Das Schloss Calberwisch ist ein Schloss im Ortsteil Calberwisch der Hansestadt Osterburg (Altmark) in Sachsen-Anhalt.
Lage
Es befindet sich am südlichen Ortseingang des Dorfes.
Architektur
Der gründerzeitliche Backsteinbau besteht aus neun Achsen. Er ist zweigeschossig auf einem Souterrain ausgeführt mit H-förmigen Grundriss und einer Freitreppe auf der Gartenseite. Im Stile des Historismus ist die Fassade durch Putz und Klinker gegliedert.
Geschichte
Ein älterer Bau aus Holz mit massiven Grundmauern wurde 1692 wiederhergestellt und 1839 wegen Baufälligkeit abgerissen.
Der Neubau des Schlosses wurde 1875 unter Bernhard von Jagow, Rittmeister des Potsdamer „Garde du Corps“, und dessen Ehefrau Johanna, Tochter des Grafen Pourtalés im Stil der Neorenaissance ausgeführt. Die Architekten waren Martin Gropius und Heino Schmieden (Berlin). Damit hat es überregionale Bedeutung. Es fügt sich in die Reihe Gropius’ zahlreicher Entwürfe für Villen in Berlin und Umgebung ein.
Nach der Flucht der Eigentümerfamilie 1945 diente es unter anderem der Unterbringung von Kriegsflüchtlingen, als Kindertagesstätte, als Supermarkt und Jugendclub. Von 1995 bis 2014 befand sich darin ein Restaurant mit Gästezimmern. Die Außenstelle des Standesamtes Osterburg im Schloss wurde ebenfalls aufgegeben.
Heutige Nutzung
Das Schloss und der umgebende Park können nicht besichtigt werden. Das Schloss dient ausschließlich privaten Wohnzwecken.
Siehe auch
Literatur
- Mario Titze in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band I: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 148.
- Corrie Leitz: Stadt Osterburg – Der Ortsteil Calberwisch stellt sich vor. 2017, abgerufen am 19. April 2020.
Weblinks
- Schloss Calberwisch – Ein Haus mit Geschichte (Memento vom 10. Februar 2018 im Internet Archive)
- https://www.schloss-calberwisch.de
Koordinaten: 52° 46′ 33,3″ N, 11° 48′ 37,8″ O