Der Satz von Lumer-Phillips ist ein Resultat aus der Theorie der stark stetigen Halbgruppen und charakterisiert Kontraktionshalbgruppen:
Seien ein Banachraum und ein in dicht definierter, dissipativer Operator. Dann erzeugt der Abschluss von eine Kontraktionshalbgruppe, also für alle , genau dann, wenn für ein das Bild von dicht in liegt.
Der Satz wurde 1961 von Günter Lumer und Ralph Phillips bewiesen und gehört mit dem Satz von Hille-Yosida zu den wichtigsten Sätzen aus dem Bereich der stark stetigen Halbgruppen. Im Gegensatz zum Satz von Hille-Yosida werden aber keine Abschätzungen für die Resolvente benötigt, so dass die Anwendung des Satzes von Lumer-Phillips im Falle eines konkreten Operators sich häufig einfacher gestaltet als die Anwendung des Satzes von Hille-Yosida.
Folgerungen
- Sei ein dicht definierter Operator auf einem Banachraum . Sind sowohl als auch die Adjungierte dissipativ, erzeugt der Abschluss von eine Kontraktionshalbgruppe.
- Ist ein dissipativer Operator auf einem reflexiven Banachraum und liegt das Bild von dicht in , dann ist der Definitionsbereich vom Abschluss von dicht in . Aus dem Satz von Lumer-Phillips folgt, dass eine Kontraktionshalbgruppe erzeugt.
Beispiel
- Betrachtet man auf (siehe -Raum) den Laplace-Operator mit Dirichlet-Randbedingung, also , so ist invertierbar. Außerdem folgt aus der partiellen Integration . Somit erzeugt eine Kontraktionshalbgruppe.
Literatur
- Ammon Pazy: Semigroups of Linear Operators and Applications to Partial Differential Equations. Applied Mathematical Sciences 44, Springer-Verlag, Berlin 1983, ISBN 3-540-90845-5.
- Klaus-Jochen Engel, Rainer Nagel: One-Parameter Semigroups for linear Evolution Equations. Graduate Texts in Mathematics 194, Springer-Verlag 2000, ISBN 0-387-98463-1.