Shania Twain [ʃəˈnaɪ.ə ˈtweɪn] (* 28. August 1965 in Windsor, Ontario; bürgerlich Eilleen Regina Edwards) ist eine kanadische Sängerin und Songwriterin, die als Crossover-Künstlerin in der Country-Musik und in der Popmusik bekannt wurde. Bis 2010 wurde Twain fünfmal mit dem Grammy und 27 Mal mit dem BMI-Songwriter-Award ausgezeichnet. Ihr 1997 erschienenes Album Come On Over ist das meistverkaufte Album einer Solokünstlerin. Twain verkaufte bisher 100 Millionen Tonträger weltweit. Laut Recording Industry Association of America ist sie mit 48,5 Millionen verkauften Alben die sechsterfolgreichste Solokünstlerin in den USA.

Leben

Shania Twain wurde als Tochter von Clarence Edwards in Windsor, Ontario geboren. Ihren bürgerlichen Namen Eilleen Regina änderte sie in Shania – ursprünglich ein Wort aus der Sprache der Ojibwa-Indianer, das „Ich bin auf meinem Weg“ bedeutet. Der Nachname Twain stammt von ihrem Stiefvater Jerry Twain. Aufgewachsen ist sie in der kanadischen Ortschaft Timmins, wo eine Straße nach ihr benannt wurde und ein Shania-Twain-Museum, das Shania Twain Centre, existierte, das jedoch zwischenzeitlich geschlossen wurde. Am 1. November 1987 kamen ihre Mutter und ihr Stiefvater bei einem Autounfall ums Leben. Von diesem Zeitpunkt an musste sie sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern. In einem Interview schilderte sie, dass sie mit ihnen teilweise nahe der Armutsgrenze lebte.

Sie war von 1993 bis 2010 mit dem Musikproduzenten Robert John „Mutt“ Lange verheiratet. Aus dieser Ehe ging ein 2001 geborener Sohn hervor. Im Januar 2011 heiratete Twain in Puerto Rico den Schweizer Nestlé-Manager Frédéric Thiébaud.

Sie lebte von 1996 bis 2008 in La Tour-de-Peilz am Genfersee in der Schweiz.

Karriere

Ihr erstes Album Shania Twain erschien 1993 und verkaufte sich in den USA mehr als eine Million Mal. Von ihrem 1995 folgenden Album The Woman in Me verkaufte sie dort mehr als zwölf Millionen Exemplare; es wurde das bis dahin erfolgreichste Country-Album. 1997 erschien das Album Come On Over und wurde ein noch größerer Erfolg. Die Singles You’re Still the One, From This Moment On und That Don’t Impress Me Much wurden 1998 nicht nur Spitzenreiter in den Country-Charts, sondern erreichten auch die Top 10 der offiziellen US-Billboard-Charts, während das Album bis auf Platz zwei kletterte.

Für den Vertrieb in Europa wurde das Album Come On Over in einer Country-Pop-Version neu abgemischt. Diese Version belegte 1999 Platz 1 in Großbritannien und wurde dort das meistverkaufte Album des Jahres. Sowohl in Großbritannien als auch in Australien wurde das Album jeweils mehr als eine Million Mal verkauft. Wie in den USA wurden auch in Großbritannien die hier neu arrangierten Balladen You’re Still the One und From This Moment On zu Top-10-Hits. Den Durchbruch in ganz Europa brachte im Frühsommer 1999 der Dancemix der Single That Don’t Impress Me Much, der nicht nur Platz drei in Großbritannien belegte, sondern auch die Top 10 in Deutschland und nahezu allen europäischen Ländern erreichte. Der Nachfolger Man! I Feel Like a Woman!, erneut als Popmix veröffentlicht, festigte ihren europäischen Erfolg und erreichte im Herbst 1999 Platz 3 in Großbritannien und Frankreich. Das Album Come On Over blieb sowohl in den USA als auch in Großbritannien mehr als zwei Jahre in den Charts und wurde mit weltweit etwa 34 Millionen verkauften Exemplaren das meistverkaufte Album einer Solo-Künstlerin.

