In der Mathematik und insbesondere der Zahlentheorie ist ein Kettenbruch (fortgesetzter Bruch) ein Ausdruck der Form
Ein Kettenbruch (englisch continued fraction) ist also ein gemischter Bruch der Form , bei dem der Nenner wieder die Form eines gemischten Bruchs besitzt, wobei sich dieser Aufbau weiter so fortsetzt.
Jede reelle Zahl kann als ein Kettenbruch mit ganzen Zahlen ausgedrückt werden. Kettenbrüche können daher als Zahlensystem bezeichnet werden, wie das Dezimalsystem. Sie dienen jedoch in erster Linie nicht zum Rechnen, sondern werden dazu verwendet, Approximationsaufgaben zu lösen: So liefern sie in der Zahlentheorie Näherungen für reelle Zahlen, indem diese durch einen Bruch aus ganzen Zahlen ausgedrückt werden, und in der numerischen Mathematik approximiert man durch sie Funktionen, ähnlich wie dies auch mittels Potenzreihen erreicht wird.
Von besonderer Bedeutung sind regelmäßige Kettenbrüche, auch reguläre oder einfache Kettenbrüche genannt. Ein solch regelmäßiger (regulärer/einfacher) Kettenbruch (englisch regular/simple continued fraction) zeichnet sich dadurch aus, dass alle Zähler den Wert haben. Ein regulärer Kettenbruch ist also durch die Folge bestimmt, und man schreibt ihn platzsparend als .
Daneben spielen die mit den regulären Kettenbrüchen eng verwandten negativ-regelmäßigen Kettenbrüche eine Rolle. Bei ihnen sind alle Zähler auch alle gleich, jedoch gleich .
Kettenbrüche spielen zudem eine große Rolle in der Zahlentheorie. So zeigte zum Beispiel Joseph Liouville 1844 mit ihrer Hilfe, dass transzendente Zahlen existieren. Außer in der Zahlentheorie kommen Kettenbrüche in der Kryptographie, algebraischen Geometrie, Topologie, Funktionentheorie, numerischen Mathematik und bei der Analyse chaotischer Systeme zur Anwendung.
Geschichte
Regulärer Kettenbruch |
Lamberts Kettenbruch für |
Lamberts Kettenbruch für den Tangens |
Kettenbrüche werden seit dem 16. Jahrhundert dazu verwendet, „gute Näherungsbrüche“ für irrationale Zahlen zu finden. Das bekannteste Beispiel ist die Näherung für .
Rafael Bombelli verwendete Kettenbrüche bereits 1579, um damit Quadratwurzeln zu berechnen. Im Jahr 1613 veröffentlichte Pietro Cataldi ein Buch, in dem unter anderem auch Kettenbrüche auftauchen. 1636 finden sich Kettenbrüche im Buch „Deliciae Physico-Mathematicae“ von Daniel Schwenter und ab 1655 in mehreren Büchern von John Wallis. Aus dem Bedürfnis, Brüche mit großen Nennern sowie natürliche Konstanten zu approximieren, beschäftigte sich zunächst Christiaan Huygens im 17. Jahrhundert mit Kettenbrüchen. Er berechnete damit aus den Umlaufzeiten der Planeten das Übersetzungsverhältnis der Zahnräder für sein Zahnradmodell des Sonnensystems. Huygens ermittelte für die Umlaufzeit um die Sonne das Verhältnis zwischen Saturn und Erde als
Der reguläre Kettenbruch hierfür beginnt mit . Approximiert man dieses Verhältnis mit dem Näherungsbruch, der entsteht, wenn man nur die ersten vier Einträge verwendet, dann beträgt der Fehler nur , da
In Leonhard Eulers Korrespondenz treten Kettenbrüche hingegen zuerst in einem ganz anderen Zusammenhang auf, nämlich in Verbindung mit der Riccatischen Differentialgleichung. Bald jedoch interessierte sich Euler für Kettenbrüche um ihrer selbst willen. Er entdeckte nämlich die folgenden drei wichtigen Eigenschaften:
- Jede rationale Zahl kann durch einen endlichen regulären Kettenbruch dargestellt werden (der mit Hilfe des euklidischen Algorithmus berechnet werden kann).
- Periodische reguläre Kettenbrüche stellen quadratische Irrationalzahlen dar; diese Aussage bewies Euler als Erster.
- Die Entwicklung jeder reellen Zahl in einen regulären Kettenbruch liefert die besten rationalen Approximationen für diese Zahl.
Einige dieser Erkenntnisse hatte bereits Huygens gewonnen, dessen Arbeit Euler aber unbekannt war. Eulers Arbeiten – und darauf aufbauend die von Joseph-Louis Lagrange – begründeten die Theorie der Kettenbrüche.
Zur rationalen Approximation existiert neben dem Algorithmus von Euler auch ein Algorithmus von Lord William Brouncker. Euler zeigte um 1759, dass die beiden Algorithmen identisch sind. Johann Heinrich Lambert benutzte Kettenbrüche in seiner Arbeit von 1766 dazu, die Irrationalität von zu zeigen. Seine Kettenbruchentwicklung der Tangensfunktion ist in der Abbildung rechts dargestellt.
Moritz Abraham Stern schuf 1832 die erste systematische Zusammenfassung der Theorie der Kettenbrüche. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Theorie rasch weiter und so veröffentlichte Oskar Perron im Jahre 1913 eine Zusammenfassung des Wissensstandes, die bis heute als ein Standardwerk gilt (Neuauflage 1954/57).
