Schiffskehlen oder auch Schiffchen sind typische Verzierungen an niederdeutschen Fachwerkhäusern. Der Name leitet sich vom Aussehen eines umgekehrten Schiffskiels ab. Der Wortstamm „-kehle“ steht für die Hohlkehle, die runde Ausbuchtung der Kante.
Es sind verzierte Füllhölzer zwischen Rähm und Oberschwelle und zwischen den Deckenbalken an der Fassade aus der Zeit von 1525 bis 1580; in einfacherer Form sind sie noch in der Renaissance bis etwa 1640 zu finden. Sie ersetzten die Windbretter des Mittelalters. Zur gleichen Zeit wurden Gebäude auch mit Taubändern verziert. Eine Ausführung als doppelte Schiffskehle sollte auf den Wohlstand des Hausbesitzers hinweisen.
Literatur
- Hans-Günther Bigalke: Fachwerkhäuser. Verzierungen an niederdeutschen Fachwerkbauten und ihre Entwicklung in Celle. Kulturkreis Fachwerk im Celler Land e.V. (Hrsg.), Schlütersche, Hannover 2000 ISBN 3-87706-588-0 - Abbildungen mit Beispielen aus Göttingen und Wernigerode: S. 267 (Der Name des Autors kommt im Buch in zwei unterschiedlichen Schreibweisen vor, als Hans-Günther und als Hans-Günter)
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