Das nachfolgende Album Up! erschien 2002 in drei Versionen. Neben der Pop-Version für Europa wurde für die USA eine Country-Variante produziert, für den restlichen Markt wurde ein Remix mit Klängen der Weltmusik veröffentlicht. Up! wurde bis Dezember 2003 in den USA 10 Millionen Mal verkauft. Inzwischen erreichte das Album dort elffachen Platinstatus. Auch in anderen Ländern, vor allem in Europa war Up! sehr erfolgreich, das Album belegte Platz 1 in Deutschland und die Top fünf in Großbritannien und Frankreich. Auch hier waren es wieder die zahlreichen Singlehits, die das Album zum Dauerbrenner werden ließen: I’m Gonna Getcha Good (Top 10 in GB, Top 15 in Deutschland und Frankreich), Ka-Ching! (Platz drei in Deutschland, Top 10 in GB), Forever and for Always (Top 10 in GB und Deutschland) und Thank You Baby (Top 20 in GB und Deutschland).

In den USA war bis auf die Top-20-Notierung von Forever and for Always keine der dortigen Auskopplungen kommerziell erfolgreich, das Album jedoch verkaufte sich dort sehr gut. Shania Twain ist die einzige Künstlerin, deren drei aufeinander folgende Alben in den USA Diamantstatus für jeweils zehn Millionen verkaufte Exemplare erhielten. In Deutschland erhielt sie 2004 sowohl den Echo als auch den Bambi als erfolgreichste Sängerin.

Im Herbst 2004 erschien das ebenfalls erfolgreiche Album Greatest Hits von Shania Twain, das auch drei neue Titel enthält. Davon war die Single Party for Two im Duett mit dem Sugar-Ray-Sänger Mark McGrath ein weiterer Top-10-Hit in Großbritannien und Deutschland. In den USA erschien die Single als Country-Version im Duett mit Billy Currington. 2005 erschien der Soundtrack zur Serie Desperate Housewives, zu dem Twain den Titel Shoes beisteuerte. 2007 nahm Twain mit der kanadischen Sängerin Anne Murray das Duett You Needed Me für das Album Anne Murray Duets Friends & Legends auf. 2009 war Twain Gastjurorin bei American Idol. Im Juni 2011 wurde Twain auf dem Hollywood Walk of Fame mit einem Stern in der Kategorie Musikaufnahmen (6270 Hollywood Boulevard) geehrt.

Nachdem ein geplantes neues Album unter anderem aufgrund der Erziehung ihres Sohnes und eines langwierigen Stimmverlustes durch eine 2003 diagnostizierte Lyme-Borreliose-Erkrankung immer wieder verschoben worden war, veröffentlichte Twain im September 2017 ihr fünftes Studioalbum, das erste seit 15 Jahren mit dem Titel Now. Es stieg eine Woche später auf Anhieb auf Platz eins der US-Charts ein. Die The Now Tour startete im Mai 2018 und beinhaltete insgesamt 74 Konzerte.

2020 war sie in dem Film I Still Believe zu sehen. Im Jahr zuvor hatte sie eine Rolle in Trading Paint übernommen. 2022 war sie Überraschungsgast beim Coachella-Festival und sang zwei Songs mit Harry Styles im Duett. Aus dieser Zusammenarbeit zog sie Inspirationen für das Ende 2022 neu erschienene Album Queen of Me. 2022 erschien auf Netflix die Dokumentation Shania Twain – Not just a Girl.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US  CA  Coun­try
1993 Shania Twain
Mercury Nashville (UMG)
UK
Silber
UK
US
Platin
US
CA
×2
Doppelplatin (Physisch) + Platin (Digital)
CA
Coun­try67
(4 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 20. April 1993
Verkäufe: + 1.360.000
1995 The Woman in Me
Mercury Nashville (UMG)
DE72
(1 Wo.)DE
CH91a
(1 Wo.)CH
UK7
Platin

(30 Wo.)UK
US5
×2
Diamant + Doppelplatin

(107 Wo.)US
CA6
×2
Doppeldiamant

( Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigCA
Coun­try1
(110 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 7. Februar 1995
Verkäufe: + 20.000.000
1997 Come On Over
Mercury Nashville (UMG)
DE8
×3
Dreifachgold

