Schloss Fužine
Grad Fužine
Alternativname(n) Schloss Kaltenbrunn, Schloss Kaltenbrunn bei Laibach
Staat Slowenien
Ort Ljubljana-Stadtbezirk Moste, Ort Fužine
Entstehungszeit 1528–1557
Erhaltungszustand renoviert 1991–1993
Geographische Lage 46° 3′ N, 14° 34′ O

Das Schloss Fužine (slowenisch Grad Fužine, historischer deutscher Name: Schloss Kaltenbrunn) ist ein Schlosskomplex am Fluss Ljubljanica im südöstlichen Teil von Ljubljana (deutsch Laibach), der Hauptstadt Sloweniens. Das Schloss erhielt seinen slowenischen Namen von den Fužine, d. h. den Eisenhütten, die sich in seiner Nähe befanden. Dies ist auch der Name der Ortschaft Fužine (Ljubljana) am gegenüberliegenden, rechten Ufer der Ljubljanica und des neu gebauten Stadtviertels Nove Fužine am gleichen, d. h. linken Flussufer, das zum Laibacher Stadtbezirk Moste gehört.

Geschichte

Schloss Kaltenbrunn wurde zwischen 1528 und 1557 von Mitgliedern der Familie Khisl aus Laibach erbaut. Der Bau wurde vom damaligen Bürgermeister von Laibach, Veit Khils, begonnen und von seinem Sohn Hans fertiggestellt.

Während des Zweiten Weltkriegs bewohnte die italienische Armee das Schloss und verwüstete es. Nach 1945 wurde es zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut. 1984 wurde Anlage zum nationalen Kulturdenkmal erklärt. 1992 wurde das Schloss Sitz des Architekturmuseums der Stadt Ljubljana, das 2010 zum Nationalmuseum wurde und in Museum für Architektur und Design umbenannt wurde.

Architektur

Der Grundriss besteht aus vier Wohntrakten um einen unregelmäßig rechteckigen Innenhof mit Brunnen. Die Gebäude sind einstöckig und an drei Seiten von Arkaden umgeben, bis auf einen Trakt ohne Unterkellerung. In den Ecken ragen rechteckige Verteidigungstürme mit einem runden Türmchen hervor. Um die Burg herum wurde ein Verteidigungsgraben ausgehoben. Heute führt eine Brücke darüber zum Eingang (früher war es eine Zugbrücke). Der Eingang wird durch ein gewölbtes Steinportal mit einer Nut für eine Zugbrücke dargestellt, darüber befindet sich ein Pfeiler mit einem freitragenden Gesims unter einer Traufe und einem Fenster. Darunter befindet sich eine Steinplatte mit einer Inschrift und drei Wappen. In der Mitte das Wappen von Hans Kisl, links und rechts die Wappen seiner beiden Ehefrauen.

Architektonisch besonders interessant sind die Türme, insbesondere der südwestliche mit seinem reichen Renaissance-Maschengewölbe und der nordöstliche mit Kreuzgewölben, die auf dem Mittelpfeiler ruhen. Im Anbau von 1895 ist oben auf der Treppe eine geschmiedete Krone aus dem Burgbrunnen angebracht.

Das Schloss hat sein Aussehen im Laufe der Jahrhunderte nicht wesentlich verändert und ist weitgehend so geblieben, wie es von Valvasor 1689 dargestellt wurde.

Die Anlage wurde in den 1990er Jahren nach Plänen des Architekten Petr Gabrijelčič restauriert. Neu sind die offenen Arkaden im Boden des Nordtraktes.

Museum für Architektur und Design

Seit 1992 ist das Schloss Standort des Architekturmuseums Ljubljana, 2010 umbenannt in Museum für Architektur und Design (Muzej za arhitekturo in oblikovanje – MAO). Das Architekturmuseum ist die zentrale slowenische Museumseinrichtung für die Bereiche Architektur, Städtebau, Industrie- und Grafikdesign sowie Fotografie. Die Sammlungen umfassen rund 150.000 verschiedene Objekte wie Pläne, Skizzen und Modelle von Gebäuden, diverse Möbel, Plakate, andere Drucksachen und Fotografien. Das Architekturmuseum hatte von 1974 bis 1992 seinen Sitz im Plečnik-Haus im Stadtbezirk Trnovo.

siehe Hauptartikel: Museum für Architektur und Design Ljubljana

Wasserkraftwerk Fužine

Direkt neben der Südmauer des Schlosses wurde das Wasserkraftwerk Fužine im April 1897 als erstes Wechselstromkraftwerk Sloweniens in Betrieb genommen. Der Bau war der größte Eingriff in die Landschaftsarchitektur um Schloss Kaltenbrunn. Insbesondere verschwanden dadurch auch die charakteristischen Stromschnellen der Ljubljanica an dieser Stelle. 1984 wurde das Kraftwerk zum Kulturdenkmal erklärt.

Einzelnachweise

  1. Khisl von Kaltenbrunn, Veit (1560–1609) – Kaiserhof. Abgerufen am 4. August 2022.
  2. 1 2 Franz Karl Wißgrill, Karl von Odelga: Khisl, Freyherren und Grafen, Oberste Erbland Jägermeister in Krain und in der Windischen Mark. In: Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten. Band V. Christin Fridrich Wappler, Wien 1804, S. 103 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Nationales Kulturdenkmal Nr. 136. In: Register kulturne dediščine RKD. Museum für Kultur der Republik Slowenien, abgerufen am 4. August 2022 (slowenisch).
  4. Hans Kisl, erwähnt bei Hieronymus Megister. (PDF) In: Deutsche Biographie. Deutsche Nationalbibliothek, abgerufen am 4. August 2022.
  5. Johann Weichard von Valvasor:Die Ehre dess Hertzogthums Crain, 1689
  6. Schloss Fužine: Museum für Architektur und Design. Abgerufen am 4. August 2022.
  7. Nationales Kulturdenkmal Nr. 18815: Wasserkraftwerk Fuzine. In: Ministerium für Kultur der Republik Slowenien. Register kulturne dediščine RKD, abgerufen am 4. August 2022 (slowenisch).
Commons: Fužine Castle – Sammlung von Bildern
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