Das Schloss Brauchitschdorf (polnisch Pałac w Chróstniku) befindet sich in Chróstnik (Brauchitschdorf) in der Landgemeinde Lubin, Powiat Lubiński in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Geschichte
Das Schloss wurde durch Georg Karl von Haugwitz, der mit der Schriftstellerin Luise von Haugwitz verheiratet war, in den Jahren 1723 bis 1728 nach Entwurf des Revaler Architekten Martin Frantz im Stil des Barock errichtet. Es entstand an der Stelle der Burg aus dem 14. Jahrhundert, von der sich Reste des nordöstlichen Abschnitts des Burggrabens erhalten haben, ein Renaissance-Gutshaus der Familie von Brauchitsch wurde einbezogen. 1907–1909 wurde das Schloss für Rochus von Lüttwitz nach Entwurf des Breslauer Architekten Karl Grosser im Stil des Neobarock umgebaut.
Nach dem Übergang fast ganz Schlesiens an Polen infolge des Zweiten Weltkriegs 1945 diente das Schloss zunächst als Lazarett für die Rote Armee, danach als Internat der örtlichen Landwirtschaftsschule. Am 10. Mai 1951 wurde es unter dem Aktenzeichen A/2823/268 in das Verzeichnis der Baudenkmäler der Woiwodschaft Niederschlesien eingetragen. Ein Brand im September 1976 vernichtete das Gebäude. Der Unternehmer Dariusz Miłek erwarb die Schlossruine vom polnischen Staat und begann mit dem Wiederaufbau.
Architektur
Das Schloss stellte ein stufenweise gestaffeltes Gebäude dar. Die dreiachsige Mittelpartie, mit einem geschwungenen Giebel gekrönt, trug ein quergestelltes Satteldach. Die Duncker-Lithografie aus dem 19. Jahrhundert zeigt eine abweichende Gestaltung des Gebäudes. Möglicherweise stellte sie die Ansicht der Rückseite des Gebäudes dar. Das Schloss ist zweigeschossig und voll unterkellert, mit einem Dachgeschoss in der Mitte des Gebäudes.
Ehemaliger Schlossgarten
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde ein Barockgarten angelegt, der im 18. Jahrhundert umgestaltet wurde. Bei einer Erweiterung der Anlage im 19. Jahrhundert erfolgte eine gärtnerische Umgestaltung durch den Gartenarchitekten Max von Schmettau.
Literatur
Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 230f.
Weblinks
Koordinaten: 51° 21′ 22,7″ N, 16° 9′ 22,4″ O