Risto Heikki Ryti [ˈristɔ ˈhɛi̯kːi ˈryti] (* 3. Februar 1889 in Huittinen; † 25. Oktober 1956 in Helsinki) war ein finnischer Politiker, Direktor der Suomen Pankki, Ministerpräsident während des Winterkrieges und Präsident Finnlands von 1940 bis 1944. Von Beruf war er Jurist.

Im Juni 1944 unterschrieb Ryti mit dem deutschen Außenminister Joachim von Ribbentrop den sogenannten Ryti-Ribbentrop-Vertrag. Der Vertrag sicherte die Waffenhilfe und die Getreidelieferungen aus Deutschland während des Fortsetzungskrieges gegen die Sowjetunion. Dafür versprach Ryti, keinen Separatfrieden mit der Sowjetunion ohne Deutschland zu schließen. Nachdem die Finnen mithilfe der Waffenlieferungen den Großangriff der Sowjetunion abgewehrt hatten, trat Präsident Ryti unter dem Vorwand von gesundheitlichen Problemen zurück. Da juristisch gesehen nicht der finnische Staat, sondern Ryti als Privatperson den Vertrag unterschrieben hatte, band er den neuen Präsidenten Carl Gustaf Emil Mannerheim nicht. Das ermöglichte Finnland, im September 1944 gegen den Willen Deutschlands einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion zu schließen.

Im Jahr 1945 wurde unter sowjetischem Druck ein Prozess über die Frage nach der Kriegsschuld gegen Ryti eingeleitet. Er wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt, allerdings schon 1949 aus gesundheitlichen Gründen von Präsident Juho Kusti Paasikivi begnadigt.

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