Kristallstruktur
_ Ru3+ 0 _ Cl
Allgemeines
Name Ruthenium(III)-chlorid
Andere Namen
  • Rutheniumtrichlorid
  • Rutheniumchlorid (mehrdeutig)
Verhältnisformel RuCl3
Kurzbeschreibung

dunkelbrauner oder schwarzer Feststoff mit stechendem Geruch

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 61850
Wikidata Q303472
Eigenschaften
Molare Masse 207,43 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,11 g·cm−3 (20 °C)

Schmelzpunkt

> 500 °C

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser
  • löslich in Säuren, Alkohol und Aceton
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280305+351+338310
Toxikologische Daten

360 mg·kg−1 (LD50, Ratte, i.p., Anhydrat)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ruthenium(III)-chlorid ist eine chemische Verbindung des Rutheniums aus der Gruppe der Chloride, die normalerweise als Hydrat vorliegt.

Gewinnung und Darstellung

Ruthenium(III)-chlorid kann durch Reaktion von Ruthenium mit Chlor und Kohlenstoffdioxid gewonnen werden.

Eigenschaften

Ruthenium(III)-chlorid kommt in zwei verschiedenen Kristallstrukturen vor. Die schwarze diamagnetische α-Form liegt in einer Chrom(III)-chlorid-Struktur mit Ru–Ru-Bindungen der Länge 346 pm vor. Die dunkelbraune und metastabile β-Form kristallisiert in einer hexagonalen Kettenstruktur. Sie wandelt sich bei 450–600 °C irreversibel zur α-Form um.

Das Hydrat liegt in Form von schwarzblauen, stark glänzenden hygroskopischen Blättchen vor, dessen wässrige Lösung eine rote Farbe besitzt.

Verwendung

Als die am häufigsten verwendete Rutheniumverbindung wird Ruthenium(III)-chlorid zur Herstellung von anderen Rutheniumverbindungen eingesetzt.

Ruthenium(III)-chlorid wirkt als Katalysator für die ringöffnende Metathese bei stark gespannten Cycloalkenen wie Norbornen. Bei nicht-cyclischen Systemen wirkt es dagegen nicht als Metathese-Katalysator, hier müssen kompliziertere Systeme wie die Grubbs-Katalysatoren eingesetzt werden.

Einzelnachweise

  1. Datenblatt Ruthenium(III)-chlorid bei Alfa Aesar, abgerufen am 2. Juni 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich).
  2. 1 2 3 Datenblatt Ruthenium(III)-chlorid (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 2. Juni 2010.
  3. 1 2 Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1748.
  4. 1 2 Datenblatt Ruthenium(III) chloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. April 2011 (PDF).
  5. Datenblatt Ruthenium (III) chloride, anhydrous (PDF) bei Strem, abgerufen am 25. Dezember 2012.
  6. H. Remy, M. Kühn: Beiträge zur Chemie der Platinmetalle. V. Thermischer Abbau des Ruthentrichlorids und des Ruthendioxyds. In: Z. Anorg. Chem. 1924, 127, 1, S. 365–388, doi:10.1002/zaac.19241370127.
  7. P. O. Nubel, C. L. Hunt: A convenient catalyst system employing RuCl3 or RuBr3 for metathesis of acyclic olefins. In: Journal of Molecular Catalysis A: Chemical. 1999, 1455, S. 323–327, doi:10.1016/S1381-1169(99)00150-8.
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