Sambareggae
Entstehungsphase: 1970er und 1980er Jahre
Herkunftsort: Salvador da Bahia,
Brasilien Brasilien
Stilistische Vorläufer
Reggae, Samba
Pioniere
Olodum, Ilê Aiyê, Timbalada
Genretypische Instrumente
RepiniqueCaixaSurdoShakerTimbaApito

Sambareggae, auch Samba-Reggae, ist ein populäres Konglomerat des brasilianischen Samba mit dem jamaikanischen Reggae und ist ursprünglich und vornehmlich im Bundesstaat Bahia beheimatet.

Musik

Typisch für den Sambareggae ist das Rhythmuspattern, das sich von dem jamaikanischen Rootsreggae unterscheidet. So ist hier nicht nur der einfache Offbeat gefragt, sondern eine Mischung aus Offbeat und Doubleoffbeat. Erste Versionen basierten auf dem „umgedrehten“ Rhythmus des Bossa-Nova-Schlags (Clave) des Schlagzeugers auf der Snaredrum. Wie bei den Sambagruppen gibt es einen dirigierenden „Pfeifer“, der die „Bateria“ genannte Rhythmusgruppe leitet und mittels einer Trillerpfeife (Apito) z. B. Rhythmuswechsel, Variationen, Fills oder Breaks anzeigt.

Instrumente

Der Schwerpunkt des Sambareggae liegt auf der Rhythmusgruppe, die typischerweise aus folgenden Instrumenten besteht:

  • den verschiedenen Basstrommeln Surdos,
  • dem brasilianischen Äquivalent zur Snaredrum Caixa,
  • den Tenortrommeln Repinique
  • und gelegentlich auch den konischen Timbas.

Interpreten

Gruppen wie etwa Olodum oder deren Vorgänger Ilê Aiyê praktizieren Sambareggae seit 20 bis 25 Jahren und erreichen damit ein Millionenpublikum in Brasilien und der Welt. Internationale Aufmerksamkeit fand der Sambareggae spätestens mit Paul Simons Welterfolg „The Obvious Child“ von der CD The Rhythm of the Saints von 1990. Der Rhythmus des Sambareggae hat sich als Stilelement der modernen brasilianischen Musik etabliert und ist in vielen Aufnahmen zu hören, längst nicht mehr nur aus Brasilien. So basiert etwa der Gitarrenrhythmus des Stücks „Macarena“ der spanischen Gruppe Los del Río auf einem Sambareggae.

Literatur

  • Goli Guerreiro: Samba-Reggae, um ritmo atlântico: a invenção do gênero no meio musical de Salvador,Bahia. (PDF) In: puc.cl. Archiviert vom Original am 7. Oktober 2009; (brasilianisches Portugiesisch).
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