Weitere wichtige Anwendungen waren und sind: Beweise für die Irrationalität oder die Transzendenz spezieller Zahlen und die Ermittlung von Schaltjahren (da ein Jahr mit 365,24219 Tagen etwas kürzer als 365¼ Tage ist, bedarf es zusätzlich zum Schalttag alle vier Jahre einer weiteren Korrektur; die beste Wahl dafür lässt sich mit Kettenbrüchen begründen).
Definition
Begriff des Kettenbruchs
Ein (unendlicher) Kettenbruch ist ein fortgesetzter Bruch der Form
- oder (regulärer Fall)
mit und für .
Die Brüche bzw. werden Teilbrüche genannt, heißt der -te Teilzähler und der -te Teilnenner. Die Teilzähler und Teilnenner nennt man (an Oskar Perron anschließend) auch Elemente des Kettenbruchs.
Ein Kettenbruch, der sich nach einem Teilbruch nicht weiter fortsetzt, ist ein endlicher Kettenbruch.
Eine formalere Definition findet man im Abschnitt Darstellung als Komposition von Abbildungen.
Reguläre Kettenbrüche sind in der Zahlentheorie der bei weitem wichtigste Kettenbruch-Typ. Bei der Approximation von (reellen oder komplexen) Funktionen verwendet man auch Kettenbrüche mit Unbekannten, siehe zum Beispiel den Lambertschen Kettenbruch für die Tangensfunktion im Abschnitt „Geschichte“. Manchmal benötigt man einen endlichen regulären Kettenbruch, bei dem der letzte Eintrag eine reelle (nicht-ganze) Zahl ist. Dies ermöglicht zum Beispiel die Schreibweise usw. für die goldene Zahl. Auch werden bisweilen allgemeine Kettenbrüche mit benutzt.
Notation
Die Kurzschreibweise für einen allgemeinen Kettenbruch ist
In Anlehnung an die Summen- und Produktzeichen und führte Gauß hierfür auch die folgende Schreibweise ein:
Ein regulärer Kettenbruch wird oft in der folgenden Weise geschrieben:
wird nur deshalb gesondert aufgeführt, weil es aus ist, die nachfolgenden aber immer nur aus sind.
Die Notation für endliche Kettenbrüche ist dementsprechend
Darstellung als Komposition von Abbildungen
Man kann einen Kettenbruch auch als eine Komposition von Abbildungen darstellen. Dies liefert eine formalere Definition als die bisher gegebene.
Hierfür setzt man und erhält
Die Definition unendlicher Kettenbrüche erfolgt durch eine Grenzwertbetrachtung im Abschnitt Unendliche Kettenbrüche.
Endliche Kettenbrüche
Endliche Kettenbrüche und ihre Näherungsbrüche
Von nun an betrachten wir ausschließlich reguläre Kettenbrüche. Bricht man den Kettenbruch nach dem -ten Glied ab für ein , so heißt
sein -ter Näherungsbruch (oder auch -te Konvergente). Die ersten Näherungsbrüche lauten offenbar
- .
Bei dem Beispiel 41/29 = [1; 2, 2, 2, 2] sind das die Brüche . Der dritte Näherungsbruch lautet und der vierte ist gleich , also identisch mit dem Ausgangsbruch.
Mit vollständiger Induktion beweist man das Bildungsgesetz für die Näherungsbrüche ( und werden pro forma auch für definiert, damit die Formeln ab stimmen):
sowie die Beziehung
- .
Daraus folgt, dass Näherungsbrüche stets in gekürzter Form vorliegen (wenn und beide durch eine natürliche Zahl größer als teilbar wären, dann müsste auch die rechte Seite durch diese Zahl teilbar sein, was aber nicht der Fall ist). Dividiert man durch , so folgt:
(1) | ||
Beispielsweise hat man für den zweiten und dritten Näherungsbruch von die Beziehung
- .
Auf ähnliche Weise zeigt man
und
(2) | ||
Diese Formeln sind grundlegend für die weiter unten besprochenen Konvergenzfragen bei unendlichen Kettenbrüchen.
Matrixdarstellung
Das Bildungsgesetz für die Näherungsbrüche lässt sich auch elegant in Matrixform schreiben. Man erhält dann (wieder mit vollständiger Induktion zu beweisen):
Da die Determinante jeder der Matrizen auf der linken Seite beträgt, folgt sofort
und Multiplikation mit zeigt erneut die oben angegebene Gleichung.
Durch Transponieren beider Seiten der Gleichung folgt nun (da die Transposition des Produktes auf der linken Seite die Reihenfolge seiner Faktoren umkehrt), dass und gelten.
Beispiel: Die Näherungsbrüche von lauten , , und . Es gilt
und die Transposition
ergibt sowie .
Endliche Kettenbrüche und der euklidische Algorithmus
Die Umwandlung einer rationalen Zahl in einen Kettenbruch erfolgt mit Hilfe des euklidischen Algorithmus.
Als Beispiel rechnen wir für wie folgt:
Siehe dazu auch den Abschnitt Kettenbruchzerlegung im Artikel über den euklidischen Algorithmus. In der Abbildung ist dieses Verfahren veranschaulicht. Aus der folgenden Gleichungskette ist ersichtlich, dass die Kettenbruchentwicklung durch wiederholtes Einsetzen der Gleichungen des euklidischen Algorithmus entsteht:
Das graphische Verfahren kann so erläutert werden: Man beginnt mit einem großen Rechteck. Darin bringt man so viele Quadrate der Seitenlänge unter, wie möglich (in diesem Beispiel geht das nur einmal). Es bleibt nun ein großes Rechteck unbedeckt, auf das man die Überlegung weiter anwendet. Die Anzahl der jeweils verwendeten Quadrate sind dabei die Teilnenner des Kettenbruchs.
