Salino | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Wejherowski | |
Gmina: | Gniewino | |
Geographische Lage: | 54° 41′ N, 17° 55′ O | |
Einwohner: | 94 (2015) | |
Telefonvorwahl: | (+48) 58 | |
Kfz-Kennzeichen: | GWE | |
Salino (deutsch Saulin) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Pommern in Polen. Im Mittelalter war es Vorort des Landes Saulin, heute ist es ein kleines Dorf mit etwa 100 Einwohnern.
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 250 km östlich von Stettin und etwa 50 km nordwestlich von Danzig. Östlich des Dorfes liegt der Jezioro Salińskie (Sauliner See).
Geschichte
Aus der Frühgeschichte ist ein Slawischer Burgwall auf einer Insel im Sauliner See erhalten.
Im 13. Jahrhundert bildete Saulin den Vorort des Landes Saulin, das im Herzogtum Pommerellen bestand. Als der Deutsche Orden nach dem Vertrag von Soldin (1309) die Gegend in Besitz nahm, fasste er dieses Land Saulin und das östlich davon gelegene Land Belgard zur Vogtei Lauenburg, später Land Lauenburg, zusammen. Möglicherweise war Saulin im 13. Jahrhundert auch ein kirchlicher Mittelpunkt; jedenfalls wurde 1268 ein Propst von Saulin genannt.
Im Jahre 1344 wurde das Dorf Saulin mit der dort bestehenden Pfarrei durch den Hochmeister des Deutschen Ordens, Ludolf König von Wattzau, dem Heiliggeisthospital in Danzig verliehen. 1378 nahm der Orden Saulin gegen Entschädigung zurück, wies es aber 1384, zusammen mit dem benachbarten Dorf Groß Schwichow, erneut dem Heiliggeisthospital zu. Das Heiliggeisthospital hatte laufend Besitzstreitigkeiten, so um 1400 mit den Bauern von Saulin wegen der Fischerei auf dem Sauliner See.
Das Heiliggeisthospital verkaufte schließlich Saulin, ebenso wie Groß Schwichow, an die Adelsfamilien von Schwichow und von Enzow. Um 1500 kam Saulin auf ungeklärte Weise in den Besitz der Familie von Krockow, worüber es zu hundertjährigen Rechtsstreitigkeiten kam, in deren Verlauf sogar im Jahre 1513 die Krockows exkommuniziert wurden. Doch blieben die Krockows bis ins 17. Jahrhundert im Besitz von Saulin. 1658, anlässlich der Huldigung des Landes Lauenburg für den neuen brandenburgischen Landesherren, ist ein Christoph Bonin, alias Cunicki, als auf Saulin pfandgesessen genannt.
Während der Reformationszeit wurde die Kirche von Saulin lutherisch. Zwar versuchte 1590 Bischof Hieronymus Rozdrazewski von Leslau, die Kirche zu rekatholisieren, doch konnte er sich damit nicht durchsetzen.
Um 1784 bestanden in Saulin 15 Haushalte („Feuerstellen“), der Ort war im Besitz eines Michael Ernst von Rexin. Später sind ein Oberstleutnant Ludwig von Rexin (1801) und ein Major Christoph von Rexin (1823) als Erbherren auf Saulin und Woedtke genannt.
Saulin bildete bis 1945 eine Landgemeinde im Landkreis Lauenburg i. Pom. in der Provinz Pommern. Zur Gemeinde gehörten neben Saulin die Wohnplätze Forsthaus Krausenwald, Rexinhof und Woedtke.
1945 kam Saulin, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Es erhielt den polnischen Ortsnamen Salino.
Entwicklung der Einwohnerzahlen
- 1933: 344 Einwohner
- 1939: 325 Einwohner
- 2000: 80 Einwohner
- 2010: 98 Einwohner
- 2015: 94 Einwohner
Sehenswürdigkeiten
- Kirchengebäude aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Darin Schnitzarbeiten von Paul Thiede um 1900.
- Herrenhaus, Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert.
Verwaltungsgliederung
Das Dorf gehört heute zur Gmina Gniewino (Landgemeinde Gnewin) und mit dieser zum Powiat Wejherowski (Kreis Neustadt in Westpreußen).
Literatur
- Ernst Bahr, Klaus Conrad: Saulin. In: Helge Bei der Wieden, Roderich Schmidt (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 12: Mecklenburg/Pommern (= Kröners Taschenausgabe. Band 315). Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-31501-7, S. 267 f.
- Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Flechsig-Buchvertrieb, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-439-X, S. 314.
- Fritz Schulz: Chronik von Woedtke/Witków und Saulin/Salino. Hrsg.: MBR management Beratung, Dr. Hubertus Rechberg, Pforzheim 2012.
Weblinks
Fußnoten
- 1 2 3 4 Website der Gmina Gniewino, Miejscowości i ich mieszkańcy (Memento des vom 2. September 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 18. August 2019
- ↑ Reinhold Cramer: Geschichte der Lande Lauenburg und Bütow. Band 1. E. J. Dalkowski, Königsberg 1858, Beilage S. 68. (Online)
- ↑ Reinhold Cramer: Geschichte der Lande Lauenburg und Bütow. Band 1. E. J. Dalkowski, Königsberg 1858, S. 103. (Online)
- ↑ Gemeinde Saulin im Informationssystem Pommern.
- 1 2 Michael Rademacher: Lauenburg_p. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.