Hitzacker | ||
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Staat | Deutschland | |
Ort | Hitzacker | |
Entstehungszeit | 13./14. Jahrhundert | |
Burgentyp | Ortslage | |
Erhaltungszustand | Burgstall, überbaut | |
Ständische Stellung | Herzöge von Braunschweig-Lüneburg | |
Geographische Lage | 53° 9′ N, 11° 3′ O | |
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Das Schloss Hitzacker ist ein aus einer spätmittelalterlichen Stadtburg hervorgegangenes, abgegangenes Schloss des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg im Südosten der Altstadt von Hitzacker im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg.
Geschichte
In Hitzacker gab es die Weinbergsburg, die bereits zu slawischer Zeit existierte, und eine Burg innerhalb der Stadt. Es ist den hochmittelalterlichen Schriftquellen meist nicht klar zu entnehmen, welche von beiden jeweils gemeint ist. Vermutlich wurde die Stadtburg erst im Zuge der 1258 durch Herzog Albrecht I. von Sachsen verfügten Stadtgründung errichtet. Sicher ist die Stadtburg erst im Jahre 1330 erwähnt, als in einem Vertrag zwischen Ritter Hinze von Harmstorf und den Herzögen Otto und Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg dieser die Burg in der Stadt erhielt, während den Herzögen der Weinberg und die dortige Burg zufiel. In der Folge entsponn sich eine komplizierte Pfändungs- und Besitzwechselgeschichte, bei der aus den Quellen nicht immer klar zu unterscheiden ist, welche der beiden Burgen jeweils betroffen war. Im Grundsatz blieb die Burg aber Eigentum der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Die Stadtburg fiel wahrscheinlich wie fast die gesamte Stadt Hitzacker 1548 einem verheerenden Brand zu Opfer. Der Wiederaufbau erfolgte wahrscheinlich nur noch in kleinerem Rahmen, denn ab 1591 diente sie nur noch als Amtssitz. 1601 ließ Herzog August I. von Braunschweig-Lüneburg auf dem Platz der alten Landesburg ein neues Schloss mit angrenzendem Gebäude für die später nach Wolfenbüttel verlegte Bibliotheca Augusta errichten. In den Folgejahren wurden zahlreiche bürgerliche und adelige Grundstücke rund um das ursprüngliche Burgareal dazu erworben, sodass schließlich fast das gesamte südöstliche Stadtviertel zur Schlossanlage gehörte. Bis 1636 bildete dieses Schloss auch die Residenz des Herzogs. Danach diente es nur noch als Amtssitz. 1642 wurde es von schwedischen Truppen geplündert, anschließend verfiel es allmählich. Schließlich kaufte die Stadt Hitzacker das verfallende Gebäude auf und errichtete ab 1655 auf dem Gelände Wohnbauten.
Beschreibung
Das Aussehen der mittelalterlichen Burg ist unbekannt. Erst das Schloss aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts ist in Form eines Stichs von Matthäus Merian aus dem Jahr 1654 überliefert. Dieser zeigt ein mächtiges zweistöckiges Fachwerkgebäude mit angrenzendem polygonalem Turm, der ebenfalls aus Fachwerk errichtet ist.
Literatur
- Thomas Küntzel: Der Stadtwall in den Gärten: Neue Gedanken zu den historischen Hintergründen der Verlegung der Stadt Hitzacker um die Mitte des 13. Jahrhunderts. In: Historische Archäologie 1 (2010), S. 1–28.
- Michael Reinbold: Die welfische Sekundogenitur in Dannenberg und Hitzacker (1570–1636). In: Hannoversches Wendland 13 (1989–91), S. 99–116.
- Siegmund A. Wolf: Zur Geschichte der Stadt Hitzacker und ihrer Bürgerhäuser 1258–1958. Hitzacker 1958.
- Gerd Heinrich, Nova Ithaka. Fürstliches Landleben und soziale Wirklichkeit im Herzogtum Dannenberg-Hitzacker zwischen 1605 und 1635. In: Harald Hartung, Walter Heistermann und Peter M. Stephan (Hrsg.): Fruchtblätter, Freundesgabe für Alfred Kelletat, Pädagogische Hochschule Berlin 1977, S. 257–283
Weblinks
- Eintrag von Stefan Eismann zu Schloss Hitzacker in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 23. Juni 2021.