Unendliche Kettenbrüche
Unendliche Kettenbrüche: Konvergenz und Näherungsbrüche
Für eine (unendliche) Folge ist der Kettenbruch nur dann definiert, wenn die Folge der Näherungsbrüche konvergiert. In diesem Fall hat der unendliche Kettenbruch den Wert .
Da hier nur reguläre Kettenbrüche behandelt werden, gilt: Jeder unendliche Kettenbruch konvergiert.
Das erkennt man folgendermaßen: Die Folge der Näherungsbrüche mit geraden Indizes, also ist aufgrund Gleichung (2) monoton steigend, während die Folge mit ungeraden Indizes monoton fallend ist, siehe Abbildung. Da außerdem jeder ungerade Näherungsbruch größer ist als jeder gerade, sind beide Folgen monoton und beschränkt und konvergieren daher. Ihre beiden Grenzwerte sind aber aufgrund Gleichung (1) gleich (da die beliebig groß werden, geht die Differenz gegen 0).
Nun betrachte man
Aus den oben angegebenen Formeln lässt sich die Differenz zwischen und dem -ten Näherungsbruch abschätzen:
(3) | ||
Als Beispiel für Gleichung (3) betrachte man den Kettenbruch der Quadratwurzel von 2. Im Abschnitt Periodische Kettenbrüche wird gezeigt, dass .
Die ersten Näherungsbrüche dieses unendlichen Kettenbruchs sind , , , , und Gleichung (3) besagt in diesem Fall für :
- .
Klar ist nun, dass jede rationale Zahl einen endlichen Kettenbruch hat und dass jeder endliche Kettenbruch eine rationale Zahl darstellt. Diese Darstellung ist nicht eindeutig, da man das Ende des Kettenbruchs auf zwei Arten schreiben kann, ohne den Wert zu verändern: Man kann zwischen den Darstellungen und wechseln. Jede irrationale Zahl hat aber eine eindeutige Darstellung:
Satz (Rationale und irrationale Zahlen, Eindeutigkeit der Darstellung):
Jede reelle Zahl kann als (regulärer) Kettenbruch dargestellt werden. Für irrationale Zahlen ist die Kettenbruchdarstellung unendlich und eindeutig. Rationale Zahlen entsprechen endlichen Kettenbrüchen und jede rationale Zahl hat genau zwei Kettenbruchdarstellungen.
Für den Beweis der Aussage, dass jeder unendliche Kettenbruch eine irrationale Zahl darstellt, gilt: Betrachtet man und nimmt an, dass rational wäre, so ist
und Multiplikation mit und ergibt
- .
Da die für wachsendes beliebig groß werden und die Zahl zwischen den Betragsstrichen stets eine ganze Zahl ist, liefert das einen Widerspruch. Somit ist nicht rational.
Unendliche Kettenbrüche und der verallgemeinerte euklidische Algorithmus
Für irrationale Zahlen wird eine Verallgemeinerung des euklidischen Algorithmus verwendet. Dieser funktioniert auch für rationale Zahlen; wir prüfen deshalb in jedem Schritt, ob der Algorithmus abbricht:
- Ist keine ganze Zahl, so setzt man (Ganzteil von ) und auf das Inverse des Rests, also .
- Falls nicht ganz ist, dann setzt man und .
Dieses Verfahren wird fortgesetzt, bis man ein ganzzahliges erhält (das geschieht natürlich nur dann, wenn der Startwert rational ist). Bei einem irrationalen bricht das Verfahren nicht ab. Die Zahlen werden vollständige Quotienten genannt. Es gilt
- .
Ähnlich wie das Bildungsgesetz für die Näherungsbrüche beweist man:
(4) | ||
Beispiele: Wir berechnen die Kettenbruchentwicklung von bis zur zweiten Stelle:
- also ,
- also ,
- also .
Sie lautet also . Weitere Stellen gibt es im Artikel Kreiszahl, ein Muster wurde jedoch bislang in der regulären Kettenbruchentwicklung von nicht entdeckt.
Im Gegensatz dazu findet man ein klares Muster in den Kettenbrüchen der eulerschen Zahl
sowie deren -ter Wurzel
- .
Bei der dritten Wurzel von gibt es wiederum kein Muster:
Als Beispiel für die Verwendung von Gleichung (4) betrachte man die aufeinanderfolgenden Näherungsbrüche 17/12 und 41/29 von .
Da die vollständigen Quotienten für gleich sind, gilt:
Wie im Abschnitt „Geschichte“ erwähnt, fand Euler heraus, dass periodische Kettenbrüche (so wie bei der Quadratwurzel von oder bei der goldenen Zahl) quadratischen Irrationalzahlen entsprechen, und Lagrange zeigte später, dass alle diese Zahlen periodische Kettenbrüche haben. Diesem Thema ist der übernächste Abschnitt gewidmet.
Äquivalente Zahlen
Zwei reelle Zahlen heißen äquivalent, wenn es ganze Zahlen mit gibt, sodass gilt. Das heißt, sie sind durch eine ganzzahlige Möbiustransformation mit Determinante verbunden (Elementen der speziellen linearen Gruppe ). Man sieht leicht, dass diese Definition tatsächlich eine Äquivalenzrelation auf den reellen Zahlen liefert: Mit ist die Reflexivität gezeigt, mit folgt die Symmetrie, und die Transitivität kann man explizit nachrechnen.
