Semonides von Amorgos (auch Simonides) war ein griechischer Jamben-Dichter des 7./6. Jahrhunderts v. Chr.
Der auf Samos geborene Dichter erhielt seinem Beinamen von Amorgos vermutlich deshalb, weil er in führender Position an der Gründung der Kolonie Minoa auf der Insel Amorgos beteiligt gewesen sein soll. Sein Werk soll zwei Bücher mit Jamben, außerdem auch Elegien umfasst haben. Nur etwa 30 Fragmente sind erhalten geblieben, darunter der sogenannte „Weiber“-Jambus, der mit offen misogyner Tendenz verschiedene Kategorien von Frauen mit ihren jeweiligen Untugenden vorführt.
Quellensammlungen, Textausgaben und Übersetzungen
- Hugh Lloyd-Jones (Hrsg.): Females of the Species. Semonides on Women. Duckworth, London 1975 (Textausgabe mit englischer Übersetzung und Kommentar).
Literatur
- Andreas Bagordo: Semonides. In: Bernhard Zimmermann (Hrsg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike, Band 1: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-57673-7, S. 148–153
- Hermann Fränkel: Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums. 5. Auflage, C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-37716-5, S. 228–238
- Albin Lesky: Geschichte der griechischen Literatur. 3., neu bearbeitete Auflage. Saur, München 1999, ISBN 3-598-11423-0, S. 139–140
Weblinks
- Egon Gottwein, Gisela Gottwein: Der „Weiber“-Iambos des Semonides von Amorgos. In: gottwein.de. 29. Dezember 2020 .
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