Die Schlacht von Hulpe im Jahre 105 (im heutigen Siebenbürgen, Rumänien) gilt als das Ende des Dakischen Reiches unter seinem König Decebalus, der es mehrere Jahre lang geschafft hatte, die römischen Legionen hinter der Donaugrenze zu halten.
Vorgeschichte
Obwohl er die letzte große Schlacht bei Tapae im Jahr 89 gegen die Truppen von Kaiser Domitian verlor, zogen diese sich nach dem verlustreichen Sieg wieder zurück, da die Truppenstärke in der Schlacht so drastisch gesunken war, dass eine völlige Eroberung außer Frage stand. Im Jahr 101 versuchte Trajan mit einem riesigen Heer von 60.000 Mann (11 Legionen) Dakien endgültig einzunehmen. Decebalus, der aus dem ersten der Dakerkriege mit Domitian gelernt hatte, verließ sich wie 12 Jahre zuvor auf die Guerillataktik und schwächte somit den römischen Nachschub.
Trajan bot ihm die offene Schlacht an, jedoch verweigerte Decebalus diese, da er den gut organisierten römischen Truppen auf offenem Felde wenig entgegensetzen konnte. Diese Guerillataktik wandte er bis kurz vor Tapae an, um sich den Römern in einer letzten Schlacht zu stellen und sie vernichtend zu schlagen. Sein Ziel war es, die römischen Legionen dort in einen hohen, engen Gebirgspass zu locken, auf dem die Daker ihre Umgebungskenntnisse und Vorteile voll ausspielen konnten.
Tatsächlich suchte Trajan den Weg durch den Engpass, jedoch beendete ein plötzlicher Regen den schnellen Vormarsch, da der Pass zu rutschig wurde um darauf zu kämpfen. So war der Kaiser dazu gezwungen, mit seinem Heer umzukehren. Im Gegenzug versuchte Decebalus wieder, die Donaugrenze einzunehmen, und entsandte ein von Sarmaten unterstütztes großes Heer in Richtung Donau.
Ob es zum Kampf zwischen Decebalus' Heer und der Donauflotte Trajans kam, ist bis heute unklar. Im folgenden Frühjahr fiel Trajan erneut in Dakien ein, diesmal jedoch an zwei Fronten, so dass auch die Daker gezwungen waren, ihre Heere zu spalten. Ein drittes Heer fiel durch die Gebirgspässe ein und vernichtete dort Städte und Festungen, ohne auf größeren Widerstand zu stoßen.
Decebalus war es unmöglich, die Römer auf diese Weise wieder hereinzulegen, und daher zog er sich mit seinen Truppen in die Hauptstadt Sarmizegetusa zurück. Der dakische Herrscher bat die Römer noch einmal um Frieden, den diese jedoch nur unter sehr harten Bedingungen gewähren wollten. Daraufhin befahl er, weiter zu kämpfen und möglichst viele Heere vor der Hauptstadt zu sammeln, um sich Trajan noch einmal entgegenzustellen.
Als die römischen Heere sich vor der dakischen Hauptstadt wieder versammelten, kam es zur letzten großen Schlacht, die jedoch ein schnelles Ende fand, da die Daker sich angesichts der aussichtslosen Lage ergaben. Die Diktate waren noch ausgesprochen milde: Decebalus durfte das Hochland behalten, musste jedoch alle Festungen niederreißen.
Die Schlacht bei Hulpe
Drei Jahre später (105) nahm Decebalus einen Prätorianer und guten Freund Trajans als Geisel, was veranlasste, dass römische Truppen erneut über die Donau stürmten und jeden Widerstand blutig niedermetzelten. Um Trajans Freund, der in der Gefangenschaft Selbstmord begangen hatte, zu rächen, nahm Trajan Dakien völlig ein und verfolgte Decebalus durch das gesamte Land. Als dieser merkte, dass er sich nicht dauerhaft würde entziehen können, nahm sich der Dakerkönig im Jahr 106 das Leben.
Nach dem Zweiten Dakerkrieg zwangen die Römer Tausende Daker, sich außerhalb der Grenzen anzusiedeln. Dabei wurden auch viele Gefangene gemacht, um sie am Triumphzug Trajans zur Schau zu stellen. Viele der Gefangenen wurden zu Sklaven oder Gladiatoren. Die alte Hauptstadt Sarmisegetuza wurde dem Erdboden gleichgemacht und unter dem gleichen Namen östlich von Tapae neu aufgebaut. Dakien wurde römische Provinz und die Kultur der Daker verschwand schnell unter dem Einfluss der Römer, der auch hier sehr stark war.
Daker galten bei den Römern als harte Gegner. Laut Domitioan waren sie furchtlose und ehrenvolle Kämpfer, die bereit waren, für ihr Vaterland zu sterben. Die Wichtigkeit der Dakerkriege spiegelte sich im anschließenden Blutrausch im Kolosseum wider. Trajan veranstaltete die größten „Spiele“, die Rom jemals sah, und ließ mehr als 10.000 Gladiatoren über einen Monat lang kämpfen.