Jede rationale Zahl ist äquivalent zu 0, alle rationalen Zahlen bilden also eine Äquivalenzklasse. Daher ist diese Einteilung der reellen Zahlen hauptsächlich für irrationale Zahlen interessant. Die Beziehung zu ihren regelmäßigen Kettenbruchentwicklungen ergibt sich durch folgenden Satz von Serret:
Satz: Zwei irrationale Zahlen sind genau dann äquivalent, wenn ihre Kettenbruchdarstellungen und so beschaffen sind, dass es natürliche Zahlen und gibt, sodass für alle gilt.
Die Übereinstimmung in ihren Kettenbruchdarstellungen bis auf eine unterschiedliche Anfangssequenz führt bei äquivalenten Zahlen zu asymptotisch gleichen Approximationseigenschaften. Ein Beispiel ist im Abschnitt Sätze über quadratische Approximierbarkeit angeführt (Gleichung 5).
Andere unendliche Kettenbrüche
In der Analysis kommen auch unendliche Kettenbrüche vor, die von den oben genannte Regularitätsbedingungen abweichen, wobei die Teilnenner und die Teilzähler jedoch Folgen von reellen oder komplexen Zahlen bilden, die gewissen Konvergenzbedingungen genügen.
In diesem Zusammenhang wird immer wieder der Fall behandelt, bei dem alle Teilnenner (bis auf den 0-ten) gleich sind. Ein klassisches Beispiel dazu bietet die schon von Leonhard Euler angegebene Kettenbruchdarstellung des Logarithmus von , nämlich:
- ,
bei der die Teilzähler ab dem 2-ten aus der Folge der Quadratzahlen hervorgehen.
Periodische Kettenbrüche
Bei der Dezimaldarstellung reeller Zahlen entsprechen periodische Darstellungen den rationalen Zahlen. Man unterscheidet rein-periodische Dezimalbrüche, z. B. , und solche mit einer Vorperiode, wie bei .
Bei Kettenbrüchen spielen periodische Darstellungen ebenfalls eine besondere Rolle. Wie Euler und Lagrange herausfanden, entsprechen sie den quadratischen Irrationalzahlen (irrationale Lösungen quadratischer Gleichungen mit rationalen Koeffizienten). Insbesondere sind die Kettenbrüche derjenigen reellen Zahlen, die weder rational noch quadratische Irrationalzahlen sind, nicht-periodisch.
Ein Kettenbruch wird periodisch genannt, wenn es Zahlen gibt, so dass für die Teilnenner für alle gilt. Das minimale mit dieser Eigenschaft nennt man die Periode des Kettenbruchs, der dann in der Form
geschrieben wird. Ist auch minimal gewählt, heißt die Folge die Vorperiode und ihre Länge.
Satz von Euler-Lagrange
Satz: Jeder periodische Kettenbruch ist eine quadratische Irrationalzahl und umgekehrt.
Der erste Teil des Satzes ist einfacher zu beweisen und stammt von Euler, während die Umkehrung schwieriger ist und erst später von Lagrange bewiesen wurde.
Beispiele
- Sei . Dann gilt , also ist Wurzel der quadratischen Gleichung , woraus folgt (da die andere Nullstelle negativ ist). Daher ist die goldene Zahl (siehe auch den Artikel Goldener Schnitt).
- Sei . Wir betrachten . Dann ist , woraus und folgt. Da gilt, muss sein. Daher gilt .
- Sei . Wir betrachten . Dann ist , also , woraus und folgt. Da gilt, muss sein. Daher gilt .
- Eine besondere Form periodischer unendlicher Kettenbrüche haben die sogenannten „noblen Zahlen“: Ihre Kettenbruchentwicklung endet stets mit . Die goldene Zahl ist das wohl prominenteste Beispiel einer noblen Zahl.
- Die Kettenbrüche irrationaler Quadratwurzeln rationaler Zahlen größer als 1 haben eine besondere Symmetrie: Für jede rationale Zahl , die nicht Quadrat einer rationalen Zahl ist, gilt
- und umgekehrt ist das Quadrat jedes Kettenbruchs dieser Form eine rationale Zahl.
- Die Vorperiode hat also stets Länge , der periodische Block ist zunächst symmetrisch und wird dann beendet mit . Beispiele dafür sind außer den Wurzeln von und :
- Der Kettenbruch der Quadratwurzel von in einem Werk von Euler über die Pellsche Gleichung ist rechts abgebildet. Die goldene Zahl aus Beispiel 1 hat diese Form nicht. Ein weiteres „Gegen“-Beispiel dieser Art ist .
Pellsche Gleichung
Periodische Kettenbrüche werden zur Lösung der Pellschen Gleichung verwendet.
Beste Näherungen
Zwei Möglichkeiten bester Näherung
In der Einleitung wurde erwähnt, dass die Bestimmung von „guten Näherungsbrüchen“ eine wichtige Anwendung von Kettenbrüchen ist. Es gilt nämlich, dass jeder Näherungsbruch der Kettenbruchentwicklung einer reellen Zahl eine besonders gute rationale Näherung dieser Zahl ist.
Da man jede irrationale Zahl beliebig genau durch rationale Zahlen approximieren kann, gibt es keine absolute beste Näherung an eine irrationale Zahl. Man unterscheidet stattdessen zwei Arten von „Rekordnäherungen“:
Definition: Ein Bruch ist eine beste Näherung 1. Art für die reelle Zahl , wenn für alle Brüche mit und gilt:
Einen besseren Näherungsbruch kann man also nur bekommen, wenn man größere Nenner als erlaubt.
(Der Einfachheit halber beschränken wir uns auf positive reelle Zahlen und betrachten daher nur natürliche Zahlen als Zähler und Nenner.) Weiter:
Ein Bruch ist eine beste Näherung 2. Art für die reelle Zahl , wenn für alle Brüche mit und gilt:
Beide Begriffe bester Näherung werden – je nach Anwendung – gebraucht.
