Riesen-Schachtelhalm | ||||||||||||
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Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Equisetum telmateia | ||||||||||||
Ehrh. |
Der Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schachtelhalme (Equisetum) innerhalb der Familie Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet und die größte in Mitteleuropa heimische Schachtelhalm-Art.
Beschreibung
Der Riesen-Schachtelhalm wächst als ausdauernde krautige Pflanze. Die grünen Sommertriebe mit weißlichen (elfenbeinfarbenen) und 1 bis 2 Zentimeter dicken Stängeln erreichen Wuchshöhen von 40 bis 150, selten bis zu 200 Zentimetern. Die in Quirlen stehenden Seitenäste sind unverzweigt. Da sich abgestorbene Pflanzenteile sehr langsam zersetzen, liegen die Reste der Vorjahrstriebe meist unter den neuen Beständen. Die abgestorbenen Stängel behalten lange ihre weißliche Farbe.
Die astlosen Sprosse, an deren Ende eine sporentragende Ähre sitzt, sind von bräunlicher Farbe und erscheinen Ende April bis Anfang Mai und sind mit 20 bis 40 Zentimeter viel kleiner als die später wachsenden Sommertriebe. Der Sporophyllstand ist bis zu 6 Zentimeter hoch.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 216.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Riesen-Schachtelhalms umfasst Europa (mit Ausnahme von Nord- und Nordosteuropa), Vorderasien, Nordafrika und große Teile des westlichen Nordamerika.
Er wächst vor allem auf kalkhaltigen Böden sickernasser Quellfluren im Halbschatten von Laub- und lichten Nadelwäldern. In Österreich tritt diese Pflanzenart mindestens seit einem Jahrzehnt auch selten in Maisäckern auf. In den Allgäuer Alpen steigt er an den Gauchenwänden zwischen Balderschwang und Rohrmoos in Bayern bis in eine Höhenlage von 1300 Meter auf.
Der Riesen-Schachtelhalm ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Equiseto-Fraxinetum, seltener kommt er auch in Gesellschaften der Verbände Caricion davallianae oder Agropyro-Rumicion vor.
Taxonomie und Systematik
Die Erstveröffentlichung von Equisetum telmateia erfolgte 1783 durch Jakob Friedrich Ehrhart in Hannoverisches Magazin, Band 18, S. 287. Das Artepitheton leitet sich vom griechischen Wort telematiaios für „im Sumpf lebend“ (zu telma für „Sumpf, Pfütze, Morast“) ab.
Je nach Autor gibt es zwei Unterarten:
- Equisetum telmateia subsp. braunii (Milde) Hauke: Sie kommt im westlichen Nordamerika von British Columbia über Washington, Oregon bis Kalifornien vor.
- Equisetum telmateia subsp. telmateia: Sie kommt in Europa, in Westasien, im Kaukasusraum, in Makaronesien und in Nordafrika vor.
Bilder
- Stängel mit Scheidenzähnen und Ästen
- Ast mit Scheide
- Stängel mit in Quirlen stehenden Seitenästen
- Fertile Sprosse
Quellen
Literatur
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5, S. 230.
- Bernhard Marbach, Christian Kainz: BLV Naturführer Moose, Farne und Flechten. blv, München 2002, ISBN 3-405-16323-4.
Einzelnachweise
- ↑ Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. 6., völlig neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7, S. 184.
- 1 2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 63.
- ↑ Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5, S. 230.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 106.
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Springer-Verlag, Basel 2013, ISBN 978-3-7643-2390-5, S. 360.
- 1 2 3 Equisetum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. Februar 2019.
Weblinks
- Equisetum telmateia Ehrh., Riesen-Schachtelhalm. FloraWeb.de
- Riesen-Schachtelhalm. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Equisetum telmateia Ehrh. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran.
- Thomas Meyer: Schachtelhalm Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Fotos von Equisetites arenaceus auf S. 65 (PDF-Seite 15).