Das Schwedenpalais ist ein repräsentatives Wohngebäude in Karlsruhe, das von Johann Friedrich Weyhing in den Jahren 1768 bis 1770 für den markgräflichen Geheimen Hofrat Georg Ernst Ludwig von Preuschen von und zu Liebenstein erbaut wurde. Augenfällig ist seine fein ornamentierte Fassade im Louis Seize-Stil. Weiterhin charakterisieren die Toreinfahrt sowie die hohen Fenster der Beletage, eine Freitreppe und schließlich der Balkon als signifikante Bauelemente das Gebäude, welches sich gegenüber der Staatlichen Kunsthalle zu Karlsruhe befindet.
Der Name „Schwedenpalais“ geht auf seine prominenteste Bewohnerin zurück: Friederike Dorothea von Baden (1781–1826), die Königin von Schweden und Schwester des Großherzogs Karl Ludwig von Baden, zog nach ihrer Entthronung in das Gebäude, wo sie sieben Zimmer der Beletage bewohnte. Möglich geworden war der Kauf durch eine Abfindungszahlung Schwedens, die das Land der Königsfamilie nach dem Sturz Napoleons angeboten hatte. Während König Gustav, einst erbitterter Gegner Napoleons, die Zahlung ablehnte, nutzte die nunmehr von ihm getrennt lebende Friederike die Abfindung, um sich und ihren Kindern die Wohnstatt in ihrer alten Heimat zu finanzieren. 1884 erfolgte dann die offizielle Benennung des Wohnhauses in „Schwedenpalais“.
Seit 1919 wird das Gebäude durch staatliche Behörden genutzt. Heute ist das Schwedenpalais Sitz der Führungsakademie Baden-Württemberg.
Siehe auch
Weblinks
- Schwedenpalais im Stadtlexikon Karlsruhe
- Das Schwedenpalais in Karlsruhe – Ein Haus im Wandel der Zeiten. Führungsakademie Baden-Württemberg (PDF; 550 kB)
- Leonhard Müller: Carlsruher Blickpunkte – Das Schwedenpalais. In: Blick in die Geschichte Nr. 68 vom 16. September 2005
- Schwedenpalais in der Datenbank der Kulturdenkmale Karlsruhe
Koordinaten: 49° 0′ 41,5″ N, 8° 23′ 57,7″ O