Sascha Herr (* 1979) ist ein deutscher Fleischer und Politiker (AfD).
Leben
Herr machte eine Ausbildung als Fleischer und lebt in Oberreifenberg, einem Ortsteil von Schmitten im Taunus. Es ist Mitglied der AfD und stellvertretender Kreisvorsitzender der AfD im Hochtaunuskreis. Bei der Kommunalwahl in Hessen 2021 wurde er als einziges Mitglied der AfD in die Gemeindevertretung der Gemeinde Schmitten gewählt. Daneben erhielt er ein Mandat im Kreistag. Beruflich arbeitete er seit der Kommunalwahl als Referent der AfD-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung in Wiesbaden.
Bei der Landtagswahl in Hessen 2023 wurde er in den Hessischen Landtag gewählt. Aufsehenerregend war der Beschluss der AfD-Landtagsfraktion, ihn nicht in die Fraktion aufzunehmen und der Beschluss des Landesvorstandes, ein Parteiausschlussverfahren durchzuführen. Herr kündigte an, das Mandat im Landtag als fraktionsloser Abgeordneter wahrzunehmen.
Grund für die Nichtaufnahme in die AfD-Fraktion sind langjährige Kontakte in die rechtsextreme Szene und Besuche bei Konzerten rechtsextremer Bands. Bei einem dieser Konzerte, dem Festival „Rock gegen Überfremdung“ in Themar 2017, ließ Herr sich mit einem führenden Mitglied der verbotenen rechtsextremen Gruppe Combat 18 fotografieren. Das T-Shirt, dass er auf dem Foto trug stammt von einem 2016 stattgefundenen Rechtsrockkonzert in der Schweiz der ebenfalls verbotenen Hammerskins.
Diese Fakten waren 2021 bei der Kommunalwahl bereits bekannt, der Kreisverband der AfD akzeptierte damals die Aussagen Herrs, er sei zwar damals in die Schweiz gereist, hätte aber bei dem eigentlichen Konzert nicht teilgenommen. Auch nach der Entscheidung von Landtagsfraktion und Landesvorstand stellte sich der Kreisvorstand hinter Herr. Der Kreisvorsitzende Manfred Blatt erklärte, ein „aktives parteischädigendes Verhalten“ liege nicht vor und man glaube Herrs Erklärungen weiter.
Quellen
- Posieren mit dem Neonazi; in: Taunus-Zeitung vom 12. Oktober 2023, S. 7.