Shimazu Hisamitsu (japanisch 島津 久光, auch Shimazu Saburō (島津 三郎) genannt; geb. 2. Dezember 1817 in Kagoshima; gest. 6. Dezember 1887) war ein japanischer Adeliger während des Endes der Edo-Zeit und des Beginns der Meiji-Zeit. 1884 wurde er zum Prinz erhoben.

Leben und Werk

Nach dem Tode des Daimyō von Satsuma, Shimazu Nariakira, im Jahr 1858 folgte ihm sein Sohn Tadayoshi (1840–1897). Tatsächlich übernahm Nariakiras Halbbruder Hisamitsu die Macht in Kagoshima. Dieser setzte die Stärkung der militärischen Macht fort, besetzte ähnlich wie Nariakira höhere Positionen mit niederen Samurai, wenn sie besondere Fähigkeiten aufwiesen.

Ab 1861 kümmerte er sich zunehmend mit der gesamtjapanischen Politik und verbrachte viel Zeit außerhalb seiner Domäne. Er nutzte 1862 sein Militär, um extreme Ausländerfeindlichkeit zu begrenzen. So führte er eine Truppe von über 1000 Mann nach Kioto und befahl den dort überaktiven Samurai von Satsuma, nach Hause zurückzukehren. Dabei kam es zum „Teradaya-Vorfall“ benannt nach dem Gasthaus in Fushimi südlich von Kioto, in dem sich eine Reihe von Satsuma-Verschwörer gegen das Shogunat versammelt hatten. Sie wurden von Hisamitsus Truppen getötet. Er selbst war ein Befürworter des „Kōbu gattei“ (公武合体), also einer ausgewogenen Verteilung der Macht zwischen Hof und Militäradel.

Hisamitsu ging dann mit seinen Truppen nach Edo, wo er Tokugawa Yoshinobu als Regent für den vakanten Position des Shogun einsetzte. Auf dem Rückweg im September 1862 griffen einige seiner Leute in der Nähe von Yokohama eine Gruppe von Engländern an, die nach ihrer Meinung nicht ausreichend Respekt gezeigt hatten. Dabei wurde der Engländer Charles Richardson getötet und zwei weitere Engländer verwundet, was als „Namamugi-Zwischenfall“ militärische und politische Auswirkungen hatte. Wieder in Kioto fand er die Stadt von Samurai aus Chōshū besetzt und zog sich nach Kagoshima zurück.

Ab 1865 nahm sein Einfluss ab, als sich die Gegner jeglicher Zusammenarbeit mit dem Shogunat immer mehr durchsetzten, aber er spielte immer noch eine Rolle in der Politik. – Nach der Meiji-Restauration wurde er überredet, ein Amt in der neuen Regierung zu übernehmen und wurde „Minister zur Linken“ (左大臣, Sadaijin). Auf die Dauer gefiel ihm aber die Politik der Regierung nicht, er gab 1875 sein Amt auf und zog sich ganz zurück.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Shimazu Hisamitsu. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X
  • Hunter, Janet: Shimazu Hisamitsu. In: Concise Dictionary of Modern Japanese History. Kodansha International, 1984. ISBN 4-7700-1193-8.
  • Papinot, Edmond: Shimazu Hisamitsu. In: Historical and Geographical Dictionary of Japan. Nachdruck der Ausgabe von 1910 durch Tuttle, 1972. ISBN 0-8048-0996-8.
Commons: Shimazu Hisamitsu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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