Schloss Gesmold

Blick auf die Schlossanlage

Staat Deutschland
Ort Gesmold
Entstehungszeit 1160
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand sehr gut erhalten
Ständische Stellung Niederadel
Geographische Lage 52° 13′ N,  17′ O

Das Schloss Gesmold ist ein zweiflügeliges Renaissanceschloss im Meller Stadtteil Gesmold in Niedersachsen. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe der A 30.

Geschichte

Der früheste namentlich bekannte Gutsherr ist Bernhard von Gesmel. Er zog 1215 als Ritter ins Heilige Land.

Das heutige Schloss bestand anfangs nur aus einem Wohn- und Fliehturm, der noch zum ursprünglichen Baubestand aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts gehören dürfte. In den Jahren 1544 bis 1559 wurde er zu einem Schloss ausgebaut. Die Schlossanlage hatte zwei Vorburgen und war von drei Befestigungsgräben umgeben. Über diese führte jeweils eine Zugbrücke zum Hauptgebäude.

Unter den Osnabrücker Bischöfen wurde der Hof im Süden und Westen durch eine Mauer geschlossen. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Vorburg errichtet und die ringförmigen Gräften durch die heutigen Wassergräben ersetzt. 1835 wurde die Gräfte zwischen den beiden Vorburgen zugeschüttet.

In der Barockzeit wurden ein französischer Garten mit Freitreppe, eine Orangerie und ein Wildgehege angelegt. Später wurden Garten und Park im englischen Stil umgestaltet.

Es befinden sich vier Evangelistenstatuen auf dem Turm des Schlosses, die aus der Zeit stammen, als dem Bischof von Osnabrück das Schloss gehörte.

Die Besitzer des Schlosses waren:

Schloss Gesmold ist der Geburtsort des Jesuitenpaters und Schriftstellers Ludwig von Hammerstein (1832–1905).

Beschreibung

Der Kern der Anlage besteht aus einem viergeschossigen, quadratischen Wohnturm, in dem fünf Steinkugeln – evtl. Zeugen einer erfolglosen Belagerung 1436 – eingemauert sind. Der Turm konnte ursprünglich nur über einen Hocheingang 2 m über dem Boden betreten werden. Die ursprünglichen Lichtschlitze sind in der Neuzeit durch Fenster ersetzt worden. Im Osten des Turmes schließt sich ein Verbindungsbau zum zweigeschossigen Wohnbau an. Im Westen und Süden wird die Hauptburg durch zwei Mauern abgeschlossen, an deren Treffpunkt ein quadratischer Turm steht. Um den Wohnturm zogen sich ursprünglich drei ringförmige Gräften mit dazwischen liegenden Wällen. In der inneren Vorburg befinden sich Wohn- und Verwaltungsgebäude, eine Orangerie und ein ehemaliges Brauhaus. Die äußere Vorburg enthält Wirtschaftsgebäude und Gärten. Den Zugang bildet ein barockes Torhaus.

Literatur

  • Rainer Schomann (Hrsg.), Urs Boeck: Gärten des Schlosses Gesmold in: Historische Gärten in Niedersachsen, Katalog zur Landesausstellung, Eröffnung am 9. Juni 2000 im Foyer des Niedersächsischen Landtages in Hannover. Hannover, 2000, S. 138–139.
  • Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück. F. Schöningh, Osnabrück 1930. Nachdrucke: Wenner, Osnabrück 1965, S. 187–200 (online UB Bielefeld); Wenner, Osnabrück 1982; Wenner, Osnabrück 2004, ISBN 3-87898-384-0.
  • Nicole Ellermann: Die Burg Gesmold in Gesmold, Stadt Melle (39). In: Wolfgang Schlüter, Burgen und Befestigungen (= Schriften zur Archäologie des Osnabrücker Landes. Band II), Rasch, Bramsche 2000, S. 127–130.
  • Maria Heilmann/Heinrich Rahe/Wilhelm Fredemann: Burgen und Rittersitze des Grönegaus. In: Der Grönegau in Vergangenheit und Gegenwart. Melle 1968, S. 268–307 hier S. 280–285.
  • Roswitha Poppe: Schloß Gesmold in Gesmold, Stadt Melle. In: Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern – Das Osnabrücker Land III, Bd. 44, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, S. 130 f.
  • Günther Wrede: Geschichtliches Ortsverzeichnis des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück. Band 1 A–K. Wenner, Osnabrück 2002, S. 183 f.
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