Die Sammlung Georg Weishaupt ist eine Privatsammlung ostasiatischer Porzellankunst. Sie wurde vom Berliner Unternehmer Georg Weishaupt (1906–2004) aufgebaut und ist heute Teil der Sammlungen des Museums für Asiatische Kunst in Berlin.

Sammlung

Der Berliner Unternehmer Georg Weishaupt war der Sohn eines Kunsthändlers. Über einen Zeitraum von rund 30 Jahren trug er Kunstporzellane aus Ostasien zusammen. Der Schwerpunkt seiner insgesamt rund 900 Stücke enthaltenden Sammlung liegt auf Porzellanen aus China. Der zeitliche Rahmen, auf den sich Weishaupt dabei besonders in seinen letzten Jahren konzentrierte, beginnt mit der Spätzeit der Qing-Dynastie ab dem Ende des 18. Jahrhunderts, umfasst insbesondere die Zeit vor und nach der 1911 erfolgten Gründung der chinesischen Republik und reicht bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Georg Weishaupt war einer der ersten überhaupt, der sich diesem zuvor gering geschätzten Sammelgebiet widmete. Daneben befasst sich die Sammlung auch mit Spezialthemen wie der aus Chinas „Porzellan-Hauptstadt“ Jingdezhen stammenden Exportkeramik für den japanischen Markt aus der Spätphase der Ming-Dynastie (frühes 17. Jahrhundert). Sie enthält darüber hinaus einige japanische Porzellane und sonstige ostasiatische Antiquitäten. Mehr oder weniger große Gruppen seiner Sammlung veräußerte Weishaupt allerdings im Lauf der Jahre auf dem internationalen Kunstmarkt.

Präsentation

Bereits 1975 zeigte Weishaupt Stücke seiner Sammlung in einer Ausstellung im Museum für Ostasiatische Kunst. Im Sommer bzw. Herbst 1987 präsentierte das Museum für Kunsthandwerk in Frankfurt am Main und das Museum für Kunsthandwerk Berlin Teile in einer Sonderausstellung. Porzellane aus der Sammlung Georg Weishaupts, die er dem Museum für Ostasiatische Kunst (heute: Museum für Asiatische Kunst) in Berlin-Dahlem geschenkt hatte, wurden 1996/1997 in einer Wanderausstellung gezeigt, die im Museum für Ostasiatische Kunst und im Berliner Kunstgewerbemuseum sowie im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen war.

Literatur

  • Georg Weishaupt: Chinesisches Porzellan des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Berliner Privatsammlung – Ausstellung im Museum für Ostasiatische Kunst, Berlin-Dahlem 1975. In: Gesellschaft der Keramikfreunde (Hrsg.): Keramos, H. 71, S. 33–38, Düsseldorf 1976.
  • Georg Weishaupt: Chinesische Exportporzellane für Japan im 17. Jahrhundert. In: Gesellschaft der Keramikfreunde (Hrsg.): Keramos, H. 85, S. 3–18, Düsseldorf 1979.
  • Georg Weishaupt (Hrsg.), Hans-J. Gerstenberg (Photographien): Das große Glück. Chinesische und japanische Porzellane des 19. und 20. Jahrhunderts und ihre Vorläufer. Aus der Sammlung Weishaupt / The Great Fortune. Chinese and Japanese Porcelain of the 19th and 20th Centuries and Their Forerunners. From the Weishaupt Collection. Selbstverlag, o. O. (Stuttgart) 2002. ISBN 3-00-010306-6. (Rezension)
  • Ulrich Gertz: Georg Weishaupt und seine Sammlung chinesischer Porzellane der späten Qing-Zeit und der Republik. In: Gesellschaft der Keramikfreunde (Hrsg.): Keramos, H. 118, S. 9–12, Düsseldorf 1987.
  • Herbert Butz, Kawahara Masahiko (Hrsgg.): Chinesische Porzellane des 17. Jahrhunderts für Japan. Sammlung Georg Weishaupt, Berlin. Museum für Ostasiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. (Ausstellungskatalog). SMPK, Berlin 1996. ISBN 3-88609-399-9.
  • Herbert Butz: Chinesische Porzellane des 17. Jahrhunderts für Japan. Die Sammlung Georg Weishaupt, Berlin. In: Deutsche Gesellschaft für Ostasiatische Kunst (Hrsg.): Mitteilungen, Nr. 17, Oktober 1996, S. 3–12.
  • Gunhild Avitabile: Vom Schatz der Drachen. Chinesisches Porzellan des 19. und 20. Jahrhunderts aus der Sammlung Weishaupt / From the dragon’s treasure. Chinese Porcelaine from the 19th and 20th centuries in the Weishaupt Collection (Katalog zur Ausstellung des Museum für Kunsthandwerk, Frankfurt am Main, vom 25. Juni bis 30. August, und des Museum für Kunsthandwerk, Berlin, Herbst 1987). Bamboo Publishing Ltd., London 1987. ISBN 1-870076-05-2.
  • Stuttgarter Kunst-Auktionshaus Doktor Fritz Nagel (Hrsg.): 88 Qing Porzellane der Sammlung Jürgen L. Fischer, sowie der Sammlung Heinrich Kuss und einer bedeutenden europäischen Privatsammlung & 88 Porzellane aus dem China des 20. Jh. aus den Sammlungen Jürgen L. Fischer und Georg Weishaupt. (Spezialauktion asiatische Kunst / Stuttgarter Kunst-Auktionshaus Doktor Fritz Nagel, 29A), Stuttgart 2005. (Auktionskatalog)
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