Die stärkere Bedingung ist die zweite: Angenommen, es gibt einen Bruch mit und , dann liefert die Multiplikation mit die Ungleichung . Das zeigt, dass ein Bruch, der nicht beste Näherung der 1. Art ist, auch keine beste Näherung 2. Art sein kann. Daraus folgt, dass jede beste Näherung 2. Art ebenso eine beste Näherung 1. Art ist.
Beispiel: Wir betrachten . Die Näherungsbrüche , , lauten , und und sie bilden die vollständige Liste der besten Näherungen 2. Art. Es gibt jedoch weitere beste Näherungen 1. Art, nämlich und . Dieses Thema wird in den nächsten beiden Abschnitten behandelt.
Näherungsbrüche sind beste Näherungen
Die Nützlichkeit der Näherungsbrüche zeigt sich in folgendem Satz:
Satz (Lagrange): Für jede reelle Zahl gilt: Jeder Näherungsbruch mit ist eine beste Näherung 2. Art (und daher auch eine beste Näherung 1. Art).
Für einen 0-ten Näherungsbruch gilt dies nicht immer, da dieser beispielsweise bei den Wert hat, aber die ganze Zahl eine bessere Näherung mit Nenner darstellt.
Man kann diesen Satz im Fall von besten Näherungen 2. Art umkehren:
Satz: Jede beste Näherung 2. Art einer reellen Zahl ist ein Näherungsbruch ihrer (regulären) Kettenbruchentwicklung.
Für Näherungen 1. Art gilt dies jedoch nicht, wie oben im Beispiel 17/10 dargestellt. Man kann jedoch die zusätzlich auftretenden Brüche charakterisieren: Sie entstehen als Medianten (Farey-Summen) von Näherungsbrüchen und werden Nebennäherungsbrüche genannt. Näheres dazu im nächsten Abschnitt.
Beispiel: Angenommen, man sucht die kleinste natürliche Zahl , für die der Abstand von von der nächstgelegenen ganzen Zahl kleiner als ist. Aufgrund des letzten Satzes muss in der Folge der Näherungsbruch-Nenner von enthalten sein. Die ersten Nenner lauten, wie schon oben ausgerechnet, . Diese lassen sich, aufgrund der periodischen Teilnenner, leicht durch die Rekursion (eine Lucas-Folge) mit usw. fortsetzen. Der Näherungsbruch ist gleich und es gilt , sodass der Abstand zu kleiner als die geforderte Genauigkeit ist. Das gesuchte ist also gleich , da die Genauigkeit von für gleich nicht erreicht ist ().
Die gleiche Frage für die goldene Zahl führt zur Überprüfung von für Elemente der Fibonacci-Folge und man erhält als Ergebnis , was zu dem Näherungsbruch gehört. Bei der Kreiszahl erfüllt bereits der dritte Näherungsbruch () diese Bedingung.
Approximation von oben und unten, Nebennäherungsbrüche
Schon 1770 hatte sich Lagrange mit dem Thema beschäftigt, welche Näherungen 1. Art zusätzlich zu den Näherungsbrüchen auftreten (siehe Abbildung rechts). Er wurde zu den „fractions secondaires“ geführt, die im Deutschen Nebennäherungsbrüche genannt werden.
Es handelt sich um Medianten benachbarter Näherungsbrüche:
Definition: Für zwei positive Brüche , mit heißt der Mediant (oder die Farey-Summe) der beiden Brüche. Der Mediant hat die einfach zu zeigende Eigenschaft, dass .
Aufgrund dieser Eigenschaft kann man die Bildung des Medianten wiederholt ausführen (iterieren) und bekommt Brüche der Form
die eine aufsteigende Folge bilden. Für die folgende Definition der Nebennäherungsbrüche werden also iterierte Medianten benachbarter Näherungsbrüche gebildet:
Definition: Die zu einem Kettenbruch gehörenden Brüche
heißen Nebennäherungsbrüche. Sie liegen zwischen dem -ten und dem -ten Näherungsbruch. Für gerades bilden sie eine steigende Folge und für ungerades eine fallende Folge.
Anmerkung: im besonderen Fall verwendet man , und erhält eine fallende Folge, die größer ist als .
Satz (Lagrange 1798): Jede beste Näherung 1. Art einer reellen Zahl ist ein Näherungsbruch oder ein Nebennäherungsbruch ihrer Kettenbruchentwicklung.
Eine Charakterisierung der Menge der Näherungsbrüche und Nebennäherungsbrüche kann man wie folgt erhalten:
Satz (Lagrange 1798): Für jede reelle Zahl gilt:
a) Jeder Bruch, der zwischen und einem Näherungs- oder Nebennäherungsbruch liegt, hat einen größeren Nenner als dieser.
b) Ist umgekehrt ein Bruch von der Art, dass jeder Bruch, der zwischen und liegt, einen Nenner größer als hat, dann ist ein Näherungs- oder Nebennäherungsbruch.
In anderen Worten: Betrachtet man nur approximierende Brüche größer als (oder umgekehrt kleiner als ), so sind die Rekordnäherungen vollständig durch die Menge der Näherungs- oder Nebennäherungsbrüche beschrieben.
