Als Sextner Sonnenuhr wird eine Reihe von Berggipfeln in den Sextner Dolomiten bezeichnet, die als Skalenpunkte einer am Horizont denkbaren Sonnenuhr dienen können. Hierzu gehören die fünf Gipfel von
- Neuner (Pala di Popera, 2582 m),
- Zehner (Croda Rossa di Sesto, 2965 m),
- Elfer (Cima Undici, 3092 m),
- Zwölfer (Croda dei Toni, 3094 m) und
- Einser (Cima Una, 2698 m).
Als Achter wird gelegentlich der Arzalpenkopf (Croda Sora i Colesei, 2371 m) bezeichnet, obgleich er dem Neuner zu nahe steht.
Die Berge der Sextener Sonnenuhr sind neben den Drei Zinnen ein Wahrzeichen der Landschaft um Sexten. Das gesamte Gebiet ist Teil des Naturparks Drei Zinnen.
Funktionsweise
Die Funktion einer Sonnenuhr erfüllen diese Berggipfel nur für einen in bestimmter Entfernung nördlich von ihnen gelegenen Standort, so für das im mittleren Sextental liegende Zentrum der Gemeinde Sexten. Vom Ortsteil Moos (geografische Koordinaten 46° 41′ Nord, 12° 22′ Ost) am Eingang des Fischleintals ist am besten zu beobachten, dass die Sonne im Tageslauf ihren Höchststand zu Mittag, 12 Uhr wahre Ortszeit, genau im Süden über dem Zwölfer (46° 37′ N, 12° 22′ O) erreicht.
Jeweils um eine Stunde verschoben steht die Sonne – mit jahreszeitlich unterschiedlich hohem Tagbogen – näherungsweise über den benannten benachbarten Berggipfeln. Diese Übereinstimmung gab in früheren Zeiten der Bevölkerung Sextens recht verlässlich die Tageszeit an. Auf die Anschaffung eines Sonnenuhr-Gerätes konnte verzichtet werden.
Ähnliche Bezüge mit entsprechenden Benennungen umgebender Gipfel sind auch andernorts zu finden, etwa beim oberösterreichischen Almsee. Oft dient ein im Süden einer Ortschaft gelegener Gipfel als Mittagsweiser (siehe Zwölfer).
Galerie
- Zehner (Sextner Rotwand)
- Elfer
- Zwölfer
- Einser
Literatur
- Eugen Eduard Hüsler: Sextner Dolomiten – Hochpustertal. Wanderführer mit Tourenkarten und Höhenprofilen. 2. Auflage. Kompass Karten GmbH, Rums/Innsbruck 2012, ISBN 978-3-85026-240-8 (online).