Sekku (jap. 節句, Jahreszeitenfeste, auch in der Schreibung: 節供 oder älter Sechinichi (節日)) bezeichnet Feste, die den Übergang der Jahreszeiten markieren und die während der Tang-Dynastie aus China übernommen wurden.

Nach Masao Uchida wurden die Sekku erstmals im Tagebuch von Fujiwara no Michinaga, dem Midō-kampaku-ki (御堂関白記) erwähnt. Sie sind Bestandteil der traditionellen Jährlichen Ereignisse (年中行事, Nenjū gyōji), die bis zur Umstellung der japanischen Zeitrechnung 1873 auch einen kleinen eigenständigen Kalender darstellten. Um eine Häufung von Tagen mit ungeraden Zahlen in Verbindung mit dem „Yang“-Prinzip und die damit insbesondere für den Ackerbau assoziierten ungünstigen Ereignisse zu vermeiden, wurden sie aus dem regulären japanischen Kalender herausgenommen. Aus genau diesem Grund stehen die Sekku heute noch mit einer Reihe von Hofbanketten des kaiserlichen Hofs (節会, Sechie) in Verbindung. Ziel der Bankette ist es mögliche ungünstige Ereignisse durch die Bankette in günstige Ereignisse zu wandeln. Obgleich die Sekku über lange Zeit existierten, wurden sie erst in der Tokugawa-Zeit vom Bakufu als Feiertage festgesetzt. Drei der fünf Sekku fallen im gegenwärtigen Kalender mit japanischen Festtagen zusammen.

Die fünf Sekku

  1. „Tag der Menschheit“ (人日, Jinjitsu) auch „Sieben-Kräuter-Fest“ (七草の節供, Nanakusa no sekku): 7. Januar
  2. „Puppenfest“ (上巳, Jōshi, auch Jōmi) am gleichen Tag und auch bekannt als „Hina-Matsuri“ (雛祭り): 3. März
  3. Kinderfest“ (端午, Tangō, auch Shōbu (Irisfest)) am gleichen Tag und auch bekannt als „Tag des Kindes“ (こどもの日, Kodomo no hi): 5. Mai
  4. Sternenfest“ (七夕, Shichiseki oder Tanabata): 7. Juli
  5. Chōyō (重陽, in etwa: „wiederholte positive [Zahl]“) auch „Chrysanthemenfest“ (菊の節供, kiku no sekku): 9. September

Literatur

  • Florian Coulmas: Japanische Zeiten. Eine Ethnographie der Vergänglichkeit. Kindler, Reinbek 2000, ISBN 978-3-463-40392-2.
  • Florian Coulmas: Die Kultur Japans. Tradition und Moderne. 2. Auflage. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58776-4, 9. Der Jahreszyklus, S. 156–170.
Commons: Sekku – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. siehe hierzu auch die Ausführungen von Florian Coulmas: Die Kultur Japans, Kapitel 9: Der Jahreszyklus, S. 156–170. Dem japanischen Kalender lag eine zweistellige Abbildungsrelation zugrunde, die insgesamt zwei 60-Jahre-Zyklen, also 120 Jahre abdeckte. Dazu wurde eine Matrix aus zehn Himmelsstämmen und 12 Erdzweigen (Tierkreiszeichen) auf eine Matrix aus den fünf Elementen und dem Yin-und-Yang-Prinzip abgebildet. Kurz: 12 Tierkreiszeichen x fünf Elemente x die komplementären Kräfte Yin und Yang.

Einzelnachweise

  1. Florian Coulmas: Die Kultur Japans. Tradition und Moderne. S. 168.
  2. 五節句. In: 日本文化いろは事典 (Nihon Bunka Iroha Jiten). Abgerufen am 26. Februar 2012 (japanisch, 2004–2008).
  3. Uchida Masao: 暦と日本人 (Koyomi to Nihonjin - Der Kalender und die Japaner). (Nicht mehr online verfügbar.) In: 日本の曜日の名前の由来 (Nihon no yōbi no namae no yurai). 1996, S. 196, ehemals im Original; abgerufen am 26. Februar 2012 (japanisch, zitiert nach Webquelle). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. 五節句. In: 日本文化いろは事典 (Nihon Bunka Iroha Jiten). Abgerufen am 26. Februar 2012 (japanisch, 2004–2008).
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