In der Definition der besten Näherung 1. Art werden aber die Approximationen von oben und unten gleichzeitig betrachtet. Die Analyse dieser Situation (Verfeinerung des vorletzten Satzes) ergibt:
Satz: Es sei die Anzahl der Nebennäherungsbrüche zwischen dem -ten und dem -ten Näherungsbruch. Dann gilt: Ist gerade, so ergibt die zweite Hälfte der Nebennäherungsbrüche beste Näherungen 1. Art, die erste Hälfte aber nicht. Das Gleiche gilt – mit Ausnahme des mittleren Elements –, wenn ungerade ist. Für den mittleren Bruch gibt es eine kompliziertere Bedingung, die wir hier nicht angeben.
Beispiele:
a) Wir betrachten das einfache Beispiel . Die Näherungsbrüche sind , und . Die Nebennäherungsbrüche für sind , , , (größer als ) und für ist es der Bruch (zwischen und ).
b) Für die Kreiszahl lauten die ersten Näherungsbrüche , , und . Die Nebennäherungsbrüche sind für die Brüche , , , , , . Sie bilden eine fallende Folge und die letzten drei sind beste Näherungen 1. Art. (Die ersten drei sind weiter entfernt von als der Näherungsbruch ). Für findet man die Nebennäherungsbrüche , , , , , , , , , , , , , . Diese Brüche bilden eine steigende Folge und die letzten sieben sind beste Näherungen 1. Art.
In der Abbildung rechts sind diese (Neben-)Näherungsbrüche illustriert: Auf der -Achse ist gegen auf der -Achse abgetragen. Außer den Näherungen von unten (rot) und von oben (blau) enthält die Graphik noch die Schranke , deren Bedeutung im nächsten Abschnitt klar wird. Gut zu sehen ist, dass nur die zweite Hälfte der Nebennäherungsbrüche für eine bessere Näherung liefert als . Außerdem sieht man, dass die Näherung durch außergewöhnlich gut ist (Grund dafür: Der nächste Teilnenner ist mit sehr groß).
Sätze über quadratische Approximierbarkeit
In diesem Abschnitt stellen wir Ergebnisse vor, die zum Thema „Diophantische Approximation“ überleiten.
Aus Gleichung (3) folgt wegen : Zu jeder irrationalen Zahl gibt es unendlich viele Brüche mit
Umgekehrt gilt für jede reelle Zahl :
Satz (Legendre): Erfüllt ein Bruch die Ungleichung so ist ein Näherungsbruch von .
Diese Ungleichung wird jedoch nicht von jedem Näherungsbruch erfüllt. Es gilt aber:
Satz (Vahlen, 1895): Von jeweils zwei aufeinanderfolgenden Näherungsbrüchen der reellen Zahl erfüllt mindestens einer die Ungleichung
Insbesondere gibt es auch hier für irrationales unendlich viele Brüche mit dieser Eigenschaft.
Bezieht man drei Näherungsbrüche in die Auswahl ein, so gilt sogar:
Satz (Émile Borel, 1903): Von jeweils drei aufeinanderfolgenden Näherungsbrüchen der reellen Zahl erfüllt mindestens einer die Ungleichung
Insbesondere gibt es für irrationales unendlich viele Brüche mit dieser Eigenschaft.
Man könnte angesichts dieser Ergebnisse vermuten, dass man die Bedingung durch Einbeziehen von vier oder mehr aufeinanderfolgenden Näherungsbrüche weiter verschärfen kann. Dies ist aber nicht der Fall:
Satz (Hurwitz, 1891, siehe auch Satz von Hurwitz): Sei die goldene Zahl. Dann gibt es für jede reelle Zahl mit nur endlich viele Brüche mit
Eine Verschärfung lässt sich nun nur erreichen, wenn man die zu äquivalenten Zahlen ausschließt:
Satz (Hurwitz, 1891): Für alle irrationalen Zahlen , die nicht äquivalent zu sind, gibt es unendlich viele Brüche mit
(5) | ||
Durch weiteres Ausschließen von Äquivalenzklassen kann man die Konstante weiter vergrößern. Die dabei auftretenden Werte bilden das sogenannte Lagrange-Spektrum. Sie konvergieren gegen die Zahl 3 und sind mit den Markoff-Zahlen verwandt.
Eigenschaften fast aller irrationalen Zahlen
Chintschin-Konstante
Die sogenannte metrische Kettenbruchtheorie beschäftigt sich mit Eigenschaften, die typische reelle Zahlen haben. Sie geht auf den gleichnamigen Artikel von Alexander Chintschin in der Zeitschrift Compositio Mathematica aus dem Jahr 1935 zurück, aber auch Gauß beschäftigte sich schon mit ähnlichen Themen. Typisch ist hier im maßtheoretischen Sinn zu verstehen: Man formuliert Eigenschaften, die, bis auf eine Nullmenge, alle reellen Zahlen besitzen. In diesem Fall sagt man, dass fast alle reellen Zahlen diese Eigenschaft haben.
Das Ergebnis von Chintschin lautet: Für fast alle reellen Zahlen konvergiert für gegen die Konstante
Das geometrische Mittel der Teilnenner fast jeder reellen Zahl konvergiert also gegen eine feste Konstante. Zu den Ausnahmen gehören alle rationalen Zahlen, da sie nur endlich viele Teilnenner besitzen – aber sie bilden eben auch nur eine Nullmenge der reellen Zahlen.
Es ist nicht bekannt, ob diese sogenannte Chintschin-Konstante rational, algebraisch irrational oder transzendent ist.
Die Kettenbruchentwicklungen von Zahlen, für die der Grenzwert nicht existiert oder ungleich der Chintschin-Konstante ist, sind meist besonders regelmäßig. Dies gilt für reelle Lösungen quadratischer Gleichungen (periodische Kettenbruchentwicklung, z. B. die Quadratwurzel von ), die Eulersche Zahl (Muster wurde weiter oben erwähnt) und beispielsweise alle Zahlen der Form oder ().
