Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Werl wurde 1494 urkundlich erwähnt, sie war unter anderem für die Verteidigung der befestigten Stadt Werl zuständig.
Geschichte
Jeder Bürger war zur Verteidigung der Stadt und zum Wachdienst verpflichtet. Hierbei waren bis in das 15. Jahrhundert auch die Burgmannen beteiligt. Die Organisation der städtischen Verteidigung ist nicht überliefert. In einer Urkunde der Stadt von 1494 bestätigt diese, dass aus der Aufgabe der Stadtverteidigung eine genossenschaftliche Vereinigung erwachsen war, die im religiösen und geselligen Bereich tätig war. An der Spitze der Schützen, bei denen auch Frauen Mitglied sein konnten, standen Schäffer. Die Schützen stifteten in der Propsteikirche St. Walburga den Schützenaltar und konstituierten sich somit auch als religiöse Bruderschaft. An den Ursprung der Schützenbruderschaft erinnerte das jährliche Schießen und die Waffenkontrolle, die sich allmählich zum Schützenfest wandelte. Ein genaues Gründungsdatum der Bruderschaft geht aus der Urkunde von 1494 nicht hervor; Es steht wohl im Zusammenhang mit dem Ausscheiden der Burgmannen aus der Stadtverteidigung, spätestens bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts.
Quellen
Amalie Rohrer/Hans Jürgen Zacher (Hg.): Werl. Geschichte eine westfälischen Stadt. Band 1, Bonifatius Druck Buch Verlag 1994. ISBN 3-87088-844-X