Johann Rudolf Schmid (* 21. September 1822 in Eriswil; † 18. Januar 1903 in Burgdorf BE), reformiert, heimatberechtigt in Eriswil, war ein Schweizer Unternehmer sowie Politiker (Radikale Partei).
Leben
Rudolf Schmid, Sohn des Leinwandfabrikanten Jakob Andreas Schmid (1797–1827) sowie der Barbara geborene Schmid (1792–1842), erhielt seinen ersten Unterricht durch Privatlehrer, anschließend besuchte er die Kantonsschule in Aarau. Nachdem er ein Chemiestudium an den Universitäten Bern und Gießen sowie eine kaufmännische Ausbildung absolviert hatte, gründete er zusammen mit seinen Brüdern Gottlieb (1821–1855) und Andreas (1824–1901) in Eriswil die Firma Gebrüder Schmid, die sich auf die Fabrikation von Leinwand verlegte. 1857 wurde in Burgdorf ein zusätzlicher Firmenstandort errichtet, dort ließ sich Rudolf Schmid um 1870 nach dem Entwurf des Architekten Horace Edouard Davinet eine repräsentative Fabrikantenvilla errichten, die im Volksmund den Namen Schlössli erhielt. Rudolf Schmid, der 1850 seine Cousine Luise (1831–1882) heiratete, verstarb 1903 im Alter von 80 Jahren. Er zählt zu den führenden Industriepionieren des Emmentals.
Politische Laufbahn
Der der Radikalen Partei angehörende Rudolf Schmid amtierte von 1863 bis 1870 als Gemeindepräsident in Eriswil. Auf kantonaler Ebene vertrat Schmid seine Partei von 1848 bis 1878 im Berner Grossrat, auf Bundesebene von 1857 bis 1863 im Nationalrat. Zudem war Rudolf Schmid von 1878 bis 1894 Vorstandsmitglied des Bernischen Handels- und Industrievereins und Präsident der Sektion Burgdorf sowie Mitglied der Schweizerischen Handelskammer.
Siehe auch
Literatur
- Schmid und Cie (Burgdorf), Alfred O. R. Schmid, Bernhard Schmid: Sieben Generationen: Die Leinenwebereien Schmid & Cie in Burgdorf und Eriswil seit ihren Anfängen um 1750–1962. Schmid & Cie, 1962.
- Erich Gruner: Die schweizerische Bundesversammlung 1848–1920. Band 1. Francke, Bern 1966, Seite 224 f.
Weblinks
- Gertrud Aeschlimann: Schmid, Rudolf. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Rudolf Schmid auf der Website der Bundesversammlung