Rechts sind Diagramme zu den Graphen der Funktion für je drei Beispiele zu sehen.
Vergleich von Kettenbruchdarstellung und Dezimaldarstellung
Der Satz von Lochs besagt folgendes: Für fast jede reelle Zahl zwischen und bekommt man auf lange Sicht für jedes weitere Glied eines Kettenbruchs -viele gültige Dezimalstellen. Damit ist die Darstellung mit Kettenbrüchen (für fast alle Zahlen) nur geringfügig effizienter als die Dezimaldarstellung. Die Lochs-Konstante ist mit der Lévy-Konstante verwandt (sie ist das Doppelte des Zehner-Logarithmus der Lévy-Konstante).
Siehe auch
Verwandte Gebiete in der Zahlentheorie:
Literatur
- Claude Brezinski: History of Continued Fractions and Padé Approximants. Springer, Berlin 1991.
- Peter Bundschuh: Einführung in die Zahlentheorie. 6. Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-76490-8.
- Alexander J. Chintschin: Kettenbrüche. Teubner, Leipzig 1956, oder Continued Fractions. Dover Publications, 1997 (russ. Original 1935).
- G. H. Hardy, E. M. Wright: An introduction to the theory of numbers. Oxford University Press, 2005 (1. Auflage 1938).
- William B. Jones, W. J. Thron: Continued Fractions. Analytic Theory and Applications. Cambridge University Press, 2009.
- Oleg Karpenkov: Geometry of Continued Fractions (= Algorithms and Computation in Mathematics. Band 26). Springer Verlag, Heidelberg, New York, Dordrecht, London 2013, ISBN 978-3-642-39367-9, doi:10.1007/978-3-642-39368-6.
- Ivan M. Niven, Herbert S. Zuckerman: Einführung in die Zahlentheorie. 2 Bände, Bibliographisches Institut, Mannheim 1976 (engl. Original: Wiley, 1960).
- Oskar Perron: Die Lehre von den Kettenbrüchen.1. Auflage in einem Band. Teubner, 1913, archive.org. 2. Auflage 1929, 3. Auflage in zwei Bänden, Band 1: Elementare Kettenbrüche. 1954, Band 2: Analytisch-funktionentheoretische Kettenbrüche. 1957.
- Oskar Perron: Irrationalzahlen. Göschens Lehrbücherei, Band 1. Walter de Gruyter, Berlin/Leipzig 1921, archive.org. 2. Auflage 1939, 3. Auflage 1947.
- Andrew M. Rockett, Peter Szüsz: Continued fractions. World Scientific, 1992.
Weblinks
- Eric W. Weisstein: Continued Fraction (Kettenbruch). In: MathWorld (englisch).
- Eric W. Weisstein: Khinchin’s Constant (Chintschin-Konstante). In: MathWorld (englisch).
- Kettenbrüche online berechnen auf den Matheseiten von Arndt Brünner.
- Continued Fractions – An introduction – Einführung im Kontext angrenzender Gebiete (englisch).
- Christian Spannagel: 3 Vorlesungen zu Kettenbrüchen, 2012.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Oskar Perron spricht von „regelmäßigen Kettenbrüchen“. Die Bezeichnung der regelmäßigen Kettenbrüche als „einfache Kettenbrüche“ (englisch simple continued fractions) findet man zum Beispiel schon in Carl Douglas Old: „Continued fractions“, Mathematical Association of America, 1963. Siehe auch Jörg Arndt, Christoph Haenel: „Pi. Algorithmen, Computer, Arithmetik.“ 2. Auflage. Springer Verlag, 2000, S. 65.
- ↑ Bei Oskar Perron werden noch weitere Klassen von Kettenbrüchen systematisch behandelt.
- ↑ Zur Anwendung in der Kryptographie siehe z. B. das Buch „Solving the Pell Equation“ von M. Jacobson und Hugh C. Williams und zur algebraischen Geometrie den Artikel The geometry of continued fractions and the topology of surface singularities von Patrick Popescu-Pampu, math.univ-lille1.fr (PDF; 676 kB), in dem auch die geometrische Darstellung von H. J. S. Smith (1876) und Felix Klein (1895) und die Hirzebruch-Jung-Kettenbrüche erläutert werden (diese ähneln regulären Kettenbrüchen, wobei hier statt Addition die Subtraktion verwendet wird. Der Bruch wird so beispielsweise als geschrieben.) Für die Anwendung in der Funktionentheorie siehe das Buch von H. S. Wall und bei chaotischen Systemen die Webseite von John D. Barrow, Chaos in Numberland.
- ↑ Dass dieser Kettenbruch gleich der Quadratwurzel von 2 ist, wird im Abschnitt Periodische Kettenbrüche gezeigt.
- ↑ Lamberts Kettenbruchdarstellung der Tangensfunktion, siehe dafür Ebbinghaus u. a.: Zahlen. 3. Auflage, Springer, 1992, S. 122.
- ↑ Die Angabe des relativen Fehlers ist hier nicht sinnvoll, da sich die Approximationseigenschaften einer Zahl nicht durch Addition von ganzen Zahlen ändern.
- ↑ Leonhard Euler und Chr. Goldbach, Briefwechsel.
- ↑ André Weil: Number Theory. Birkhäuser Verlag, Boston 1984, ISBN 0-8176-4565-9.
- ↑ Winfried Scharlau, Hans Opolka: Von Fermat bis Minkowski. Springer, 1980, ISBN 3-540-10086-5.
