Der Trimeter (altgriechisch τρίμετρος trimetros, deutsch ‚aus drei Maßen bestehend‘) ist in der antiken Verslehre ein aus drei Metren bestehendes Versmaß. Bei den dipodischen Versfüßen Jambus, Trochäus und Anapäst, bei denen ein Metron aus zwei Versfüßen besteht, entspricht das sechs Versfüßen und damit dem Senar, bei allen anderen Versfüßen wie zum Beispiel dem Daktylus hat der Trimeter drei Versfüße und entspricht damit der Tripodie. In der metrischen Formelnotation wird der Trimeter durch ein hochgestelltes t gekennzeichnet.
Beispiele für Trimeter in der lateinischen Dichtung sind:
- Jambischer Trimeter (jat):
- ×—ˌ◡—.×—ˌ◡—.×—ˌ◡◠
- Kennzeichnend ist die Zäsur meist nach der fünften (Penthemimeres, e. g. ◡—ˌ◡—.◡ | —ˌ◡—.◡—ˌ◡—) oder seltener nach der siebten (Hephthemimeres, e. g. ◡—ˌ◡—.◡—ˌ◡ | —.◡—ˌ◡—) Silbe.
- Hipponakteischer Trimeter, besser bekannt als Choljambus, Hinkjambus oder Skazon (jats):
- ×—ˌ◡—.×—ˌ◡—.◡—ˌ—◠
- Katalektischer anapästischer Trimeter (antc):
- ◡◡—ˌ◡◡—ˌ◡◡◠ | ◡◡—ˌ◡◡—ˌ◠
Nachbildungen des (jambischen) Trimeters im Deutschen sind relativ selten. Beispiele finden sich bei Goethe im Helenakt des Faust II, in Schillers Drama Die Braut von Messina und in der Lyrik beispielsweise bei Eduard Mörike (Auf eine Lampe).
Literatur
- Sandro Boldrini: Prosodie und Metrik der Römer. Teubner, Stuttgart & Leipzig 1999, ISBN 3-519-07443-5.
- Dieter Burdorf, Christoph Fasbender, Burkhard Moennighoff (Hrsg.): Metzler Lexikon Literatur. Begriffe und Definitionen. 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-476-01612-6, S. 781.
- Ippokratis Kantzios: The trajectory of archaic Greek trimeters. Brill, Leiden 2005, ISBN 90-04-14536-2.
- Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 8. Auflage. Kröner, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-520-84601-3, S. 849f.