In Mitteleuropa tragen zahlreiche vor- und frühgeschichtliche Wallburgen und Abschnittsbefestigungen den irreführenden, meist volkstümlichen Beinamen Schwedenschanze.

Geschichte

Diese Bezeichnung entstand in Zusammenhang mit den Kampfhandlungen des Dreißigjährigen Krieges, als die Bevölkerung manchmal ältere Befestigungsanlagen als Fliehburgen oder Viehverstecke reaktivierte; dadurch wollte man sich in katholischen Gebieten vor den protestantischen Truppenkontingenten des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf in Sicherheit bringen. Ob die einzelnen Wehranlagen während dieser Notzeit allerdings tatsächlich wieder als Schutzplätze dienten, ist meist spekulativ. Viele der oft gut erhaltenen Erdwerke in den Wäldern Europas wurden wohl später nur fälschlicherweise mit dem großen Religionskrieg in Verbindung gebracht.

Die Geschichte der Bodendenkmäler reicht oft einige Jahrtausende zurück. Häufig wurden sie während des Frühmittelalters ausgebaut, als etwa die Ungarn im 10. Jahrhundert das Ostfränkische Reich und andere Regionen bedrohten (Ungarneinfälle).

Auch im 17. Jahrhundert, also während des Dreißigjährigen Krieges, entstanden zahlreiche Erdbefestigungen und Schanzen, die sich jedoch durch ihre regelmäßige Anlage in geometrischen Formen (Sternschanzen) deutlich von älteren Anlagen unterscheiden. Gelegentlich wurden auch Befestigungsanlagen, die tatsächlich von der kaiserlichen Armee, also katholischen Truppen angelegt wurden, später als „Schwedenschanzen“ bezeichnet; beispielsweise die Schwedenschanze in der Rhön. Der Schmölwall auf der Nordseite der Flensburger Förde wird zudem einer Überlieferung zur Folge erst mit dem später stattgefundenen Zweiten Nordischen Krieg in Zusammenhang gebracht, an dem Schweden unter anderem gegen Dänemark kämpfte.

Schwedenschanzen

Dänemark

Deutschland

Österreich

gereiht nach deren Lage von Westen nach Osten:

Schweiz

Tschechien

Siehe auch

Commons: Schwedenschanzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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