- ↑ Moritz Abraham Stern: Theorie der Kettenbrüche und ihre Anwendung. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik. Volume 1833, Issue 10, 1833, S. 1–22, doi:10.1515/crll.1833.10.1. Es gibt auch eine Zusammenfassung mehrerer Artikel dieser Zeitschrift in Buchform aus dem Jahr 1834.
- ↑ In der älteren Literatur werden und oft vertauscht, sodass die Teilnenner heißen.
- ↑ Oskar Perron: Die Lehre von den Kettenbrüchen. Band I: Elementare Kettenbrüche. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1977, S. 1.
- ↑ Außer den hier angegebenen Schreibweisen gibt es noch (zum Beispiel in Conway, Guy: The book of numbers. Springer, 1996), (z. B. im Buch von Niven/Zuckerman) sowie (z. B. in Donald Knuth: The Art of Computer Programming. (Band 2), Addison-Wesley, 1997).
- ↑ Siehe Alf van der Poorten: Symmetry and folding of continued fractions. Journal de Théorie des Nombres de Bordeaux 14 (2), 603–611 (2002).
- ↑ Für eine aktuelle Verwendung dieser Veranschaulichung siehe Dusa McDuff: Symplectic embeddings and continued fractions: a survey. Japanese Journal of Mathematics, 4(2), 2009.
- ↑ Das wäre zum Beispiel nicht der Fall, wenn als Teilnenner beliebige positive reelle Zahlen zugelassen wären. In diesem Fall gilt: Der Kettenbruch konvergiert genau dann, wenn die Summe divergiert.
- 1 2 https://www.wolframalpha.com/input?i=continued+fraction+e
- ↑ A. Hurwitz: Ueber die angenäherte Darstellung der Irrationalzahlen durch rationale Brüche. In: Mathematische Annalen. Band 39, 1891, S. 284. Siehe auch Hardy/Wright, Kapitel 10.11.
- ↑ Siehe Perron (1929), 2. Kapitel, Satz 23 (Seite 63).
- ↑ Siehe etwa Artikel Konvergenzkriterium von Pringsheim!
- ↑ Eine ausführliche Behandlung dieses Themas wurde insbesondere von Oskar Perron vorgenommen in Band II seiner Lehre von den Kettenbrüchen.
- ↑ Leonhard Euler: Einleitung in die Analysis des Unendlichen. Springer Verlag, 1983, S. 302.
- ↑ Joseph-Louis Lagrange: Additions au mémoire sur la résolution des équations numériques. Œuvres complètes, tome 2, 581–652 (1770).
- ↑ Siehe Perron (1913), 3. Kapitel, Satz 9 – Internet Archive.
- ↑ Als Quelle siehe Eulers De usu novi algorithmi in problemate Pelliano solvendo. Ganz unten erkennt man auch die Zahl . Die Kettenbruchentwicklung ihrer Quadratwurzel hat Periode : und Euler rechnet sie als nächstes Beispiel aus. Einige Seiten später findet man eine komplette Liste der periodischen Kettenbrüche für bis 120.
- ↑ Siehe Chintschin, Satz 17.
- ↑ Es gibt noch einen Ausnahmefall für rationale Zahlen , der aber vermieden werden kann, wenn man nur solche Kettenbrüche erlaubt, deren letzter Teilnenner größer als ist. Es handelt sich um . Diese kann man als oder als schreiben. Im letzten Fall ist und dieser Näherungsbruch hat den gleichen Abstand zu wie der 0-te Näherungsbruch . Siehe Hardy/Wright, Seite 194.
- ↑ Siehe Chintschin, Satz 16.
- ↑ Siehe Chintschin, Satz 15.
- ↑ Siehe Perron (1913), 2. Kapitel, Sätze 20 und 21.
- ↑ Siehe hierfür zum Beispiel die Aufgaben zu Kapitel 7.5 im Buch von Niven/Zuckerman.
- ↑ Siehe Perron (1913), 2. Kapitel, Satz 22.
- ↑ Genauer formuliert müsste man natürlich sagen, dass die Graphik zusätzlich noch den Logarithmus dieser Schranke enthält.
- ↑ Siehe auch die ähnliche Aussage im Artikel Dirichletscher Approximationssatz.
- ↑ Legendre: Essai sur la théorie des nombres. 1798. In der Auflage von 1808 findet sich der Beweis auf Seite 21.
- ↑ Siehe Perron (1913), 2. Kapitel, Satz 14.
- ↑ Siehe Perron (1913), 2. Kapitel, Satz 15.
- ↑ Zum Beweis siehe zum Beispiel Albrecht Beutelspacher, Bernhard Petri: Der Goldene Schnitt. Bibliographisches Institut 1989, Seite 99.
- ↑ Hurwitz, 1891, Mathematische Annalen 39, Ueber die angenäherte Darstellung der Irrationalzahlen durch rationale Brüche. S. 279–284.
- ↑ Siehe Michel Waldschmidt: Introduction to Diophantine methods irrationality and trancendence. (Memento vom 9. Februar 2012 im Internet Archive) (PDF; 700 kB), Seiten 24–26.
- ↑ A. Khintchine: Metrische Kettenbruchprobleme. (29. März 1934), Compositio Mathematica 1, 1935, S. 361–382.
- ↑ Der Satz von Gauß-Kusmin betrifft die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Teilnenner reeller Zahlen (R. O. Kusmin, 1928, außerdem Paul Lévy, 1929). Es gilt nämlich für alle natürlichen Zahlen : Das Maß von konvergiert für gegen . Für beträgt der Grenzwert ungefähr 41 %, für ungefähr 17 %. Siehe hierzu das Buch von Chintschin.