Unter der südhumbrischen Verdumpfung versteht man eine Verdumpfung des altenglischen ā zu einem ɔ:-Laut im 12. Jahrhundert in den Gebieten Englands, welche südlich des Flusses Humber gelegen sind. Nördlich des Humber blieb dieser Vokallaut zunächst unverändert. Der Fluss Humber stellt für diesen Fall somit eine Isoglosse dar. Der Begriff „südhumbrische Verdumpfung“ ist im Englischen selbst eher unüblich. Man spricht hier schlichtweg von rounding oder gelegentlich auch southern rounding.

Auswirkungen

Daraus ergeben sich südhumbrisch neue Formen einiger altenglischer Wörter, wie z. B.

  • stone ‚Stein‘ (ae. stān)
  • bone ‚Knochen‘ (ae. bān)
  • road ‚Straße‘ (ae. rād)

Literatur

  • Dieter Bähr: Einführung ins Mittelenglische. UTB, 4. Auflage, Paderborn 1997, ISBN 978-3-8385-0361-5
  • Alfred Bammesberger: English Linguistics. Winter, 1989
  • Ronald K.S. Macaulay: The Social Art: Language and Its Uses. OUP, Oxford 1994
  • Manfred Markus: Mittelenglisches Studienbuch. Francke, Tübingen 1990, ISBN 3-7720-1762-2
  • Thomas Pyles: The Origins and Development of the English Language. Harcord, Brace & World, New York 1964
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