(54 Wo.)DE
AT4
Gold

(34 Wo.)AT
CH4
×3
Dreifachplatin

(101 Wo.)CH
UK1
×11
Elffachplatin

(161 Wo.)UK
US2
×2
Doppeldiamant

(151 Wo.)US
CA1
×2
Doppeldiamant

( Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigCA
Coun­try1
(151 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 4. November 1997
Verkäufe: + 40.000.000
2002 Up!
Mercury Nashville (UMG)
DE1
×2
Doppelplatin

(81 Wo.)DE
AT2
Platin

(79 Wo.)AT
CH2
×3
Dreifachplatin

(78 Wo.)CH
UK4
×2
Doppelplatin

(50 Wo.)UK
US1
Diamant + Platin

(93 Wo.)US
CA1
×2
Doppeldiamant

( Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigCA
Erstveröffentlichung: 18. November 2002
Verkäufe: + 15.888.000
2017 Now
Mercury Nashville (UMG)
DE12
(3 Wo.)DE
AT16
(2 Wo.)AT
CH10
(5 Wo.)CH
UK1
Silber

(7 Wo.)UK
US1
(7 Wo.)US
CA1
Platin

(19 Wo.)CA
Coun­try1
(13 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 29. September 2017
Verkäufe: + 166.000
2023 Queen of Me
Republic Records (UMG)
DE13
(2 Wo.)DE
AT19
(1 Wo.)AT
CH2
(4 Wo.)CH
UK1
(3 Wo.)UK
US10
(2 Wo.)US
CA2
(3 Wo.)CA
Coun­try2
(2 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: 3. Februar 2023
a 
The Woman in Me stieg erst 2020 nach Wiederveröffentlichung als Deluxe-Edition in die Charts ein.

Auszeichnungen (Auswahl)

Commons: Shania Twain – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gold & Platinum. Abgerufen am 1. November 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. Shania Twain – laut.de – Band. Abgerufen am 1. November 2022.
  3. Shania Twain: Die Scheidung ist durch. Abgerufen am 1. November 2022.
  4. CMN: Shania Twain und Frédéric Thiébaud haben geheiratet. Abgerufen am 2. Januar 2011.
  5. Berge - Mehr als Berge und Seen: Warum es Promis in die Schweiz zieht. Abgerufen am 1. November 2022.
  6. Exlusiver Einblick in Shania Twains Villa am Genfersee. Abgerufen am 1. November 2022.
  7. Archivierte Kopie (Memento vom 22. April 2012 im Internet Archive)
  8. Shania Twain: Krankheit zerstörte ihre Stimme, 9. September 2017, abgerufen am 23. April 2018
  9. cmt.com staff: Shania Twain’s New Single Arrives This Week. In: CMT. Viacom, 14. Juni 2017, abgerufen am 7. September 2017.
  10. Shania Twain's 'Now' Debuts at No. 1 on Billboard 200 Albums Chart. Abgerufen am 12. Juli 2021 (englisch).
  11. Shania Twain announces extensive Now tour for 2018. In: CBC News. (Online [abgerufen am 18. Februar 2018]).
  12. Brittney McKenna: Shania Twain Announces Headlining 2018 Now Tour. In: Rolling Stone. 17. August 2017, abgerufen am 17. Februar 2019 (amerikanisches Englisch).
  13. Harry Styles: Bewegendes Coachella-Duett mit Shania Twain. 19. April 2022, abgerufen am 1. November 2022 (deutsch).
  14. Sophie Heawood: SHANIA TWAIN: ‘I WOULD FLATTEN MY BOOBS UNTIL THERE WAS NOTHING GIRL ABOUT ME’, Sunday Times, 4. Dezember 2022, www.thetimes.co.uk/article/shania-twain-i-would-flatten-my-boobs-until-there-was-nothing-girl-about-me-hv99tlvlm
  15. Danny Goldberg (Hrsg.): How the Left Lost Teen Spirit. 2005, ISBN 978-0-9719206-8-2.
  16. Why Shania Twain Can't Sing. Forbes, 10. Mai 2011, abgerufen am 9. August 2021 (englisch).
  17. Canadian Music Hall of Fame – Inductees. Canadian Music Hall of Fame, abgerufen am 6. August 2017 (englisch).
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