exemplare verkauft.

Das Album Chase This Light erschien im Oktober 2007. Single-Auskopplungen davon waren Big Casino und Always Be. Im Herbst 2010 erschien mit Invented das siebte Studioalbum.

2012 gab die Band auf Twitter und ihrer Facebook-Seite bekannt, dass die Arbeiten an ihrem achten Studioalbum begonnen hätten. Es erschien am 7. Juni 2013 mit dem Namen Damage. Die Songauskopplung hierzu war I Will Steal You Back. Nach einer kurzen Auszeit veröffentlichte die Band im Oktober 2016 ihr neuntes Studioalbum „Integrity Blues“, im Oktober 2019 dann ihr zehntes Album „Surviving“.

Einige Songs der Band wurden in Soundtracks bestimmter Videospiele wie z. B. „Tony Hawk’s Underground 2“, „Burnout 3: Takedown“, „Midnight Club 3: Dub Edition“ oder „Need for Speed Shift 2“ verwendet.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1999 Clarity DE47
(6 Wo.)DE
Charteinstieg erst 2001
2001 Bleed American / Jimmy Eat World DE29
(5 Wo.)DE
UK62
Gold

(6 Wo.)UK
US31
Platin

(70 Wo.)US
2004 Futures DE33
(3 Wo.)DE
CH65
(1 Wo.)CH
UK22
Silber

(3 Wo.)UK
US6
Gold

(28 Wo.)US
2007 Chase This Light DE54
(1 Wo.)DE
AT73
(1 Wo.)AT
CH94
(1 Wo.)CH
UK27
(1 Wo.)UK
US5
(10 Wo.)US
2010 Invented DE44
(1 Wo.)DE
AT67
(1 Wo.)AT
CH73
(1 Wo.)CH
UK29
(1 Wo.)UK
US11
(6 Wo.)US
2013 Damage DE41
(1 Wo.)DE
AT54
(1 Wo.)AT
CH55
(1 Wo.)CH
UK38
(1 Wo.)UK
US14
(2 Wo.)US
2016 Integrity Blues DE35
(1 Wo.)DE
CH80
(1 Wo.)CH
UK21
(1 Wo.)UK
US17
(2 Wo.)US
2019 Surviving DE44
(1 Wo.)DE
AT72
(1 Wo.)AT
CH70
(1 Wo.)CH
UK21
(1 Wo.)UK
US90
(2 Wo.)US

Weitere Alben

  • 1994: Jimmy Eat World
  • 1996: Static Prevails
  • 2000: Singles
  • 2008: Bleed American (2 Disc - Deluxe Edition)

EPs

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2013 iTunes Session DE156
(1 Wo.)DE
Charteinstieg erst 2001

Weitere EPs

  • 1998: Jimmy Eat World
  • 2001: Salt Sweat Sugar
  • 2002: Good to Go
  • 2004: Firestarter E.P.
  • 2005: Stay on My Side Tonight

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
2001 Salt Sweat Sugar
Bleed American
UK60
(2 Wo.)UK
The Middle
Bleed American
DE
Gold
DE
UK26
Platin

(3 Wo.)UK
US5
(33 Wo.)US
2002 Sweetness
Bleed American
UK38
(2 Wo.)UK
US75
(14 Wo.)US
2004 Pain
Futures
UK38
(2 Wo.)UK
US93
Gold

(2 Wo.)US
2005 Work / Drugs or Me
Futures
UK49
(2 Wo.)UK
2007 Always Be
Chase This Light
UK37
(2 Wo.)UK

Weitere Singles

  • 1999: Lucky Denver Mint
  • 1999: Blister
  • 2001: Last Christmas (im Original von Wham!) / Firestarter (im Original von The Prodigy)
  • 2007: Big Casino
  • 2007: Always Be
  • 2010: My Best Theory
  • 2011: Coffee and Cigarettes
  • 2016: Get Right
  • 2016: Sure and Certain

Videoalben

  • 2005: Believe in What You Want
  • 2008: Tempe Sessions

Quellen

  1. Tobby Holzinger über das geplante Your Choice Live Series-Album von Jimmy Eat World
  2. Andreas Kellner: Jimmy Eat World: Bochum - Blackout (21. August 2000), In: VISIONS Nr.91
  3. 1 2 3 Chartquellen: DE AT CH UK US
  4. 1 2 Auszeichnungen für Musikverkäufe: DE UK US
Commons: Jimmy Eat World – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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