Der Satz von Kiepert, benannt nach Ludwig Kiepert, ist eine Aussage in der Elementargeometrie über Dreiecke beziehungsweise über ein spezielles aus Dreiecken erzeugtes Sechseck.

Errichtet man über den Seiten eines beliebigen Dreiecks ähnliche gleichschenklige Dreiecke , und , dann besagt der Satz von Kiepert, dass sich die drei Geraden , und in einem gemeinsamen Punkt schneiden.

Der Satz von Kiepert kann zum Satz von Jacobi verallgemeinert werden, bei dem die über den Seiten des Ausgangsdreiecks errichteten Dreiecke weder ähnlich noch gleichseitig sein müssen, sondern lediglich einer schwächeren Anforderung genügen.

Sind alle Winkel des Ausgangsdreieck kleiner als und besitzen die errichteten Dreiecke einen Basiswinkel von dann ist der Geradenschnittpunkt der (erste) Fermat-Punkt des Ausgangsdreiecks. Beträgt bei einem beliebigen Ausgangsdreieck der Basiswinkel der errichteten Dreiecke , so entspricht der Geradenschnittpunkt dem (ersten) Vecten-Punkt.

Lässt man den Basiswinkel der errichteten Dreiecke alle möglichen Werte zwischen und durchlaufen, so bildet der geometrische Ort aller zugehörigen Geradenschnittpunkte die Kiepert-Hyperbel. Ein negativer Basiswinkel bedeutet hierbei, dass die Dreiecke über den Seiten des Ausgangsdreiecks nach innen statt nach außen errichtet werden.

Literatur

  • Georg Glaeser: Geometry and Its Applications in Arts, Nature and Technology. Springer, 2020, ISBN 978-3-030-61398-3, S. 19
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